Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 226-229. (Budapest, 1914)

TANULMÁNYOK - Offner, Robert—Tuka László: Tobias Mauksch kolozsvári patikus és gyógyszerészi Instructioja (1793)

108 Comm, de Hist. Anis Med. 226-229 (2014) ZUSAMMENFASSUNG Der vorliegende Beitrag hat sich zum Ziel gesetzt, eine der seltenen Apothekerinstruktionen aus dem 18. Jahrhundert erneut, und buchstabengetreu zu veröffentlichen, um diese der für die Pharmaziegeschichte des Karpatenbeckens interessierten heutigen Leserschaft leichter zugänglich zu machen. Der Beitrag wird von einem Kommentar eingeleitet, der die Ergebnisse aktuellster biographischer Forschungen berücksichtigt und dadurch zahlreiche Korrekturen zur bereits vorhandenen Literatur erforderlich macht. Die von Tobias Mauksch (1827-1802), einem aus Käsmark (Késmárk, Kezmarok) gebürtigen Klausenburger Apotheker, in handschriftlicher Form hinterlassene Schrift wurde vom Klausenburger Mediziner und Pharmazieprofessor Gyula Orient aus dem Deutschen ins Ungarische übertragen und 1918 erstmalig veröffentlicht. Zwischenzeitlich gilt das deutsche Original der Apothekerinstruktion als verschollen, somit ist leider unmöglich, diese auch auf Deutsch zu veröffentlichen. Von einer Rückübersetzung ins Deutsche haben wir Abstand genommen. Der bekannte, überaus erfolgreiche und hoch anerkannte Apotheker Tobias Mauksch (auch Maugsch) übernahm 1752 die älteste Apotheke der Stadt (gegr. 1573) von der Witwe seines Ausbilders und Verwandten Samuel Schvartz (auch Schwartz) und führte sie ein halbes Jahrhundert lang. Seinem damals elfjährigen Sohn Johann Martin kaufte er 1792 eine Apotheke in Neumarkt am Mieresch (Marosvásárhely, Tärgu Mure§). Für ihn schrieb der sorgfältige - allerdings 65 Jahre alte - Vater und schreibgewandter Fachmann, seine verbindliche Kurzanweisung über die Führung der Neumarkter Apotheke „Zum goldenen Hirsch“. Anhand der großen Fülle an praxisbezogenen Informationen (Aufbau, Personal, Beschaffung von Rohstoffen, Herstellung von Arzneimitteln, Verkauf, Buchführung, Zahlungswesen, Selbstinspektionen etc.) aber auch wegen des zeittypischen und interessanten ethisch-moralisch-erzieherischen Inhaltes, z.B.: Verhaltensregel in Bezug auf die Kunden, Angestellten, Ärzte, Chirurgen, Inspektoren. Er gibt Empfehlungen zur Apothekerausbildung, aber auch zur Familiengründung und zur gerechten Führung eines religiös geprägten Bürgerlebens. Die Instruktion von Mauksch besitzt einen hervorragenden Quellenwert und kann auch als früher Vorläufer von Standard Operating Procedures (Qualitätsmanagement) betrachtet werden.

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