Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 66-68. (Budapest, 1973)
TANULMÁNYOK - Zalai Károly—Bánó Marianna: Az állam szerepe a gyógyszerészet fejlesztésében (német nyelven)
Für die Ausbildung der Apotheker bringt sie etwas völlig Neues: das Apothekerdiplom ist an die Prüfung an einer Hochschule gebunden. Die Bedeutung dessen besteht darin, dass der Staat von diesem Zeitpunkt an grundsätzlich für die Tätigkeit in einer Apotheke, als Apotheker, eine Hochschulausbildung verlangte. Da es jedoch in Ungarn keine Universität gab, blieb dies nur eine theoretische Vorstellung, die erst nach der Einführung einer mediznischen Fakultät an der Universität von Nagyszombat verwirklicht werden konnte. Die Trennung des Arzt- und Apothekerberufs legte das Fundament für die Pharmazie als selbständigem Wissenschaftszweig und Beruf. Sie bringt zahlreiche fortschrittliche Verfügungen, die eine einheitliche gute Qualität der Arzneimittel gewährleisten. Bei der Festlegung, der Taxierung der Arzneimittelpreise, enthält sie gegenüber den bisherigen allgemeinen Bestimmungen (Ordo politiae) ebenfalls Neues : die Preise müssen auf dem Rezept angeführt werden, sind sie zu hoch, hat der Patient das Recht, beim Dekan der mediznischen Fakultät Einspruch zu erheben. Ausserdem fordert es die Aufstellung einer neuen, modernen, sich auf alles erstreckenden Taxe. Zum Interessenschutz der öffentlichen Apotheken beziehungsweise der Apotheker verbietet die Verordnung den Verkauf von Arzneimitteln ausserhalb der Apotheken. Generale Normativum Sanitatis — Anno 1770, 1773 Im 18. Jahrhundert ist man in ganz Europa bestrebt, den stolzen Ausspruch des französischen Monarchen Louis XIV. „L'état c'est moi" zu verwirklichen. Die Herrscher sind um unbeschränkte Alleinherrschaft bemüht, überall nimmt die Staatsgewalt die gesamte Tätigkeit des öffentlichen Lebens in ihre Hände. Der aufgeklärte Absolutismus der Zeit erkannte richtig, dass die Vernichtung von Menschenleben infolge von Epidemien, die Verbreitung von Aberglauben, das Elend der Bevölkerung und im allgemeinen die bis dahin herrschenden ungesunden Lebensverhältnisse des Volkes zum Sinken der Staatsmacht und zur Schwächung der Sicherheit führen. So erscheinen die Fragen des öffentlichen Gesundheitswesens und des allgemeinen Unterrichtswesens als wichtige Probleme das Staates, deren Lösung zu einer der wichtigsten Aufgaben des Staates wird. Dieses spiegelt sich auch in den Verordnungen über das öffentliche Gesundheitswesen von Maria Theresia und Joseph IL wider, die nach der Vertreibung der Türken und als Folge dessen neben der österreichischen Kaiserkrone bereits die gesamte ungarische Krone in ihren Besitz nahmen. Die Bedeutung des von Maria Theresia erlassenen Generale Normativum Sanitatis 1770, 1773 spiegelt sich in folgenden Punkten wider: Es ist das erste Gesetz über das Gesundheitswesen in Ungarn, dass — gegenüber dem Ordo politiae und der Lex sanitaria Ferdinandina — nicht nur theoretischen, sondern auch bedeutenden praktischen Wert besitzt, da es in Ungarn einheitlich und allgemein, in seinen sämtlichen Einzelheiten realisiert