A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 19-20. 90 esztendős a "Veszprémvármegyei" múzeum. Jubileumi évkönyv (Veszprém, 1993-1994)
Ilon Gábor–Varga István: Bauxit a későbronzkori kerámiában?
BAUXIT IN DER SPÄTBRONZEZEITLICHEN KERAMIK? (Untersuchung der Keramiken aus dem Friedhof und der Kleinsiedlung im Hotter von Németbánya-Felsoerdö) Auf dem Fundort wurden eine kleine Siedlung und 75 Hügelgräber (davon freigelegt 9) gefunden. Bisher sind über drei Hügel Publikationen erschienen. Von der ungefähr 960 m -großen Oberfläche der teilartigen Kleinsiedlung wurden ein Fünftel, bzw. 203 m 2 freigelegt. Die Bestattungstätte und die Kleinsiedlung sind Denkmäler, die zur Bakonyer-Gruppe (Jánosháza-Farkasgyepü) der Späthügelgräber-ZFrühurnengräber aus dem Spätbronzezeitalter gehörten (Abb. 1-2.). Der Cakaer Fibel, dem Diadem und den Keramikbeigaben nach kann die Bakonyer Anwesenheit der Gruppe auf die Zeitepoche RBD-Ha AI (auf das 11-10-ten Jahrhundert vor Christi) datiert werden. (Die Ergebnisse der Radiocarbonuntersuchungen sind nach der Bestimmung der Tierknochen zu erwarten.) Unter den Bronzen der Gruppe, die mit nautrwissenschaftlichen Methoden untersucht wurden4 konnte man die Velemer Antimonbronzen mit Sicherheit nicht nachweisen. Es scheint jedoch, daß die Zusammensetzung der Glasperlen (Bakonyjákó) einen gewissen Unterschied im Vergleich zu den west-europäischen Proben zeigen. 5 Die Keramiktypen der Kleinsiedlung und der freigelegten Bestattungstätten (Abb.- 7.) sind einander ähnlich bis auf eine Besonderheit, die Glättung. Im Jahre 1987 haben wir im Quadrant „P" der Kleinsiedlung aus einer Tiefe von 45 cm - das ist der jüngste Horizont der Kleinsiedlung - Bauxitklumpen von 9,9 kg gesammelt. Die Merkmale eines Teils der Keramiken aus demselben Horizont ist, daß ihre Farbe hellrot ist und der Rand einiger geglättet. Diese Merkmale sind in den Funden der früheren Horizonten nicht festzustellen (Abb. 3.) Wir nehmen an, daß die Einwohner in dem Spätbronzezeitalter aus den in der Umgebung der Kleinsiedlung befindlichen Aussteiglöchern (vier Fundorte) Bauxit gefördert haben und - aus irgendeinem Grund - der Keramik beigemischt haben. Da die früher durchgeführten Keramikuntersuchungen gewisse Ergebnisse schon gebracht haben, schien es zweckmäßig, wieder naturwissenschaftliche Methoden anzuwenden. Im Laufe der naturwissenschaftlichen Untersuchungen fanden wir einen Keramikbruchteil (in dem gleichen Quadrant und gleicher Schichte wie bei dem Bauxitklumpen), in dessen Mössbauerspektrum sich mit großer Intensität Hematitsextet zeigte (Abb. 6.) und auch auf den Röntgendiffraktionsaufnahmen erschienen die auf Hematit charakteristischen Reflexionen. Die Bedingung der Nachweisbarkeit des Hematitgehalts aus Keramik ist, daß sie in guter christallisierten Form vorhanden sei, eine gewisse Körnergröße hat, denn sonst enthält das Mössbauerspektrum-infolge des Superparamagnetismus-statt Sextet nur Dublett oder ein Sextet mit sehr kleiner Intensität und mit einer Magnetspaltung, die unter theoretischen liegt. Im Laufe unserer bisherigen Untersuchungen haben wir weder in den anderen Keramiken des Fundortes noch bei anderen Keramiken aus dem Bronzezeitalter, ja nicht einmal im Falle viel jüngerer und bei höheren Temperaturen gebrannter mittelalterlicher Keramiken in dem Mössbauerspektrum Sextet gefunden, das auf die Anwesenheit des gut kristallisierten Hematits gezeigt hätte. Das konnte man nur bei dem Nachbrand der Keramiken bei 1000°C erreichen. Im Falle unserer Keramiken - die Umständen des Vorfindens und das Nachleben dieser in Betracht genommen ist eine zu unseren Zeiten vorgegangene nachträgliche Heizwirkung auszuschließen, so blieb als einzige Erklärung die Annahme, daß die Keramik entweder aus einem Bauxit enthaltenden Ton gefertigt wurde, oder hat man beim Herstellen dem Ton Bauxit beigemischt, was auch das Vorfinden des Bauxitklumpens erklären würde. Die Zugabe von Bauxit könnte verständlicherweise damit erklärt werden, daß man als Magerungstoff Bauxit verwendet hatte. Man könnte noch annehmen, daß man die Farbe der Keramik damit zu beeinflussen versuchte. Die Bauxit enthaltende Keramik (C/022) ist ein charakterloses Seitenbruchstück. Aufgrund der Proportion der seltenen Erde steht sie den anderen untersuchten Keramiken nahe (Tabelle 4.). In den auf dem Fundort freigelegten charakteristischen Keramiken mit geglättetem Rand ist es uns nicht gelungen Hematit nachzuweisen, aber die Proportion der darin enthaltenen seltener Erde unterscheidet sich von den anderen untersuchten Keramiken. In diesem Fall ist anzunehmen, daß sie nicht auf diesem Ort und nicht aus dem hießigen Ton gefertigt wurde. GÁBOR ILON - ISTVÁN VARGA Gr. Eszterházy Károly Kastély- és Tájmúzeum H-8501 Pápa Pf. 208. 140