Miklóssy János: „Elzúgtak forradalmai...” (1849–1875) (Képes bevezető a magyar irodalom világába, Budapest, 1991)

ungarischen und ausländischen Theater wurde und dessen Übertragungen in jeder bedeutenderen Sprache der Welt gelesen werden können. Gegen das positionelle Übergewicht der literarischen Deák-Partei und die uniformierende Tendenz der volkstümlich-nationalen Richtung trat János Vajda (1827—1897) auf. Die meistens aus jungen Journalisten und Schriftstellern bestehende Gruppe betrachtete ihn als ihren Führer, der das Moder­nere, Andere und Demokratischere vertrat. Vajdas ewiges Vorbild war Petőfi, in seinen Augen war er ein Mann des öffentlichen Lebens, der Führer und Prophet seines Volkes. Infolgedessen vertrat er eine Gegenmeinung seinen Gesprächspartnern gegenüber auf zwei Gebieten, auf politisch­staatsrechtlichem sowie literarisch-ästhetischem Gebiet. Auf dem früheren vertrat er Gegenmeinung, denn er bestimmte die führende Rolle bei der Verwirklichung des Kapitalismus in Ungarn nicht für den Besitzadel, sondern der ärmeren Mittelschicht, bzw. der Bürgerschaft. Auf dem letzteren vertrat er Gegenmeinung, da seine leidenschaftliche Dichtung die Darstellung des modernen Lebensgefühls mit neuen Ansichten verbindet. Vor allem stellte er seine Ansichten in Flugschriften von tiefer Wir­kung dar. Nach 1872 entfalteten sich voll seine lyrischen Themen, nachdem seine politischen Ambi­tionen gescheitert waren. Seine Liebesgedichte waren die literarischen Vorboten des folgenden Jahr­hunderts. In seiner Dichtung mit den Themen der Natur und der Philosophie suchte er eine Antwort auf den Sinn des Daseins aufgrund der großartigen naturwissenschaftlichen Ergebnisse des vorigen Jahrhunderts. Als Dichter verband er zwei grosse Epochen unserer Literatur, die von Petőfi und Ady. Nach der Niederschlagung des Freiheitskrieges 1848/49 folgender Zeitabschnitt endete mit den siebziger Jahren. Die von hoher Sittlichkeit durchtränkte Formation des Liberalismus, auf die Ferenc Deák und seine Anhänger ihre Politik gegründet hatten, schien an Stärke zu verlieren. Auch die volkstümlich-nationale Richtung der Ungarischen Literatur begann ihren Platz zu verlieren, die trotz ihrer früh schon bemerkten Mangelhaftigkeiten unserem geistigen Leben Meisterstücke geschenkt hatte. Die ausgezeichneten literarischen Persönlichkeiten der früher erläuterten Epoche, wie Imre Madách, Mihály Tompa, József Eötvös, Zsigmond Kemény und János Arany, sind teils verstorben und teils schwiegen sie. Eine neue Epoche begann auch im Lebenswerk der noch lebenden und täti­gen Schriftsteller, wie Mór Jókai und János Vajda. Neue Richtungen und anders denkende Schriftstel­ler kamen zum Vorschein. Nachdem sich die Stadtteile Pest und Buda vereinigt hatten, begannen sie sich zu einer Metropole zu entwickeln und boten der sich erneuernden ungarischen Literatur neue Gebiete und Themen an. BILDVERZEICHNIS Farbige Bilder Seite I. H. F. Walzel: General Hentzi gibt Schußbefehl Pest, 13. März 1849. Seite II. Bertalan Székely: József Eötvös Seite III. Biedermeier— Intérieur aus dem Besitz der Familie Eötvös Seite IV. Mikós Barabás: János Arany Seife V Kaffeenäteten mit Untertassen von János Arany Seite VI. Ein geschliffenes Glas mit Monogramm und eine Hauskappe von Mór Jókai Seite VII. Geschnitzter Sekretär mit Intarsia von Róza Laborfalvi Seite VIII. Nähkästchen von Róza Laborfalvi Seite VIII. Pfeife, Zigarettenspitz und Portemonnaie von Pál Gyulai Seite VIII. Pfeife, Streichhölzer, Zigarrenetui und Portemonnaie von Ferenc Deák Seite IX. Zur Erinnerung an István Széchenyi verfertigter silberner Traue­rarmband aus dem Nachlaß Mór Jókais Seite X. Artur Ferraris: Historische Tarokkparty Auf dem Bild Erscheinende von links nach rechts: Ödön Gajáry, Károly Sváb, István Nedeczky, Lajos Csernátony, Mór Jókai, Gyula Odelschalchi, Algernon Beöthy, Kálmán Tisza, Frigyes Podmanicz­ky, Károly Pulszky, Kálmán Mikszáth.

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