Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)

Kalicz-Schreiber Rózsa: Siedlungsfunde und ein Brandgrab der frühbronzezeitlichen Makó-Kultur in Budaepst

Seidlungsfunde und ein Brandgrab der Fruhbronzezeitlicen Makó-Kultur in Budapest 41 üblich. 33 In diesem ProzeB spielte sicherlich der lokale Vorlàufer eine wichtige Rolle. Die einfachen, rundén Gruben der Siedlung der Aranyhegy-StraBe waren zum Teil in die Kies­Schotterschicht eingegraben. Deshalb kann man nicht all­gemein sagen, daB sie aile der Lehmgewinnung dienten. Ihre Funktion ist noch unbekannt. Besondere Aufmerk­samkeit verdient eine kleine Grube am Nordrand der Sied­lung oder vielleicht schon auBerhalb, die wohl eine beson­dere Bedeutung hatte. Die rundé, bienenkorbförmige Grube enthielt eine stark organische, ruBige Aufrïïllung. Ganz oben lag eine mehr gelbliche als rötliche Schicht gebrannten Hüttenlehms. Darunter stiefien wir auf eine starke Schicht zerscherbter Keramik (Abb. 4—7.). Als sozusagen einziges GefàB konnte innenverzierte FuBschüs­sel zusammengesetzt werden (Abb. 4., 1. a —b), aber auch dieser fehlte der FuB. Auch eine kleine flache Schüs­sel mit horizontalem, breitem Rand und mit aus diesem herausgezogenem Griff (Abb. 4., 2. a—b) konnte zusam­mengestellt werden. Sie hat chronologische Bedeutung. Àhnliche Schüsseln sind námlich in der Makó-Kultur, 34 in der Somogyvár—Vinkovci-Kultur 35 und in der Glockenbecher— Csepel—Gruppé, 36 die jünger ist als diese beiden Kulturen, sehr charakteristisch. Ihre weiterentwickelte Version ist auch in der klassischen Phase der Nagyrév-Kultur háufig. 37 Der überwiegende Teil der Keramikscherben gehörte zu kleineren und gröBe­ren Töpfen (Abb. 4., 6., 8., 10-11.; Abb. 5., 1—11., 15-18.; Abb. 6., 1-4., 8-11., 13-14.; Abb. 7., 2.). Es kamen fragmente kleiner GefaBe mit eiförmigen Körpern, mit oder ohne Bandhenkel zum Vorschein (Abb. 4., 3—5. ; Abb. 6., 2., 6—7.). Auch einige Schüsselfragmente (Abb. 6., 12.; Abb. 7., 1.) und von bauchigen Amphoren stam­mende Bruchstiicke, manche mit Rippe und Besenstrichen (Abb. 5., 13-14.; Abb. 6., 5.; Abb. 7., 3., 8.). Sonderer­scheinungen der Siedlung der Makó-Kultur sind die Bruchstiicke aus Henkelkriigen (Abb. 4., 7., 9.; Abb. 5., 12.), áhnlich wie im Grab. Unter den GefaBscherben fan­den wir Spinnwirtel, Tonpyramiden und eine Geweih­hacke. In der Grube wurde Feuerspuren entdeckt. Siidlich von dieser Grube stieBen wir auf zwei àhnlich geformte Gruben, die aber auBer organischer, ruBiger Auffullung nur eine geringe Anzahl von Scherben beinhalteten, die vielleicht nur zufallig in die Fiillerde gelangt waren. Die übrigen Gruben der Siedlung enthielten mehr oder weniger charakteristische Keramiktypen der Makó­Kultur. In allerdings geringer Zahl kommen fragmente in­nenverzierter FuBschüsseln zum Vorschein (Abb. 9., 9.; Abb. 11., 5., 10.). Am zahlreichsten sind die Fragmente kleinerer und gröBerer Töpfe, meist mit kurzem Hals, nach auBen verdicktem Rand, darauf oder darunter Tup­fenleiste, mit eiförmigem Körper und leichtem Besen­strich (Abb. 8., 7., 11., 15—17. ; Abb. 9., 