Markója Csilla szerk.: Mednyánszky (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

Das Leben und die Kunst von László Mednyánszky, mit besonderer Rücksicht auf die Periode vor - Zora Ondrejceková: László Mednyánszky und das Foto

und Frau Imre Czóbel, geb. Evelyn Vay (1828-1908), nach der Vorlage der um 1865 gemachten Aufnahmen des Hoffotografen Ludwig Angerer. 30 Mednyánszky lernte Minka Czóbel (1855-1947) wahrscheinlich im Juni 1887 in Strázky kennen, als deren Bruder und Margit Mednyánszky sich verehelichten, doch ihre Freundschaft vertiefte sich erst im Sommer des nächsten Jahres: „László, mein Mann, Minka und ich waren fortwährend zusammen. László war in glänzendster Stimmung, seine Spaße wollten kein Ende nehmen. Er schien einfach unerschöpflich zu sein in seinem witzigen Übermut. Er nahm Minka ins Hochgebirge mit, und erklomm mit ihr den Késmárki-Gipfel. In Poprád machten wir eine Bootsfahrt, dann hielten wir uns bald im Wald, bald im Garten auf, nahmen auch an einer Mondscheinpartie teil, abends saßen wir gewöhnlich in der hiesigen Bibliothek zusammen, und blieben bis in die späte Nacht, wäh­rend wir genussvoll Lászlós Worten lauschten. Im Herbst folgte er Minka nach Anarcs." 31 Mednyánszky hat im Sommer 1889, in Mindszent auf dem Gut von Albin Csáky Minka Czóbel und Zsigmond Justh einander vorgestellt. Wie die Schwester berichtet: „Es ist gelungen, Justh und Minka befreundeten sich miteinander, und Justh förderte auf effektive Weise Minkas literarische Tätigkeit." 32 Minkas literarisches Schaffen erkannte auch der berühmte Romancier Mór Jókai an. Minka Czóbel wird aufgrund ihrer Werke, die in den Jahren 1890-1914 entstanden sind, von der Literaturwissenschaft für eine wichtige Repräsentantin der modernen ungarischen Literatur gehalten. Unsere Sammlung bewahrt zwei Aufnahmen von ihr auf. Die ältere, eine herkömmliche Aufnahme aus dem Atelier von Sándor Letzter in Kosice, zeigt sie gemeinsam mit Irma Klobusiczky im Jahr 1883. Auf dem anderen Foto aus dem Jahr 1894 sieht man bereits die reife Dame, Minka Czóbel war damals neununddreißig Jahre alt. Wer die Aufnahme gemacht hat, wissen wir nicht (Abb. 17). Der Schriftsteller Zsigmond Justh (1863-1894) war einer der besten Freunde von Mednyánszky, sie haben sich nach den Erinnerungen der Schwester des Künstlers um 1889 kennen gelernt. 33 Justh hielt sich öfter in Strázky auf, und in seinem Todesjahr 1894 wollte er ebenfalls nach Strázky reisen. 34 Die Sammlung enthält zwei Porträtaufnahmen von ihm mit einer Widmung. Die erste entstand im Berliner Atelier von Leon Alfred Vassel (Abb. 18). Diese Profilaufnahme dürfte als unmittelbares Vorbild für das Werk Bildnis von Zsigmond Justh von Mednyánszky (Kat. 61) gedient haben. Die zweite Aufnahme wurde kurz vor seinem Tod im Atelier von Desgrandes in Aix les Bains in Nizza gemacht. Von Matild Justh, der Tochter des Bruders des Schriftstellers, Gyula, entstand im Budapester Atelier von Károly Koller jenes Porträt, auf dem das Datum „11. November [18]89" vermerkt ist. 35 Róza Jókai (1861-1936), Stieftochter von Mór Jókai, war die Ehefrau von Árpád Feszty, und malte auch selbst. Mit ihrem Mann gehörte sie zu den nächsten Freunden von Mednyánszky, der wiederum ein regelmäßiger Gast im berühmten Feszty-Salon war. „Das Ehepaar hielt sich mehrmals in Nehre auf." 36 Frau Feszty widmete Tagebuchaufzeichnungen ihrer Bekanntschaft und ihren gemeinsamen Erinnerungen. 