Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 105-106. (Budapest, 1984)

TANULMÁNYOK - Kaiser, W.: Magyar orvosok Halléban az Academia Fridericiana megalapításának idején (német nyelven)

\e> ——teyr- *v<*^ r k^ f /* 4 *~* ^éJj^js^ir^ii ^u^^v 7/. Konferenzbucheintrag vom September 1713 über den Abgang von Zimany bereits erwähnt, wäre das für damalige Verhältnisse reformatorische hallesche Ausbil­dungssystem in Medizin und Naturwissenschaften bereits attraktiv genug gewesen, um das Studium in der Saalestadt zu bevorzugen. Außerdem bot sich nun aber die Möglichkeit an, sich innerhalb und außerhalb der Universität auf bestimmte Arbeitskreise zu orien­tieren. Das war ein Grund mehr, der Peregrinatio medica nach Halle den Vorzug gegen­über der Reise an andere Hochschulen zu geben. Diese drei Ebenen sind freilich an die persönlichen Aktivitäten ganz bestimmter Persönlichkeiten geknüpft gewesen : 1. der pädagogische Kreis: eine Reihe von Ungarn wird zielgerichtet nach Halle dele­giert, um im eigenen Land nützliche verwertbare Erfahrungen zu sammeln. Charakteris­tisch hierfür sind die halleschen Modellkopien in Pozsony, Győr und Sopron. 59 In Po­zsony errichten Bél, Marth und Friedrich Wilhelm Beer (1691—1756) schulisch ein „Klein-Halle" auf; in Győr halten sich Andreas Torkos — der Vater des in Halle gra­duierten Arztes — und Georg Bárány (1682—1757) an die gleiche Zielstellung. Bárány und der (persönlich nicht in Halle gewesene) Pädagoge Johann Szabó-Sartorius bauen damals in Nemescsó ein kleines Orphanotropheum nach Halleschem Vorbild auf. Län­ger als andere ungarische Schulen bleibt das Gymnasium von Sopron auf Wittenberg ausgerichtet, was wohl im Zusammenhang mit dem Leucorea-Studium der jeweils amtie­renden Schuldirektoren zu erklären wäre; auch dort erfolgt aber ein erkennbarer Um­schwung mit der Ausrichtung auf Halle in der von 1712 bis 1741 währenden Amtszeit des Rektors Johann Christoph Deccard. 2. der sprachwissenschaftliche Kreis: dürfen Torkos sen., Bárány, Bél und Martin Vásony als Initiatoren eines in Halle gedruckten und von hier aus vertriebenen ungarisch­sprachigen pädagogischen Schrifttums gelten, so sind ihre Ziele dabei nicht auf das edukative Moment beschränkt: Bekenntnis zur pietistischen Pädagogik bedeutet zu­gleich Demonstration einer antihabsburgischen Grundhaltung. Torkos sen. bringt 1709 in Halle das Gebetbuch „Engesztelő áldozat" heraus; auch Bél, Bárány und Vásony be­tätigen sich als Übersetzer in einem Kreis um den Sprachwissenschaftler Heinrich Milde (1676—1739). Immer wieder geht es dabei um eine von Halle aus vorzunehmende unga­rische Bibelübersetzung; offenbar an Finanzierungsschwierigkeiten ist das Projekt ge­scheitert. Bél hat einen seiner für die ungarische studentische Jugend bestimmten Sprach­führer in Halle zur Zweitedition gebracht. Die von David Samuel Madai veranlaßten ungarischen Übersetzungen mögen primär von den wirtschaftlichen Erwägungen des 59 Kaiser, W. : Die westungarischen Territorien des 18. Jahrhunderts im Blickfeld des halleschen Pietismus. Burgenländische Heimatblätter 38, 61 — 74 (1976).

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