A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 1. (Veszprém, 1963)

Éri István: A nagydémi lararium múzeumbakerülése

Geschichte der Erwerbung des Nagydémer Larariums Das Bakonyer Museum, in Veszprém, besitz eine hochbedeutende, auch in der internationalen Ar­chäologenwelt in Evidenz gehaltene Fundgruppe aus Nagydém. Verfasser bespricht die Fundum­stände, sowie die überaus grossen, für jene Zeit charakteristischen Schwierigkeiten der Erwerbung derselben für das Museum. Der Fund kam im Frühling 1906 auf dem Gut von Felsőrépáspuszta der Gemeinde; Nagydém, Be­sitztum der Familie Jókay-Ihász (Seitenverwandt­schaft des grossen ungarischen Schriftstellers Mór Jókai) beim Tiefackern ans Tageslicht. Obwohl der Pächter des Latifundiums, Heinrich Franki, die Fundstücke von den Findern durch Gendarmen wegnehmen liess, sind einige Objekte trotzdem ab­hangen gekommen. Einige Km vom Fundplatz entdeckte Gy. Rhé eine römische Ansiedlung. Der Begründer und erster Direktor des Museums Veszprém, Dezső Laczkó und sein Mitarbeiter, Gyula Rhé, haben vom Fund bald Kenntnis erhalten und wollten denselben mit Rücksicht auf seine hohe Be­deutung für das Museum des Komitates erwerben. Ihre Bemühungen stiessen aber auf unerwartete Schwierigkeiten. Da ein Gesetz für die Bodenfunde zu Schaden des Museumswesens damals noch nicht erlassen war, haben sich einheimische und ausländische Kunst­händler, sowie Kunstsammler auf die wertvollen Fundobjekte geworfen. Es drohte die Gefahr im Verzug, dass die gefundenen Kostbarkeiten des La­rariums nach Ausland geschleppt werden. In Ermangelung einer entsprechenden Dotation konnte aber das junge Museum nicht genug der Gel­der auftreiben. Es wurde ein acht Jahre lang dauernder Kampf gegen die Familie Franki um den Besitz der Fund­stücke geführt, der fast in Prozess geraten ist. End­lich gelangten die Objekte auf eine ganz sonderbare Weise ins Museum. Der Museumsdirektor liess die Familie Franki mit Hilfe von mächtigen Protekto­ren in den ungarischen Adelstand erheben. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass der wohl­habenden fremdem Bürgerfamilie auf Kosten der Donation eines wertvollen Fundkomplexes in die Klasse des ungarischen Feudaladels zu gelangen (Mai 1914) kurz vor Ausbruch des ersten Welt­krieges geglückte, alsi die gesellschaftliche Ordnung der habsburgischen Monarchie vor der Liquidie­rung stand. István Eri :Î8

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