Budapest Régiségei 21. (1964)
TANULMÁNYOK - Sz. Póczy Klára: Aquincum a IV. században 55-77
68. In der Bécsi-Strasse 94—98 bzw. auf dem Baugrund stellte die archäologische Forschung einen reichen Friedhof entlang des Weges und eine den Weg säumende Wohnhäusergruppe fest. Dieser Friedhof schloss sich den vorhergehenden an. Laut den Beobachtungen waren die Gebäude im 2—4. Jahrhundert bewohnt, sodann wurden auch hier zu Ende des 4. Jahrhunderts zwischen den Ruinen Bestattungen vorgenommen. 38 69. Amphitheater in der Nagyszombat-Gasse : das Gebäude wurde Ende des 4. Jahrhunderts als Befestigung benützt. In seiner Nähe wurden Stein- und Ziegelgräber gefunden. 39 70. Zwischen Lajos-Gasse 34—37 kamen beim Aufreissen des heutigen Strassenkörpers die Reste eines vermutlich spätrömischen Wachturmes zum Vorschein, daneben ein Teil des Römerweges und der Kanalisierung. Der Kanal führte aus der Richtung der römischen Villa auf der SzépvölgyiStrasse zur Donau. Nächst dem Wachturm kamen Ziegelgräber aus den letzten Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts zum Vorschein. 40 71. Auf der Szépvölgyi-Strasse, am Grundstück der Messinstrumentenfabrik wurde eine römische Villa mit Heiligtum ausgegraben. Das Gebäude war vermutlich im 4. Jahrhundert durchweg bewohnt und — da aus dem Gebäude ein langobardischer Schatzfund zutage gefördert wurde — auch vermutlich zur Zeit der Völkerwanderung. In der Nähe, in der Ürömi-Stasse 10 wurden spätrömische Ziegelgräber und Steinsärge vorgefunden. 41 72. Auf der Szépvölgyi-Strasse, neben der Höhle von Pálvölgy wurden in der Lösswand Gebäudespuren, spätrömische Gräber 42 und die Reste einer römischen Villa beobachtet. 73. Am Remetehegy, um das bzw. über dem Schloss von Kiscell auf etwa 100 m berichtet das Schrifttum über Steinsärge. 43 74. Am Testvérhegy, am Grundstück der Leopoldschen Ziegelfabrik wurden ein römischer Strassenkörper, daneben kleinere römerzeitliche Villen und Begräbnisplätze freigelegt. 44 75. An der Táborhegyi-Strasse 14 wurden aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts stammende, aus Steinplatten zusammengestellte Gräber mit reichen Beigaben erschlossen. 45 76. Am Táborhegy kamen, am Grundstück des Matthias Untisz Steinsärge zum Vorschein. 46 77. In der Jablonkai-Strasse 7 befand sich ein Steinsarg und in der Jablonkai-Strasse 15 ein Mumiengrab. 47 78. Am Táborhegy, Schlossersches Grundstück hat die Forschung von einem Mumiengrab und am Grundstück des P. Schmidt von Steinsärgen Kenntnis. 48 79. Villa von Csúcshegy, mit diesem Namen bezeichnet die Fachlitteratur die im Ürömer. Tal zutage geförderte römische Gebäudegruppe, die auch im 4. Jahrhundert bewohnt war. Damals wurde die Werkstätte eines Handwerkers in den Wohnzimmern eingerichtet. 49 80. In der Nachbarschaft der Villa von Csúcshegy ist über eine „mansio" zu lesen, daneben beobachteten wir Turmreste aus dem 4. Jahrhundert. Einige hundert Meter weiter an der Ecke der Tarhos-Gasse und der Óvári-Strasse sind die Mauern eines römischen Gebäudes sichtbar. 50 81. In der Bécsi-Strasse 195 kamen im Verlauf der Notbergung eine Wasserleitungsabzweigung, Kanalreste zum Vorschein. In der Nähe befanden sich auch spätrömische Gräber. 51 82. In der Bécsi-Strasse 170—172, am Grundstück der sog. „Magdalin-Chemischen Fabrik" wurden aus Steinplatten zusammengestellte spätrömische Gräber, weiter oben am Bergabhang Friedhofskapellen aufgedeckt. 52 83. An der Ecke Bécsi-Strasse und V örösvári-Strasse, am Gelände der Arpád-Mühle am Grund der sog. Török-Labor-Fabrik wissen wir über Reste eines römischen Friedhofes aus dem 4. Jahrhundert. (Der Grund gegenüber dem Haus Nr. 82.) 53 84. Bei der Fundamentierung der evang. Kirche an der Ecke Selmeci-Strasse und Korvin O.-Gasse wurden Reste einer frührömischen Gewerbeanlage beobachtet, sodann zogen sich anfangs des 3—4. Jahrhunderts hier Wohngebäude der Canabae entlang der römischen Strasse, späterhin in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurden hier auch Bestattungen vorgenommen. 54 III. LEHRE DES TOPOGRAPHISCHEN BILDES Zusammengefasst das Vorgetragene können wir über die Siedlung Aquincum im 4. Jahrhundert mit Hilfenahme des zum Vorschein gekommenen Denkmalmaterials folgendes sagen: Auf Grund der Bauten und Bestattungen lassen sich innerhalb des 4. Jahrhunderts drei Perioden unterscheiden: 1. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts bestand die Lagerstadt von Aquincum aus lockeren Siedlungsgruppen, die sich entlang des Aquädukts und der Hauptverkehrsstrassen dahinzogen. Noch zu Ende des 3. Jahrhunderts wurden die Gebäude zerstört und auf die Brandschicht zog man die neuen Gebäude auf oder die alten wurden zumindest hergestellt. Zu dieser Zeit, anfangs des 4. Jahrhunderts wurde der innere, dicht besiedelte Kern der Canabae mit einer Mauer umgeben. Die wohlhabende Stadtbevöl76