Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1955)

Kol, E.: Blauer Schnee im Gebiet der Kleinen Küküllő

Blauer Schnee im Gebiet der Kleinen Küküllo Von E . Kol, Budapest Mikroorganismen leben nicht nur im Bereich des ewigen Eises und Schnees und auf den permanenten Schneeflecken der höheren Gebirge, sondern auch die in niedrigeren Höhen über dem Meeresspiegel längere Zeit verbleibenden Schneeflächen können von kaltenstenoterm oder schneebewohnenden Mikroorganismen besiedelt werden. Der blaue Schnee gehört zu den seltensten Naturerscheinungen auf der Oberfläche unserer Erde. Gemäss den literarischen Daten wurde der blaue Schnee von J. A. Czirbesz im Jahre 1772 in der Hohen Tátra, im Tale Poduplasky, am Eise des Gefrornen Sees beobachtet (Gyó'rffy, 1927) und ich sammelte ihn im Bükk—Gebirge, am Gipfel des Tarkő, im Jahre 1954. (Kol, 1955). Die blaue Schnee-Probe, mit welchem ich mich in meiner gegenwärtigen Abhandlung befasse, wurde im Jahre 1952 vom Apotheker Dr. Endre Scheitz, neben Bonyha, an der Kleinen Küküllo gesammelt. Die Aufzeichnungen des E. Scheitz lauten folgendermassen : »Blauer Schnee. Sammelten in Bonyha, im Longványer Wald, vom Apotheker Dr. Endre Scheitz, im Jahre 1952, Ende Januar —anfangs Februar. Der blaue Schnee war zwei handbreit gross. Im Allgemeinen war nur die Oberfläche des Schnees blaufarbig, aber an einigen Stellen drang der blaue Schnee in Form eines Fortsatzes 1—2—3 cm tief in den weissen Schnee hinein. Der blaue Schnee lag auf dem frisch gefallenen Schnee, und der frische Schnee fiel auf den alten Schnee. Den alten Schnee säuberte ich vom neuen und fand darauf gar keine blaue Verfärbung. Die Dicke der neuen Schneeschichte war ungefähr 5—6 cm. Ich sammelte den blauen Schnee in Glas und fixirte ihn mit einem Gemisch von Formalin und Alkohol. In der Umgebung waren auf dem frischen Schnee Fussspuren weder von Menschen, noch von Tieren sichtbar. Das nächste Wohnhaus zum Fundorte befindet sich in der Luftlinie in 3—4 Km Entfernung vom Walde. 19. II. 1952. Dr. Endre Scheitz.« Auch diese Blauer-Schnee-Verfärbung wurde, gleich dem blauen Schnee des Bükk-Gebirges durch das Massenauftreten einer Cyanophyta Algenart verursacht. Im Bükk-Gebirge wurde der Schnee durch die Riesenmenge der Dactylococcopsis hungarica Kol, auf einer Oberfläche von mehreren Kubik­dezimetern in eine Kupfervitriol-ähnliche blaue Farbe verfärbt, jedoch nicht nur auf der Oberfläche, sondern in ungefähr 20 cm Tiefe ganz bis zum Boden. (Kol, 1955). Der in der Nähe von Bonyha gesammelte blaue Schnee wurde ebenfalls durch die massenhafte Vermehrung einer blauen Algenart, Gloeothece trans­sylvanica n. sp. verursacht. Ausser dieser Alge nahmen auch noch Rhabdoderma lineare Schmidle et Lauterb. (Abb. 12—13), Stichococcus bacillaris f. kryophila und Chlor ob acter ia sp. an der Verfärbung des Schnees teil. Soweit mir bekannt ist, wäre dies der zweite blauer Schnee auf unserer Erdoberfläche, deren iWikroorganismen uns bekannt ist.

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