Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)

Jánossy, D.: Vorläufige Mitteilung über die Mittelpleistozäne Vertebratenfauna der Tarkő-Felsnische (NO-Ungarn, Bükk-Gebirge)

ANNALES I IISTORI GO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 54. PARS MINERALOGIGA ET PALAEONTOLOGICA 1962. Vorläufige Mitteilung über die Mittelpleistozäne Vertebratenfauna der Tarkő-Felsnisehe (NO-Ungarn, Bükk-Gebirge) Von D. JÁNOSSY, Budapest Die intensive Tätigkeit der Vertebraten-Paläontologen in Europa legte etwa in den letzten fünfzig Jahren die Grundlagen der Feinstratigraphie des Pleisto­zäns in immer feineren Etappen nieder. Da die Grosszahl der Sedimente dieser Epoche aus dem Jungpleistozän (Riss-Würm bzw. Würm) stammt, sind selbst­verständlich die kleineren Umwandlungen der Fauna dieser Zeitspanne am besten bekannt. Aber die feinere Gliederung des Altpleistozäns (Günz-Mindel, Cromer) erfolgte auch in der letzten Vergangenheit und ist noch im Gange (KRETZOI, 1956, HELLER, 1958, usw.) Obzwar wir die Faunen der genannten Zeitspannen immer feiner stratifi­zieren können, ändern sich qualitativ die Arten binnen dieser oder jener Epoche nur in geringem Masse. Umso grösser ist aber die Lücke zwischen diesen zwei Faunenwellen. Eine Reihe von Arten, ja sogar von Gattungen stirbt während dieser Zeit aus, oder erscheint im Jungpleistozän wieder, jedoch als eine andere, umge­wandelte Art. Es gibt kaum einige Formen, die diese grosse Umwandlung ohne sich zu ändern überlebten. Dieser Hiatus ist so auffallend, dass schon seit langer Zeit angenommen werden musste, dass zwischen diesen Etappen eine relativ längere Evolutionsphase der Säuger verlaufen ist, die bisher nur sehr wenig bekannt war. Einige, schon seit längerer Zeit bekannten klassischen Fundstellen, wie z. B. Steinheim a. d. Murr in Deutschland (neuerlich von K. D. ADAM, 1954 revi­diert), Swanscombe und Hoxne in England (durch A. SCHREUDER, 1950 und A. SUTCLIFFE, mündl. Mitt., revidiert), sowie die in neueren Zeiten entdeckte Fund­stelle Binagady bei Baku in der Sowjetunion (von I. M. GROMOV, 1952, BURTSCHAK­ABRAMOWTTSCH u. A. beschrieben), deuteten schon mehrfach auf diese interessante Periode hin. Es ist dabei klar, dass die Faunen dieser Fundstellen nicht lückenlos die Evolution der Vertebraten des ganzen Mittelpleistozäns (im Sinne von WOLDSTEDT, 1954, I, p. 215) darstellen. Es können bis jetzt binnen dieser Zeitspanne wenig­stens zwei Faunenwellen behauptet werden, und die eben aufgezählten Fund­stellen gehören in die jüngere Welle („Steinheimer Stufe"). Aber die ältere Phase ist auch noch wenig bekannt (Mosbach, Holstein usw.) . Auf diese Fragen kommen wir in der stratigraphischen Zusammenfassung dieser Arbeit noch zurück. Die Mangelhaftigkeit der soeben aufgezählten, klassischen Faunen ist jedoch die Tatsache, dass neben der Makrofauna die Kleinvertebraten völlig fehlen, oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Eine reichere Mikrofauna liegt nur in Binagady vor, die stratigraphische Stellung dieses Fundortes ist aber unsicher (wahrscheinlich eine Mischfauna) und sie kann auch wegen grundsätzlicher tier­geographischer Verschiedenheiten mit den ähnlichen mitteleuropäischen Faunen nicht einwandfrei in Korrelation gebracht werden. Es ist daher eine erfreuliche Tatsache, dass in Ungarn einige neue Fundstellen entdeckt wurden, die eben die Sukzession der Kleinsäugerfaunen des Mittelplei­stozäns im Gebiete des Karpathenbeckens einigermassen beleuchten. Die eine von diesen fällt in die erste Hälfte des Mittelpleistozäns, liegt in

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