Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 13. (Budapest, 1959)

Dr. TARDY LAJOS: Dr. Orlay János

ZUSAMMENFASSUNG In der Einleitung weist der Verfasser darauf hin, dass seit der Mitte des XVIII. Jahrhunderts bis in die dreissiger Jahre des XIX. eine ansehnliche Anzahl ungarischer Ärzte nach Russland aus­gewandert war. Die aus veisehiedenen Gründen erfolgte Auswan­derung nahm solche Dimensionen an, dass sie vom Herrscher im Verordnungswege verboten bzw. eingeschränkt wuide. Die Ärzteemigration verlief in drei, einander folgenden Wellen. Die hervorragendsten Persönlichkeiten der ersten Gruppe waren Ferenc Keresztury, Keres?/tély Packen und Pál Gyöngyössy. Im Mittelpunkt der zweiten Gruppe stand János Orlay. Verfasser betont, dass seine vorliegende Arbeit lediglieh eine kurze Skizze vom Lebenslauf des äusserst vielseitig schaffenden und weitblickenden János Orlay biete, der immerhin in erster Linie Arzt war und dessen literarische Betätigung hauptsächlich mit der Medizin­wissenschaft im Zusammenhang stand. 1770 in der damals noch oberungarisehen Gemeinde Palágy (Komitat Ung) geboren oblag er seinen Schulstudien in Ungarn. Sein Vater war ein verarmter Offizier. Schon im 19. Lebensjahr beherrschte Orlay, wie das Arehivmaterial bekundet, ausser der ungarischen auch die russische Sprache vorzüglich in Wort und Schrift. 1789 in den Orden der Piaristen aufgenommen, wirkt er im Schul­jahr 1789/90 als Professor am Gymnasium zu Nagykároly (Komitat Szatmár). Der geistlichen Laufbahn schon nach Jahresfrist über­drüssig geworden bewarb er sich um die Ernennung an eine Staats­schule. Von den Schulbehörden wurde ihm jedoch — wahrsoheinlich eben infolge seines Austrittes aus dem Orden — schroffe Ablehnung zuteil. Eine Zeit lang versucht er noch als Pädagoge sein Fortkommen zu finden, doch vergebens, Näheres über die Umständen seiner Aus­wanderung nach Russland ist uns nicht bekannt. Am 6. Mai 1791 taucht er aber schon in Petersburg auf, nachdem er vorher — auf der Suche nach der Urheimat des Ungartums — im Lappland, im Uralgebirge und in Kaukasien umhergereist war. Auch später unter­nahm er, — um die Urheimat zu entdecken, — ernste Forschungs­reisen nach Kaukasien und Sibirien. Im Mai 1791 ist er jedoch schon Hörer der Petersburger medizinisch­chirurgischen Lehranstalt und gleichzeitig Praktikant im dortigen Militärspital. Verfasser erwähnt, dass in diesem Spital zu derselben Zeit auch Jakob Reineggs noch tätig gewesen sei, der ebenfalls aus Ungarn nach Russland ausgewandert, vorher an der ungarischen Universität Nagyszombat den Doktorhut mit Auszeichnung erwor­ben hatte (Siehe die Abhandlung des Verfassers in Heft 0—7 der Communicationes ex Bibliotheca Históriáé Medicae Hungarica Seite 166 ff.)

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