Zalai Múzeum 15. Horváth László 60 éves (Zalaegerszeg, 2006)

Straub Péter: Eszteregnye–Bozók-földje: Eine Siedlung aus dem Ende der mittleren Kupferzeit

ZALAI MÚZEUM 15 2006 79 Straub Péter Eszteregnye-Bozók-földje: Eine Siedlung aus dem Ende der mittleren Kupferzeit Südöstlich des Ortskeras von Eszterégnye (Kom. Zala) erstreckt sich ein schon durch viele Feldbege­hungen seit langem bekannte Fundstelle, an derén nordöstlichen Rand im Zugé des Ausbaus der Autobahn M7 wurden vom 16. September bis zum 24. Október 2005 Ausgrabungen unter der Leitung von Judit Kvassay durchgeführt (Abb 1, 1-2). Auf dem sich 6930 m 2 erstreckenden Gelánde konnten 43 archáologische Objekte aufgedeckt werden, die sich auf drei Gruppén verteiken: an einem Hügelhang am nördlichen Ufer des Berki-Baches konnten Balaton­Lasinja, karolingerzeitliche und árpádenzeitliche Sied­lungsreste ans Tageslicht gebracht werden, wâhrend an der Hügelkuppe drei Brandbestattungen aus der frühen Eisenzeit ausgegraben wurden. Die dritte Gruppé bildet die nun im folgenden náher angeführte kupfer­zeitliche Fundstelle, sie lag 300 Meter südöstlich der beiden vorigen Stellen am Taleingang und erstreckte sich entlang eines kleinen Rinnsals, der in den Berki­Bach mundet (Abb. 1, 3). Die zwischen den beiden Gebieten angelegten neuen Suchschnitte blieben allé fundleer. l Nur im Osten wurde bisher der Rand der Siedlung erreicht. Ein Drittel der 24 kupferzeitlichen Objekte bilden kreisrunde oder ovale Gruben mit einem bienenkorbförmigen Profil. Ihre Tiefe betrágt von der Grabungsoberfláche weg gerechnet 18-58 cm, die Grubenwánde sind mit einer vier Zentimeter dicken Lehmschicht ausgekleidet, die durch die Nutzung hart gebrannt sind. In manchen Fallen ist auch der umgebende Boden 5-10 cm dick gebrannt (Abb. 2-5). Ihre Verfüllung ist bei allén brockenförmig, kompakt zusammengedrückt. Von einer etwaigen Decken­wölbung gibt es keine Spuren, mit Ausnahme des Objekts 21 wurde auch Keramik in den Gruben gefunden. Für die so gestalteten Öfen hat man keine vorgelagerten Aschengruben gegraben, noch konnten am Boden der Gruben ausgekleidete Herdfláchen fest­gestellt werden. Dadurch konnten die Gruben weder zum Backen noch zum Kochen verwendet worden sein. Vielmehr scheint es sich um einfachste Keramik­brennöfen zu handeln, wie sie unlangst von Mária Bondár vorgestellt wurden (BONDÁR 2000, 98). 2 Der Durchmesser der kreisförmigen Gruben lag an der Oberflàche zwischen 66 und 76 cm, ihr Bauch­durchmesser ist 20-25 cm breiter. Die Lange der beiden ovalen Gruben betrágt 136 bzw. 146 cm. Das aus den Brennöfen und den umliegenden, mehrheitlich ovalen Abfallgruben — von der die GröBte nicht tiefer als 60 cm ist — geborgene Keramikmaterial ist einheitlich, der GroBteil ist hellgrau und rötlichbraun. Es gibt keine polierten, glánzenden oder bemalten Stücke. Für die Magerung der Gebrauchskeramik wurden kleine Steine, für die Feinkeramik feiner Sand verwendet. Öfters ist an der Oberfláche der gröBeren Bruchstücke ein feiner Ton­schlicküberzug festzustellen. Unter den zu rekonstru­ierenden GefáBen finden sich Nápfe und Tassén (Abb. 6, 1-2), bikonische (Abb. 6, 5-6) oder tiefe Schalen (Abb 6, 7-8), bzw. Schalen mit einem S-Profil (Abb. 6, 3-4). Anhand mehrerer Keramikfragmente können wir annehmen, dass auch FuBschüsseln (Abb 7, 7-10), Krüge (Abb. 8, 9) und Amphoren (Abb. 8, 10) im Fundmaterial zu finden sind. Desweiteren sind lange, leicht geschwungene, enghalsige Flaschen oder Krüge typisch (Abb. 7, 1-2; Abb. 9, 10). Von groBen Vor­ratsgefáBen sind nur wenige Stücke gefunden worden, deshalb ist auch ihre Form nicht sicher zu bestimmen. Die Randausformungen sind unterschiedlich, für gewöhnlich ist der Rand abgerundet. Es gibt aber auch horizontal abgeschnittene (Abb. 7, 5) und ausge­zipfelte Ránder (Abb. 6, 7; Abb. 7, 6). Die letzteren treten vor allém bei den tiefen Tellern mit breitem Mund auf. Die Schalen mit S-Profil kennzeichnet ein kurzer Hals, am Bauchumbruch sind sie im Lángs­schnitt oval und können mit flachen Buckeln verziert sein. Seitliche halbkugelige Buckel können als mas­sivere Tragebuckel rekonstruiert werden. Kleinere plastische Verzierungen können in der einen oder an­deren Form auch auf anderen GefaBentypen

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