2., 4., 7., 12—14. ; Abb. 10., 2., 5., 7., 9., 11—12., 14.; Abb. П., 2., 4., 6—9.; Abb. 12., 1—5., 7., 9., И., 13.). Natürlich gibt es auch von diesem Typus zahlreiche Abarten. Es gibt kleine Henkel­töpfe mit ebenfalls eiförmigem oder breiterem Körper (Abb. 8., 2.; Abb. П., 1.; Abb. 12., 10.); oder voll geglàt­tete oder mit leichtem Besenstrich unter der Schulter. Eigentlich bildet der letztere Typus in den Siedlungen die Hauptform der kleinen GefaBe, 38 dort, wo Kriige Ausnah­men sind. Wenn sie aber — sel ten — erscheinen, stimmt ihre Form mit den Grabkrügenüberein. (Abb. 10., 1.). Die am meisten typischen Formen der Siedlung, aber auch der Makó-Kultur reprâsentieren die Schüsseln mit stark ein­gezogenem Oberteil, mit nach auBen verdicktem, wulsti­gem Rand, mit oder ohne Henkel, in feinerer oder gröberer Ausführung (Abb. 8., 5. ; Abb. 9., 10. ; Abb. 11., 11.). Haufig sind auch die einfachen konischen Schüsseln mit nach innen verdicktem Rand (Abb. 8., 1., 3—4., 6., 8-10., 12—14.; Abb. 10., 3., 6., 10.; Abb. 12., 8.). Eigen­tümlicherweise fehlen in dieser Siedlung bisher sozusagen die anderswo sehr hàufigen Schüsseln mit kurzem, gewölbtem, oder scharf profiliertem Hals und mit aus­ladendem Rand (Abb. 12., 12.) 39 Auch die Schüsseltypen variieren stark. Auch bauchige Amphoren mit Band­henkeln oder verschiedener Rippenverzierung gab es in der Siedlung Aranyhegyi-StraBe (Abb. 9., 3., 5., 11.; Abb. 10., l.,4., 13., 16.; Abb. 11., 3.). Die Flasche mit bikonischem Körper, hohem, zylind­rischem Hals, kurzem, profiliertem Oberteil und mit vier kleinen Henkeln unter dem Rand, stellt eine Sonderform dar (Abb. 2., 4. a—b). Dieser Typus ist als ganzes Stuck nur im Grab von der Aranyhegyi-StraBe bekannt. Das Fragment eines áhnlichen stammt aus Budaörs, 40 und ist vielleicht auch ein Grabfund. Die Umstande der Auffin­dung lassen sich heute námlich nicht mehr klàren, da die alten Aufzeichnungen am Fundort Gràber und Siedlungs­objekte erwàhnen, 41 die Funde sich aber heute nicht mehr nach Siedlungsobjekten und Gràbern trennen lassen. Die Annahme einer Existenz der letzteren ist wegen der gröBe­ren Zahl heiler GefaBe begriindet, die in Siedlungen âu­Berst selten sind. Die obenerwàhnte Flasche bzw. ihr Fragment kann als eine extrém stilisierte menschliche (Frauen) figur betrachtet und deshalb der sakralen Sphàre zugewiesen werden. Daher kann es nicht verwundern, daB mit ihr zusammen die FuBschüsseln mit beinahe kanonisierter Innenverzierung, dem charakteristischen, sog. Sternenmuster im Innern, erschienen sind (Abb. 2., 2. a; Abb. 4., 1. a; Abb. 9., 9.; Abb. 11., 5., 10.). Bezüglich der chronologischen Stellung der Siedlung und des Grabes von der Aranyhegyi-StraBe halte ich auch weiterhin meine Meinung aufrecht, die ich in den ver­gangenen Jahren bereits wiederholt geáuBert habe. 42 Die Makó-Kultur ist im Bereich von Budapest jünger, als die Kostolac-Kultur und auf sie folgt die Friihphase der Nagyrév-Kultur, speziell in Budapest die Glockenbecher— Csepel—Gruppé. Sicher scheint auch,

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