Budapest Régiségei 26. (1984)
ANYAGKÖZLÉSEK - Zolnay László: Előzetes jelentés a budai vár déli részén végzett 1975-1981. évi feltárásokról 203-216
kaiban néhányan részt vettünk. (Erről 1. Hunyady K. alezredes: A sírkápolna titka I—II. Igaz Szó, a Magyar Néphadsereg Politikai Magazinja, 1978. évf. 16. és 17. sz. — Kiss K.: Nádorok kriptája. Magyar Nemzet, 1978. nov. 18. sz. 10. lap. — A kripta tetemeiről terjesztett áltudományos találgatások cáfolata: Szőts I.: Az utolsó levél (István nádor „megöletése") História, 1980. II. évf. 2. szám, 13—15. lap.) LÁSZLÓ ZOLNAY VORLÄUFIGER BERICHT ÜBER DIE AN DER S-SEITE DER BURG VON BUDA IN DEN JAHREN 1975/81 DURCHGEFÜHRTEN ERSCHLIESSUNGEN Im Laufe der auf dem Szent György tér, auf dem Areal des Hunyadi-Hofes, des Csikós-Hofes, des Trocken-Grabens und des Újvilág-Gartens von 1975 bis 1981 ununterbrochen durchgeführten Ausgrabungen kann ein reichhaltiges architektonisches und gegenständliches Fundmaterial aus sechs historischen Perioden ans Tageslicht. (Über die in den Jahren 1967 bis 1975 durchgeführten Ausgrabungen siehe Bud Rég 24/3-4/1977.) 1. In den angeführten Gebieten erscheinen linear mehrere Perioden der Bronzezeit. 2. Im Hunyadi-Hof kommt eine kleine spätkel tischrömische Fundgruppe zum Vorschein. 3. Ähnlich der Siedlung aus der Bronzezeit ist eine Agrarsiedlung aus dem 11.—12. Jh. — Minor Pest — nachweisbar, die durch den sich auch auf das rechte Donauufer erstreckenden Angriff der Mongolen is Jahre 1242 vernichtet wurde. 4. Weitere Überreste eines Steinhauses und Kellers aus dem 13. Jh. schliessen sich den bis 1974 bereits freigelegten Ruinen des südlichen Wohnviertels der nach dem Mongoleneinfall gegründeten Bürgerstadt in Buda an. Der Abbruch der bauten dieses südlichen zivilen Wohnviertertels vollzog sich in der ersten Hälfte des 15. Jh. Damals wurde der nördliche Vorhof aufgeschüttet und der grosse Burgmarkt des Palastes ausgestaltet. 5. Auf einer Gesamtlänge von 186 m erschlossen wir die älteste, Mitte des 13. Jh., nach dem Mongoleneinfall erbaute Burgmauer der Stadt Buda. (Weiter nördlich fanden wir 1981 an der O-Seite des Fehérvári-Rondells einen 4 m langen Abschnitt dieser Stadtmauer mit Überresten einer von dieser nach W vorspringenden Halbkreisbastei.) Auf dem Areal des Hunyadi-Hofes schlössen sich dieser älteren Stadtmauer zwei unterkellerte innere Türme und zwei nach W gerichtete äussere Basteien an (die wir vollständig freilegten). Die Stadtmauer aus dem 13. Jh. und die dazu gehörenden Gebäude wurden ebenfalls gelegentlich der Ausgestaltung des grossen Burgmarktes in der ersten Hälfte des 15. Jh. abgetragen. 6. Unseren Beobachtungen gemäss wurde mit dem Bau der oberen Burgmauern, die den Hunyadi-Hof im W ab schliessen, schon zur Zeit der Anjous begonnen. Damals war die Grenze des inneren Palastgebietes gegen N der Trocken-Graben mit der dazugehörigen — im Csikós-Hof in ost-westlicher Richtung befindlichen grossen Kurtine. 7. Zur Zeit Sigismunds wurden die (ausgegrabene) Steinbrücke desTrocken-Grabens, die neuere Umfreidigung und das Stützpfeilersystem der westlichen Burgmauer aus der Anjou-Zeit ausgestaltet. Gelegentlich der Gestaltung des grossen Burgmarktes wurde die — in westöstlicher Richtung verlaufende — Abschlussmauer auf die westliche Burgmauer gebaut : Diese Kurtine trennt das Gebiet des Palastes von • der Stadt. Sigismund schob damals die Grenze des Palastareals — zu Lasten der Stadt — um etwa 200 m weiter nach N. Aus der Zeit Sigismunds stammt auch das Hauptportal der nördlichen Abschlussmauer, die die Stadt von dem Palast trennt, ferner die beiden Seitentürme des Tors und die von N her zum Haupttor führende gepflasterte Strasse sowie die Wasserleitung mit Tonrohren. 8. Auf dem Gebiet des Üjvilág-Gartens wurde mit der Erschliessung eines Steingebäudes aus der Türkenzeit begonnen. Auch auf der O-Seite des Trocken-Grabens wurde eine Sehutzmauer aus der Türkenzeit freigelegt, diese Mauer wurde nach Beschädigung der Brücke anlässlich der Belagerung im Jahre 1684 erbaut. Die Aufarbeitung des gegensländlichen Fundmaterials von vielen hundert Stücken ist im Gange. Bedeutendere Kleinfunde Seit der Freilegung des grossen gotischen Skulpturenfundes im Februar bis April 1974 kamen an weiteren drei Fundstellen Bruchstücke, die zu der gotischen Torsogruppe gehören, ans Tageslicht. So ein Luxemburg-Wappen und Fragmente einer Doppelkrone aus Stein. 1979 fanden wir im Keller eines zur inneren Stadtmauer gehörenden Turmes aus dem 13. Jh. den Kopf der 1974 geborgenen Madonnenstatue, süd-östlich von hier kamen weitere zur Torsogruppe gehörende Bruchstücke zum Vorschein. Bedeutende, bisher einmalige, einfarbige und polychrome, figurale Ofenkacheln fanden wir an der O-Seite des Hunyadi-Hofes (vor der Nationalgalerie), vor der nördlichen Abschlussmauer bargen wir aus der Auffüllung einer Zisterne Arbeitsstücke eines Hofgoldschmiedes aus dem 15. Jh., und zwar Buchstaben- und Gussmodelle. 212