37 Von Frau Feszty geb. Róza Jókai blieben zwei Kabinettbilder erhalten, auf denen die Dame in orientalischer Tracht zu sehen ist (Abb. 19). Die Bilder entstanden im Jahr 1889 im Budapester Atelier von Sándor Strelisky 3x , und eines ist von Frau Feszty Margit Mednyánszky geschenkt worden. Im Frühjahr 1894 versammelte sich eine große Gesellschaft in Strázky, sie war „ziemlich laut und lustig; die Hausherren: László, sein Schwager, der Turangelehrte István Czóbel, und dessen Gattin Freifrau Myri sehen die Mitglieder des literarischen und künstlerischen ,Zirkus' von Nehre gern bei sich. Unser bereits kränkelnder Freund Justh führt den Vorsitz, dann gibt es da auch noch den Diplomaten Péter Vay, der damals noch nicht im Dienst stand, des weiteren Minka Czóbel, Ödön Kacziány, Olgyay, Andris Somsich, Malonyay... Es wird viel gespaßt", erinnerte sich der Schriftsteller Gyula Pékár (1867-1937), der spätere konservativ eingestellte Bildungspolitiker, einer der festen Mitglieder der Gesellschaft. 39 Von ihm blieb eine aus seiner Soldatenzeit stammende Aufnahme erhalten, die im Budapester Atelier von Strelisky gemacht worden war und die er im Jahr 1895 István Czóbel schenkte (Abb. 20). Zu den Fotos von den Freunden von Mednyánszky gehört auch das Porträt von Lajos Abrámfi, das im Pariser Atelier Ferrier et Lecadre entstand und das Abrámfi dem Maler mit der Widmung „meinem Freund Mednyánszky am 23. Juni 1876 Paris" geschenkt hat. Der Maler schrieb mit Bleistift auf die Rückseite des Fotos: „Francz Graz". 40 Von den Adeligen in der Zips stand Albin Csáky (1841-1912) mitsamt seiner Familie den Mednyánszkys am nächsten. Er war Landeshauptmann des Komitates Saris (Sáros), sodann zwischen 1888-1894 Minister für Religion und Unterrichtswesen. Die Familie Mednyánszky war in Csákys Schloss Mindszent oft zu Gast, und als Zeichen ihrer Freundschaft schenkte Eduárd Mednyánszky das Foto, das Károly Divald im Jahr 1869 von seiner Familie gemacht hatte, seinem Freund Csáky. Dieser erwiderte ihm sein Geschenk mit einem ähnlichen (Abb. 21). Károly Divald fotografierte die Familie Csáky während eines Ausflugs im Jahr 1878. Auf dem Bild sind außer Albin Csáky und seiner Gattin, geb. Anna Bolza, sowie ihre fünf Kindern und István Bolza (1817-1880), der Schwiegervater von Csáky zu sehen. László Mednyánszky hielt sich öfter auf dem Gut von Csáky auf, wo er „ein wunderschönes Bild, das Porträt des Grafen Albin Csáky gemalt hat. Dabei kommt es nicht bloß auf die Ähnlichkeit an, denn das ganze Wesen des Grafen, seine ganze Persönlichkeit kommt auf dem Bild zur Geltung." 41 Mednyánszky unterhielt eine gute Freundschaft mit dem älteren Bruder des Grafen, Zénó Csáky (1840-1905). Ein Foto von Zénó Csáky entstand im Jahr 1965 im Wiener Atelier von Ludwig oder Victor Angerer, das andere bei Sándor Letzter in Kosice. Das Porträt der Gattin von Zénó Csáky, Leontine Esterházy (1842-1927) entstand im Jahr 1870 im Badener Atelier von F. Stoklas. Mednyánszky unterhielt auch mit László (1845-1911) und István (1854-1916) Forgách eine gute Beziehung. Seine Schwester erwähnt in ihren Erinnerungen, dass ihr Bruder in Mándok bei László Forgách und dessen Gattin Elza Sennyey (1856-1937) an einer Jagd teilgenommen hat. 1899 malte er auf dem Gut von István Forgách, in den Eichenwäldern von Slanec (Szalánc). 42 Das Porträtfoto des fünfzigjährigen László Forgách stammt von Sándor Letzter in Kosice. Das Porträt von István Forgách entstand um 1914 im Atelier in Kosice von Győri und Boros. Fünf Bilder aus der Zeitspanne 1890-1906 sind von Frau László Forgách, geb. Elza Sennyey (1856-1937), bekannt, sie wurden in verschiedenen Ateliers in Kosice aufgenommen.

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