Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 10-11. (Szekszárd, 1982)

G. Vámos Mária: Einige Bieträge zur Frauentracht der Landschaft Sárköz

noch lediglich aus Transsilvanien, aus Kalotaszeg bekannt ist -, dass sie den Rock vorne in der Mitte unter der Schürze in den Bund gesteckt haben. Aus späteren Zeiten gibt es jedoch darüber keine Erwähnung, selbst im rezen­ten Material sind die Forscher diesem Brauch nicht begegnet. Deshalb ist die Angabe von Bedeutung, laut der im Ja­hre 1909 eine ungefähr 80jährige Frau um den unteren Teil ihres Rockes vorne eine kleinere Spanne kürzer auf­gesäumt getragen hat. Die unterden Bund gesteckte Rocktracht waralso - wenn auch etwas modifiziert, als nicht all­gemeiner Brauch - selbst bis zum Gewinn unseres Jahrhunderts noch vorhanden. Auch eine interessante Variante des alten Schürzentyps haben wir gefunden, der im allgemeinen aus rotem Baumwollstoff gefertigt wurde und den die jungen Mädchen zu ihrem weissen Unterrock getragen haben, wenn sie an Arbeitstagen durch das Dorf gehen mussten. (Abb. 2). Einen färbigen Oberrock hatten sie nämlich zu solchen Gelegenheiten nicht angezogen. Wir geben einige archivarische Angaben bekannt, die beweisen, dass man auch in der Landchsaft Sárköz das mente (= pelzbesetzte Schnürenjacke) gemannte Kleidungsstück gekannt hat. Dies war bisher nur eine Annahme ohne Beweise. Wir haben im Zusammenhang mit dem Festbinden des Kopftuches ein interessantes Material eingesammelt. Eine alte Bindungsweise bei den Frauen von Sárköz, die auch heute noch allgemein ist, war das Festbinden des Kopftuches auf dem Genick also hinten. Dabei wurde das hinten herunterhängende Zipfel des dreieckig zusam­mengefalteten Tuches mit zwei Zipfeln abgebunden. Haben sie hingegen mit Hanf gearbeitet, so wurde das vie­reckige Kopftuch völlig ausgebreitet und auf diese Weise auf den Kopf gelegt. Die zwei benachbarten Zipfeln wur­den nach hinten geführt - so dass sich das Tuch an der Stirn festspannte - und auf dem oberen Teil des Kopfes zu­sammengebunden. Das Tuch hing so über dem Nacken frei bis zur Mitte des Rückens herab und verhinderte, dass ihnen Staub und Schmutz in den Hals fällt. (Abb. 4-5). Die das Alter und den Familienzustand bezeichnende Rolle der Tracht - die bis zum ersten Weltkrieg wahrzu­nehmen war - rückt stets mehr in den Hintergrund. Eine ganze Reihe von Gegenständen büsste ihre Wichtigkeit ein, bei anderen hat sich wiederum ihre Rolle geändert, das vielsagende Symbol wurde bloss zur Verzierung. Heut­zutage wird diese - im Laufe der Zeiten vielen Veränderungen unterlegene - Tracht nur mehr von Altersgruppen über 50-60 Jahren getragen. Die alten schönen Trachtstücke liegen in den Schreinen und wir können ihnen nur ge­legentlich an verschiedenen volkskünstlichen Veranstaltungen begegnen. 328

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