Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)

Bakó Zsuzsanna: A történelmi téma jelentkezése és alakulása a nagybányai festők munkásságában

19 Telepy Katalin: Iványi Grünwald Béla. In: Magyar Művészet 1890-1919. I. m.: 302. A képet nem vették meg, így a művész­telep anyagi támogatásának terve Iványi részéről meghiúsult. A támogatást végül Glatz Oszkár édesapjától kapták meg. Legközelebbi rokona témáját illetően Benczúr Gyula XV. La­jos és Mme Dnbarry című kosztümös zsánerképe. Erscheinung und Entwicklung der historischen Themen in der Tätigkeit der Maler von Nagybánya ZSUZSANNA BAKÓ Das 19. Jahrhundert war die Epoche der Blütezeit der historischen Themen. Ihre Entstehung hing mit der politischen Denkweise des Zeitalters und ihre Geschichte mit den Änderungen der adeligen Ideologie, die vom Verhältnis zwischen dem österreichischen Herrscher­haus und dem ungarischen Adel abhing, eng zusam­men. Hinter diesen Änderungen stand die Frage der nationalen Unabhängigkeit, und die Änderungen mel­deten sich in zahlreichen Fällen nicht auf dem Gebiet der Themenwahl bzw. des Stils, sondern auf dem der Interpretation. Auf diese Weise tauchten in zahlreichen Fällen die gleichen Themen - Miklós Zrínyi, die mit den Mitgliedern der Familie Hunyadi verknüpften Ereignisse - im Laufe des Jahrhunderts mehrere Male auf, wobei sich die kompositorischen und stilistischen Variationen nur kaum unterschieden, wogegen der Inhalt in jedem Fall anders war. Die wesentlichsten Än­derungen in der Interpretation der Themen sind auf die Revolution und den Freiheitskampf von 1848-49 zurückzuführen, die zur Folge hatten, daß jeden The­ma - infolge der Niederwerfung der Revolution - der Frage der nationalen Unabhängigkeit untergeordnet wurde und während der zehnjährigen Periode des Des­potismus zum Ausdruck des stummen Protestes bzw. zum Ausdrucksmittel der Tragödie der Nation gewor­den war. Der 1867 erfolgte Ausgleich brachte erneut eine Änderung in der Geschichte der historischen Ma­lerei mit sich. Die Beschäftigung mit den Fragen der nationalen Unabhängigkeit hatte ihre Aktualität ver­loren und es wurde die Lobpreisung zentralisierten Macht und der Staatlichkeit in den Vordergrund ge­stellt. Die frühere tragische Betrachtungsweise wich der der staatlichen Repräsentation dienenden Kunst des Pomps und des Glanzes. Die Entwicklung der historischen Malerei geriet unter staatliche Kontrolle, und die historischen Gemälde entstanden - im Unter­schied zur früheren Praxis - im Rahmen von durch den Staat ausgeschriebenen Wettbewerben. Solche Wettbe­werbe wurden 1869, 1872, 1880 und dann fünf Jahre lang alljährlich ausgeschrieben. Im letzten Jahrzehn des vergangenen Jahrhunderts kam es zu einem beachtenswerten Aufschwung in der historischen Malerei, der auf die 1896 anläßlich des tausendjährigen Jubiläums der Landnahme veranstalte­ten Feierlichtkeiten zurückzuführen ist. Bei dem für 1896 ausgeschriebenen Wettbewerb für historische Ge­mälde meldeten sich mehrere Nagybányaer Künstler. Der Wettbewerb und die Vorbereitungen für die Tau­sendjahrfeier erweckte ihr Interesse für die histori­schen Themen, das bei einigen Künstlern auch weiter bestand. Während diese Themen im Lebenswerk von Réti und Iványi nur manchmal auftauchten, beschäf­tigten sich Hollósy und Thorma über Jahrzehnte mit dem gleichen Thema, wobei sie die verschiedenen Va­riationen überarbeiteten oder vernichteten, so daß die Werke nie fertiggestellt wurden. Was die Themenwahl betrifft, wünschten die Nagybányaer Künstler sich an die progressive - d.h. die mit dem Fragenkreis der nationalen Unabhängigkeit verknüpfte - Richtung der historischen Malerei anzuschließen. Es ist beachtens­wert, daß in ihrem Kreis die auf die nationale Unab­hängigkeit verweisende Thematik äußerst war, so daß die Hälfte der insgesamt 14 Bilder mit historischen Themen dem Freiheitskampf von 1848-49 gewidmet wurde. Die Erklärung dafür ist, daß die Frage der na­tionalen Unabhängigkeit durch den Ausgleich von 1867 nur halbwegs gelöst wurde. Dazu kamen die Aberkennung der ungarischen Staatsbürgerschaft des seit der Niederschlagung des Freiheitskampfes im Exil lebenden Lajos Kossuth, sowie die im Zusammenhang mit seiner Beisetzung ausgebrochenen Debatten und Skandale. Unter den Künstlern von Nagybánya war es János Thorma, der am historischen Thema am konsequen­testen festhielt, da er mit der Revolution von 1848 emotionell am engsten verbunden war. Am Gemäl­dewettbewerb von 1896 nahm er mit dem Bild Die Märtyrer von Arad teil, auf dem er das tragische Er­eignis mit schauderhafter Objektivität darstellte. Dieses Werk war eine laute Anklagerede im Zusammenhang mit den ungelösten Fragen der nationalen Unabhängig­keit. Die offiziellen Kreise reagierten dementspre­chend: das Bild wurde durch die Jury zurückgewiesen, dafür kam das Publikum massenweise in das Wampe­tich-Restaurant, wo der Künstler das riesige Bild zur Schau stellte. Thorma betrachtete die Vertretung die Ideen von 1848 wegen der begeisterten Aufnahme des Bildes als eine Mission und malte in diesem Themen­kreis mehrere Bilder. 1898 begann er das Bild Steh auf, Ungar! zu malen, an dem er bis zu seinem Tod arbeite­te, das er aber nie für völlig beendet hielt. Außer den beiden besagten Werken fertigte Thorma im histori­schen Themenkreis nur mehr Skizzen an. Zu diesen ge­hören die um 1898 entstandene Skizze Dózsás Hin-

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