Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)

Neugebauer-Maresch, Christine: Überlick über das Endneolithikum im Unteren Traisental

Uberlick über das Endneolithikum im Unteren Traisental 75 4. Franzhausen-Ost 12 Dièse Gràbergruppe liegt ebenfalls unmittelbar südlich der StraBe NuBdorf-Traismauer und 150—200 m östlich von Franzhausen I und Franzhausen-Mitte. Sie wird durch die StraBentrasse der S 33 von der Mittelgruppe getrennt. lm Bereich der Trasse selbst konnte lediglich ein einzeln liegendes Grab festgestellt werden (Verf. 464), das aber (wenn überhaupt) eher der mittleren Gruppé zugerechnet werden müBte. Den 22 bei den Rettungsgrabungen 1990—92 freigelegten Bestattungen müssen altère Funde aus umliegenden Schotterentnahmen hinzugerechnet wer­den, von denen 4 befundet worden sind, ursprünglich wahrscheinlich aber mehr gewesen sein werden. Die zu bearbeitenden Komplexe betragen hiemit 26. Stratigraphisch überlagert wird diese Zone von groBen Siedlungen der Urnenfelder- und Hallstattkultur, die aber nur zum Teil an den sekundáren Störungen der Gráber be­teilgt sind. Auf Grund des erst vor relativ kurzer Zeit er­folgten Abschlusses der Grabungen in dieser Zone konn­ten bislang erst einige ausgewáhlte Inventare restauriert werden. Auffálligerweise sind unter den 26 Grabern nur 3 weib­lich orientierte Erwachsene (erw. +iuv.), aber 12 mánnlich orientierte und 7 Kinderbestattungen (zusátzlich 4 un­sichere) feststellbar. Intéressant ist auch, daB nur 2 Flach-, aber drei Lochbeile vorhanden sind; in Grab Verf. 4284 vergesellschaftet mit einem besenstrichgerauhten Topf mit je einer eingestempelten Zierreihe auf Schulter und Mundsaum (Abb. 5/1 und 2). Soweitbisher festgestellt, ist die Rauhung der GefaBwandung háufiger als in den ande­ren Gràbergruppen. Die Sitté der GefáBbeigabe ist geringer als in Franzhausen I oder II. Wie schon in Franz­hausen Mitte ist die höchste feststellbare Gesamtzahl der GefáBe pro Grab nur 3 (statt bis zu 4). Eine bislang noch nicht beobachtete Fundgattung sind Buchsen aus gehöhl­ten Röhrenknochen von rund 9 cm Lange und 2—3 cm Durchmesser, die zweimal in Kindergrábern freigelegt werden konnten. 13 AuBer einem sekundár verlagerten Ringfragment in Verf. 5150 wurde kein Metall in den Grabern festgestellt. Der Gesamtcharakter dieser Gráber weicht also doch um einiges von denen der Gràbergruppen Franzhausen I und П ab; Franzhausen-Mitte scheint eine gewisse Mittel­stellung zuzukommen. 5. Einzeln liegende Gráber im Raum Franzhausen Rund 150 m südlich der südlichsten Bestattung der Gruppé Franzhausen-Ost konnten erneut 5 weitere Gráber festgestellt werden, die allerdings in einer losen und unregelmáBigen, gut 200 m langen Reihe gegen SSW gestreut sind. Die isolierte Lage ist durch fláchige Abdeckungen und Rettungsgrabungen gesichert. Zwei der Bestatteten sind Manner die sich durch Waffen ausweisen (Flachbeil und Silexdolch) sie liegen in typischer , ,schnurkeramischer" Hockerhaltung, sind aber ohne Keramik beigesetzt. 14 6. Gràbergruppe Gemeinlebarn-Mitte 15 lm Laufe der Rettungsgrabungen des letzten Jahrzehnts wurden im Ortsbereich, innerhalb einer groBfláchigen und mehrphasigen Siedlung der Urnenfelderkultur, 5 endne­olithische Bestattungen freigelegt. Drei Körpergráber und ein Brandgrab wiesen zwar keine keramischen Funde auf, müssen aber auf Grund von Orientierung und Haltung zu den schnurkeramischen Grabern im weiteren Sinne gerechnet werden. Hire lose Lage entlang annahernd einer Geraden scheint auf einen ehemaligen StraBenzug hinzu­deuten. Die interessanteste Bestattung war die eines Mannes mit einem Kind (Verf. 766), auf die schon im Zusammenhang mit der Doppelbestattung des Gráber­feldes Franzhausen II hingewiesen wurde. In âhnlich isolierter Lage fanden sich 1991 und 1993 zwei Bestattun­gen mit verzierten glockenbechern. 16 Die bekannten Frühbronzezeitgráberfelder Gemeinlebarn ,,A" und ,,F" liegen südöstlich dieser Befunde. 7. Gràbergruppe Inzersdorf/Traisen Diese Gruppé ist mit Sicherheit nicht vollstàndig erfaBt und besteht derzeit aus 6 Grabern. Dennoch zahlen sie zu den wesentlichsten Funden und Befunden: Zunachst ist dieses Gráberfeld als birituell zu bezeichnen, da auch Brandbestattungen nachgewiesen sind. 2 Gráber zeigen charakteristische Metallfunde und unter den Keramiken láBt sich durch Geiselgasteiger Bêcher und Amphoren eine Parallelisierung der schnurkeramischen Lokalgruppe des Unteren Traisentales herstellen. Die beiden metall­führenden Gráber sind weiblich orientiert, jedoch alters­máBig als infans I (Verf. 532) und juvenil (Verf. 14) ein­zustufen. Das Kind wies ein komplettes Ensemble von charakteristischen Spiralringen an der Schláfenregion, Halsring und Armspiralen in situ auf (Abb. 1/9—13), dazu gehörten noch ein kleinerer grübchenverzierter Bêcher und eine kleine Tasse. 17 Die junge Frau Verf. 14 trag beidseits gleichartige Spiralringe (Abb. 1/1, 2), an der linken Seite wurden noch leicht strahlenförmig angeord­nete Blechröllchen (Abb. 1/3—8) freigelegt, die wohl an Schnüren von einer Kopfbedeckung oder einem Stirnband herunterhingen. Derartige Funde sind auch im Bereich der Frühbronzezeit üblich. Die beiden Brandbestattungen (Grab 2 und Verf. 525) sind völlig unterschiedlich angelegt: Grab 2 hat einen rechtecki­gen bis schwach trapezförmigen Schacht, áhnlich dem eines Körpergrabes, in dessen Zentrum der Leichenbrand lag und darauf ein umgestürzter Geiselgasteiger Bêcher,

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