Budapest Régiségei 26. (1984)

VITA - Tóth Sándor: Mit jelképez a "jelkép"? : hozzászólás Szakál Ernő tanulmányához 331-333

SÁNDOR TÓTH WAS SYMBOLISIERT DAS „SYMBOL"? (Beitrag zur Studie von Ernő Szakái) Die Wahrnehmungen Ernő Szakáls liefern den unwider­ruflichen Beweis dafür, dass der Skulpturenfund in der Burg Buda nicht unabhängig vom Schauplatz der ein­stigen Steinmetztätigkeit ist, der demnach nur im Um­kreis des Fundortes vorstellbar ist. In Anbetracht, dass in der Umgebung auch solche Steinmetzarbeiten aus der Zeit Wladislaus' zum Vorschein kamen (Szakái, Abb. 98), auf welchen keine Einbauspuren zu finden sind, ist es wahrscheinlich, dass die Werkstatt auch noch zu Beginn des 16. Jh. hier war. In welchen Gebäuden die Steinmetzer arbeiteten, und wie sich der Schauplatz ihrer Arbeit im Laufe der Zeit veränderte, kann nicht festgestellt wer­den, da die methodischen Erschliessungen auf diesem Gebiet unterhalb der gebaggerten Felsenoberfläche, das heisst tief unter dem mittelalterlichen Geländeniveau be­gonnen haben. Aus dem gleichen Grund ist auch das un­feststellbar, was für eine Funktion die den Skulpturen­fund enthaltende regelmässige, ummauerte Grube, die zweifellos zu einem Gebäude gehörte, hatte. Jedenfalls bestand das Gebäude noch, als die Skulptu­ren in die Grube geworfen wurden weil die Trümmer oberhalb der Skulpturen, nicht aber unter diesen erschie­nen. Daraus, dass die Mauern höher als die Gehfläche be­gannen, schliesst Ernő Szakái unbegründet darauf, dass die Grube nachträglich vertieft wurde : Dort, wo der Raum zum Teil in den Felsen gehauen wird, erscheint diese Bauweise natürlich. Es ist auch daran nichts besonderes, dass die Grube leer war, als man mit ihrer Auffülung be­gonnen hat: wenn sie früher zu Lagerungszwecke ver­wendet wurde, wollte man die dortigen Sachen sicherlich nicht zugrunde gehen lassen. Man braucht daher nicht daran zu denken, dass hier eine sorgfältigere Vorberei­tung stattgefunden hat als im Keller eines jeden zum Ab­bruch bestimmten Hauses. Aus dem schadhaften Zustand der Skulpturen kann man schon deshalb keine Schlussfolgerung ziehen, weil das westliche Ende der Grube mit einer neuzeitlichen Mauer abgeschnitten wurde, deren Erbauer den Fund zweifellos aufgewühlt haben. Ausserdem kann man auch mit einer gewissen Verstreuung der Stücke rechnen: Der Kopf der „Weissen Madonna" kam ca. 15 m weiter, aus einer anderen Grube zum Vorschein. Ernő Szakái Hess beide Umstände ausser acht, obwohl letzterer eher auf eine gleichgültige Enttrümmerung als auf ein rituelles Skulpturenbegräbnis schliessen lässt. Das gleiche beweist auch der Umstand, dass die Skulpturen mit roten und holzkohligen Verbrennungsrückständen, Ofenkachel­bruchstücken und sonstigem Abfall vermischt lagen. Die­seart können die Umstände auch so ausgelegt werden, dass die Skulpturen — den Münzfunden entsprechend frühestens in den 1440er Jahren, vielleicht zu Beginn der Herrschaft Matthias' — anhand einer Umorganisierung, verbunden mit der architektonischen Erneuerung der Werkstätte in die Erde gelangten. Wenn es so ist, dann be­332 steht der Fund aus lauter wracken, bzw. aus solchen ver­alteten Stücken, von deren Aufstellung endgültig abgese­hen wurde. Diese Stücke dürften sich schon seit längerer Zeit zu Seite gestellt in der Werkstatt befunden haben, als ihr Schicksal damit besiegelt wurde, dass man sie zur Auffüllung einer Grube verwendete. Demzufolge können die Absonderlichkeiten der Aus­arbeitung, die Ausbesserungsspuren, die übermeisselun­gen, die Axt-, Spitzhacken- und Hammerschläge, die De­genhiebe (?) sowie andere beabsichtigte oder zufällige Verstümmelungen genauso wie die Fehlen von recht man­nigfaltigen Umständen herrühren. Das unvollständig aus­gemeisselte linke Ohr (Szakái, Abb. 85) des „Schönen Kopfes" (Szakái, Abb. 51) kann z. B. dem Bildhauer selbst zugeschrieben werden, der die Figur, wie dies aus der assymmetrischen Gestaltung des Gesichtes klar er­sichtlich ist, als rechte Halbprofüsicht plante. Das Bohr­loch an der Achselhöhle (und nicht in der „Herzgegend") kann nicht erklärt werden, es ist aber nicht minder eine fachmässige Arbeit, als jenes andere, das in den Unterteil des Bruchstückes gebohrt wurde und vermutlich nach der Erschliessung zustandekam. Hinwiederum können die Beschädigungen von jedwedem harten Gegenstand her­rühren; aufgrund der Bruchflächen an der Nase könnte man vielleicht an Hammerschläge denken. Wenn es auch so ist, waren diese Schläge um vieles derber als jene Beil­hiebe, mit denen Nase und Kinn der — vermutlich ver­fehlten — Bischofsstatue (Szakái, Abb. 17) abgeschlagen wurden. Wieder anders verhält es sich mit der Nase des „wohlerhaltenen Apostels" (Szakái, Abb. 8), deren Um­gebung unversehrt ist: Wenn hier wirklich gemeisselt wurde, so geschah dies sicherlich mit Reparaturabsicht. Die auf den Draperien sichtbaren Meisselungen (Szakái, Abb. 16) können auf eine Reparatur vorbereitende, aber unterbliebene Arbeit ebensogut hinweisen wie auf gleich­gültige Schläge. Man könnte die Beispiele noch weiter fortsetzen, was aber überflüssig ist. Ich verehre Ernő Szakái und schätze sein fachliches Können hoch ein. Eben deshalb bin ich erstaunt, dass er die so verschiedenen Spuren der Schläge und des Werkzeuggebrauchs auf die gleiche symboli­sche (!?) Handlung zurückzuführen versucht. Noch mehr wundert es mich, dass er die fachlichen Traditionen der Steinmetzkunst mit der Bilderstürmerei von Münster und Paris illustrieren will, die den der schöpferischen Tätig­keit diametral entgegengesetzten, folglich mit keinem Handwerk vereinbarenden menschlichen Leidenschaften entsprungen sind»Eine Anzahl groben Beschädigungen der Skulpturen in der Burg Buda könnte tatsächlich auf ein dem Münsterer oder Pariser ähnliches Vorgehen hinwei­sen, allerdings mit dem Unterschied, dass hier selbst die dort wirkenden Leidenschaften gefehlt haben dürften. Die Spuren des Gemetzels auf der Brust einer Figur (Sza­kái, Abb. 24) oder am Kopf einer anderen (Szakái, Abb.

Next

/
Oldalképek
Tartalom