Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

Die ung., böhm. und österr. Besitzungen der Königin Maria (1505—1558) 59 der dem König und der Königin bisher dadurch entstanden sei47). Alexius Thurzó sollte aus seiner Verwaltung noch große Beträge schuldig sein 48), Forderungen, die Ludwig seiner Gemahlin abtrat49). Am ungarischen Reichstag im September 1524 führte der niedere Adel wieder heftig Klage gegen die Fugger wegen der Gold-, Silber- und Viehausfuhr und der schlechten Münze 50), die jene in Neusohl mit einem Privileg des Alexius Thurzó prägten51 52 53 54 55). Da sie die „Kupfermünze“ im Ausland nicht verwenden konnten, kauften sie dafür zum Export Vieh oder führten nur die gute Goldmünze aus 5ä). Im Juni 1525 kam es schließlich zu einem gemeinsamen Vorgehen aller Gegner der Gesellschaft, des Adels und des Hofes, vor allem auch der Königin und ihrer Beamten, nachdem sich König und Königin auf Ver­mittlung des Erzbischofs von Gran Ladislaus Szálkái mit den Exponenten der Partei des niederen ungarischen Adels, Johann Zápolya und Stefan Verböczy verbündet hatten58). Die Fugger-Thurzó-Gesellschaft wurde enteignet, und bis zur neuerlichen Verpachtung an die Fugger im April des folgenden Jahres verwaltete Bernhard Beheim im Namen des Königs und der Königin 64) den Neusohler Kupferhandel5ä). Trotz großer Schwie­47) Der kaiserliche Gesandte Johannes Schneidpöck an Ferdinand, 1524 Juni 5 Ofen: Or. im HHStA Große Korrespondenz 25a. 48) Schneidpöck an Ferdinand, 1524 Mai 4 Ofen: Or. ebenda. 49) Urkunde Ludwigs, 1524 Mai 21 Ofen: Kopie im HHStA Ungarn 342, 1515—1526, fol. 39 f (tritt seine Restforderungen gegenüber Thurzó aus dessen Verwaltung der Kremnitzer Kammer an Maria ab und befiehlt Thurzó, den von Ludwig bestimmten Personen Rechnung darüber zu legen). — Zur Ver­waltung der Kremnitzer Kammer durch Alexius Thurzó (besonders zur Prä­gung der geringwertigen Kleinmünze 1521 bis 1525 in Kremnitz und Ofen) neuerdings Zsuzsanna Hermann Államháztartás és a pénz értéke a Mohács előtti Magyarországon (Megjegyzések Thurzó Elek költségvetési előirányzatához) in Századok 109 (1975) 301—336 mit französischer Zusammenfassung. Danach erhielt Maria bereits 1522 für die Pacht 16.480 fl.: ebenda 328. 50) Auszug eines Schreibens des Gesandten Ferdinands zu diesem Reichstag (in dem in den Akten nur Kaspar Genannten vermute ich Ursinus Velius, der Ungarn gut kannte und zu dieser Zeit Universitätsprofessor in Wien war: Gustav Bauch Caspar Usinus Velius, der Hofhistoriograph Ferdinands I. und Erzieher Maximilians II. [Budapest 1886] 48 ff) über die Absichten der Un­garn für den kommenden Reichstag vom 8. September, s. d. (1524 September Anfang): HHStA Große Korrespondenz 8 fol. 80. 51) Ratkos Entwertung 44 und 49. 52) Hans v. d. Planitz an Kurfürst Friedrich v. Sachsen, 1524 Juni 27 Nürn­berg, ed. Ernst Wülcker — Hans V i r c k Des kursächsischen Rathe s Hans von der Planitz Berichte aus dem Reichsregiment in Nürnberg 1521—1523 (Schriften der königlich-sächsischen Kommission für Geschichte 3, Leipzig 1899) 625. 53) Siehe dazu Heiß Politik und Ratgeber 135. 54) Vollmacht Marias für Bernhard Beheim, 1525 September 11 Ofen: Ko­pien im HHStA Ungarn 342 und im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 21; Vollmacht Ludwigs für Beheim und Lengyel, 1525 September (13) Ofen: Kopie im HHStA Ungarn 342. 55) Siehe Heiß Politik und Ratgeber 136 ff.

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