Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)
A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Tardy, Lajos: Heraldika és orvostörténet. Az első orvosnemesítések Magyarországon (német nyelven)
rige Arbeit in Archiven erfordern, zumal die bei weiterem zuständigeren österreichischen Kollegen auf diesem Gebiet noch keine nennenswerten Ergebnisse erzielt haben. Er dürfte gegen Mitte der 1450er Jahre in der Grafschaft Tirol, in einer Ortschaft des Inntales zur Welt gekommen sein. Sein Vater, ebenfalls ein Arzt, ist vermutlich mit jenem Georgius Chirchmayr identisch, der im Jahre 1429 an der medizinischen Fakultät der Universität Wien immatrikuliert wurde. 11 Mangels konkreter Angaben können wir zur Zeit noch nicht feststellen, wo der junge Kirchmayr seine medizinische und juristische Ausbildung erhalten hatte, doch besteht der Grund zur Annahme, daß dies an einer ausländischen, wahrscheinlich italienischen Universität erfolgte. Eines steht fest: Von 1471 bis 1485, also 14 Jahre lang, war der junge ,, doctor in der ertzney" Hofarzt des Herrschers von Tirol, Sigismund von Habsburg, genannt der „Münzreiche", und wurde sodann von dessen Neffen, Erzherzog Maximilian, römischer König, übernommen. 12 Von Sigismund bezog er ein jährliches Honorar von hundert Gulden 13 — für die damaligen Zeiten eine ansehnliche Summe, jedoch im Vergleich mit den üppigen Pfründen, die der verschwenderische, doch von den fabelhaften Erträgen seiner Gold- und Silbergruben steinreiche Monarch mit leichter Hand zu vergeben pflegte, eine erbärmliche Kleinigkeit. Die Tatsache, daß Sigismund in seinem Diplom von 3. Februar 1485 ,,freit Jorgen Kirchmayr Doctor der Arznei, seinen Rath und Leibarzt von aller Steuer und Raysgelt. Wer Sprüche an ihn hat, soll ihn nur von ihm oder den Hauptleuten an der Etsch und im Innthal vornehmen ' ', 14 sollte offenbar diese Knauserei kompensieren. Diesen Vorrechten gesellte sich eine noch grössere, für die in der ausländischen Heraldik weniger Bewanderte vielleicht seltsam anmutende Ehre: Es wurde ihm ein Wappen verliehen, doch ohne Adel, ein sog. Bürgerwappen. Nach westlicher Praxis waren nämlich auch jene bürgerlichen Familien wappenberechtigt, denen der Herrscher den Wappengebraucht aus besonderer Gnade genehmigte, obwohl ihnen dieses Recht kraft ihres öffentlich-rechtlichen Status nicht zustand. Auch diese Bürgerwappen waren hereditär. Im Jahre 1485 übernahm Maximilian den Doktor Georg Kirchmayr von seinem Oheim Sigismund 15 und erhob ihn an 29. November 1490 laut nachstehender Urkunde in den Adelstand: 16 ,,Wir Maximilian etc. . . . wann wir güetlich angesehen vnd wargenommen haben, sollich erberkeit redlichkeit kunsterfarung gut adelich sitten tugent vnd vernunjft damit wir den ersamen, vnnsern leibarzt lerer der reicht vnd des reichs lieben getrewen Georgen Kirchmair in erwagung der getrewen vnnd vnuerdrossen dinste, so er vnns, dem hochgebomnen Sigmunden ertzhertzogen zu Osterreich etc. vnnserm lieben vettern vnd fursten, seiner lieben selbst person den heiligen rech vnd vnnsern loblichen hewsern Osterreich vnd Burgund] auch vnns in disen vnnsern kriegen wider den durleuchtigen fursten Wladislaen kunigen zu Beheim vnd sein anhennger in der krön zu Hungern, damit wir dieselben cron vnd kunigkreich Hungern, der erblichen gerechtigkeit nach so der allerdurchtigist grossmechtigist fürst herr Fridrich romischer keiser zu allentzeiten merer des reichs zu Hungern Dalmacien Croacien etc. kunig hertzog zu Osterreich zu Steyr etc. vnnser lieber herr vnd vatter, vnnd wir dartzu haben, in vnser gehorsam vnd gewalt bringen vnd erobern mugen vnd insonnderheit in erobrung vnnser statt Stuelweissemburg mit 11 Szaivert, W. (Bearb.): Die Matrikel der Universität Wien. Bd. I. 1377—1450, Graz—Wien—Köln 1967, p. 369. 12 Kühnel, H.: Die Leibärzte der Habsburger bis zum Tode Kaiser Friedrichs III. Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Bd. II. Wien 1958, p. 52. 13 Kostenzer, O.: Die Leibärzte Kaiser Maximilians I. in Innsbruck. Veröffentlichungen des Museums Ferdinandeum. Bd. 50. (1970) pp. 85—86. 14 Lichnowsky E. M.: Geschichte des Hauses Habsburg. Th. 8, Wien 1844, p. DC. 15 Kostenzer op. cit. p. 85. 16 Firnhaber op. cit. p. 54.