A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 46. (Nyíregyháza, 2004)

Helytörténet - László Fábián: Die alte Holzbrücke von Csenger

A régi csengeri fahíd Die alte Holzbrücke von Csenger Seit Menschengedenken hatte der Szamos-Fluss keinen so niedrigen Wasserstand mehr wie in dem sehr trockenen Sommer des Jahres 2003. Nicht weit von der ehemaligen Eisenbrücke tauchten die Pfahle der alten Holzbrücke auf, und an anderer Stelle konnte man vereinzelte Pfahlgruppen sehen. Diese beiden Erscheinungen waren der Anlass für den im obigen Beitrag enthaltenen historischen Rückblick. Der Fluss Szamos bzw. die Möglichkeit, ihn zu überqueren, war von Anfang an der wichtigste Faktor für die Herausbildung und Entwicklung von Csenger. In der Siedlung lebten Hintersassen der königlichen Burg zu Szatmár, welche die für diese wichtige Fährstelle bewachten. Im 13. Jahrhundert lockte die günstig Lage der Ortschaft die Familie Csaholyi aus dem Geschlecht Kata an, die hier ihr Gutszentrum errichtete. Das war für Csenger der Anfang der Entwicklung zum Marktflecken. In den 1600-er Jahren hielt man Csenger, den Quellen zufolge weil es bequem erreichbar war, für den geeignetsten Ort, den Komitatstag abzuhalten. Damals kam hier der Adel des Komitats ständig zu Beratungen zusammen. Im Mittelalter erfolgte das Übersetzen mit einem Kahn - im heutigen Sprachgebrauch mit einer Fähre, die man auch Brücke nannte. Eine flache, niedrige Schute war durch Rollen mit dem zwischen beiden Flussufern gespannten Seil verbunden. Die Energie der Wasserströmung ausnutzend, gelangte der sich im Winkel zum Seil bewegende Kahn ans andere Ufer. 1704, zu Beginn des von Rákóczi geführten Freiheitskampfes, als man sich auf die Belagerung der Burg Szatmár einstellte, ließ der Fürst - um Truppen und Material rasch über den Fluss bringen zu können - hier bei Csenger eine Brücke errichten. Diese provisorische Brücke bestand eigentlich nur aus zwei in Höhe des Wasserspiegels von Ufer zu Ufer gespannten Seilen, über die man Bretter legte und die nach den Kampfhandlungen innerhalb kurzer Zeit zerstört wurde. Die erste konkrete Angabe über die Existenz der ständigen Holzbrücke von Csenger findet sich in der Karte der I. Militärischen Aufnahme (1783-85), wo die Zeichnung eindeutig eine Brücke zeigt. Auch in urkundlichen Quellen findet die Holzbrücke Erwähnung. In den 1800-er Jahren beklagen sich die städtischen und grundherrschaftlichen Protokolle von Csenger desöfteren über Hochwasser, was mehrfach zu Beschädigungen und sogar zur Zerstörung der Holzbrücke führte. 1841 beispielsweise musste sie wieder aufgebaut werden, und 1847 zerstörte Treibeis die Holzbrücke sowohl von Szatmár wie von Csenger. Gleichzeitig bietet der Aufsatz einen Einblick in die Konstruktion bzw. Bauweisen von Holzbrücken. Ende des 19. Jahrhunderts ließ sich der Bau einer modernen Eisenbrücke an Stelle der ver­alteten Holzbrücke nicht mehr aufschieben. Über die Vorbereitungen zum Bau bzw. den Abriss der alten Holzbrücke berichten zahlreiche Dokumente. Im Juli 1892 begann man mit dem Bau der neuen Brücke, und schon am 27. Mai 1893 konnte sie für den Verkehr freigegeben werden. Während der Bauarbeiten diente eine Fähre als Verkehrsmittel, im Winter konnten man den Fluss auf dickem Eis überqueren. Die Eisenbrücke wurde im Oktober des Jahres 1944 gesprengt, 1946 setzte man eine neue zweibogige Eisenkonstruktion auf die unversehrt gebliebenen Pfeiler. Seit dem Mittelalter musste an der Brücke Zoll entrichtet werden, den Anfangs der Szatmárer Burggespan erhob; später flössen die Zölle in die Kassen des Burgkomitats. Damals war es Brauch, die Zolleinnahmen zu verpachten. Und zu jeder Zeit gab es Leute, die versuchten, sich vor dem Zoll zu drücken. Der Beitrag schildert auf Grund von Archivangaben einige interessante Fälle. NyJAMÉ XLVI. 2004. 193

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