Nagy-L István szerk.: Pápai Múzeumi Értesítő 11. (Pápa, 2006)

1809 és Pápa - MEZEI ZSOLT: „Szabadrablás" A francia katonaság kártételei Pápán és környékén 1809-ben

Unser Bild über das Schreiben- und Lesen-Können könnte vielleicht überschatten, was bei Anna Lenartsits geschah. Die Franzosen zerbrachen nicht nur ihren Spiegel und ihre Bilder, sondern sie zerhackten auch ihren Schreibtisch zu Brennholz. Viele Einwohner klagen darüber, dass ihre Pferde, Ochsen und Kühe vertrieben, abgeschlachtet und gegessen wurden. Oder sie wurden einfach als Zugtiere „in Anspruch genommen", ihr Besitzer sah sie jedoch nie wieder. Es wurden bei Ferenc Csernitzky zwei Ochsen abgeschlachtet und sein Pferdefuhrwerk requiriert. Als Frau Jánosné Német Brot für die französischen Truppen nach Györ transportierte, nahmen die Soldaten ihr Fuhrwerk mit. Dem Pächter Mátyás Schlager wurden zwei Fuhrwerke samt 9 Klafter Feuerholz geraubt. Und wir könnten noch natürlich weitere Fälle zitieren. Würden wir genau berechnen, wie viel Wein die Plünderer raubten, tranken oder einfach ausfließen ließen, wären wir überrascht. Diese Menge würde rund 10.000 Liter betragen, und ihr Wert würde sich auf eine beträchtliche Summe belaufen. 35 Ohm 12 Wein (1880 Liter!) wurden allein bei János Volmuth in der Felsőváros getrunken. Aus der Kneipe Böröllö in der Alsóváros wurden 9,5 Ohm und 34 Flaschen Wein mitgenommen. In der Kneipe in der Öreg utza wurden gratis 4,5 Ohm Wein getrunken, sowie 6 Brote gegessen. Bei der verwitweten Frau Jánosné Schimbl fielen 40 Ohm (mehr als 2100 Liter!) Wein vom Somló-Berg aus dem Jahrgang 1807, 25 Ohm aus dem Jahr 1808 und weitere 60 Ohm vom Szentgyörgy hegy aus dem Jahrgang 1808 der Plünderung zum Opfer. (Wenn wir der Erfassung Glauben schenken, erlitt Frau Schimbl die schwersten Verluste bei der Plünderung: Ihr wurden Wertsachen und Vieh im Wert von 4500 Forint geraubt.) Pál Kardos, Eigentümer und Betreiber von zwei Schankwirtschschaften (Hódoska, Innenstadt), führt seinen erheblichen Verlust an Getränken auf seiner Liste an erster Stelle an: 64 Ohm (über 3400 Liter!) Wein und 1 Ohm Schnaps. Es wurden aber auch andere materielle Güter nicht verschont. Miklós Frankovics in der Felsőváros wurden 150 Schaffelle im Wert von etwa 337 Forint geraubt. Die Franzosen requirierten außerdem Seidentücher, Kleidungstücke und Unterwäsche für Frauen und Männer, Umhänge, Mäntel, Röcke, Westen, Bettlaken, Bettwäsche. Es lässt sich also sagen, sie nahmen alles mit, was sie nur konnten. Dem Gastwirt Jakab StaidI wurden 10 Paar weißer Herrcnkleidung und ein Ballen Leinwand geraubt. Aus dem Haus des Anwaltes István Pacsay wurden mitgenommen 3 Mäntel aus Seidentuch, die mit Pelzkragen und goldenen Knöpfen geschmückt waren, eine mit goldenem Faden genähte rote Kappe, die Hosen seiner Söhne, die Röcke, Taschentücher und unangenähten goldenen Knöpfe seiner Frau und Töchter. Was das Beinvieh betrifft, wurden hauptsächlich Schweine, Ferkel, Hühner, Enten, Gänse geraubt, und natürlich Lebensmittel, die vom Fleisch dieser Tiere zubereitet waren: sehr viele Tafeln Speck, mehrere Dutzend Schinken, Schmalz, Eier und andere haltbare Lebensmittel. Die Pächterin der Fehér-Mühle, die schon erwähnte Frau Schimbl, erfuhr auch dabei die größten Schäden. 75 Gänse, 120 Enten, 300 andere Geflügel, 75 Halben 13 Butter und 150 Halben (124,5 Liter) Schmalz wurden bei ihr requiriert. Beim Schäfer Lipót Koller wurden 20 Schafe gebraten und verschlungen. 12 1 Ohm = 53,72 Liter 13 1 Halbe = 0,83 Liter

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