A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 41. - 1999 (Nyíregyháza, 1999)

Régészet - Ildikó Szathmári: Beiträge zur frühbronzezeitlichen Geschichte von Nordostungarn. Siedlungsspuren der Makó- und Nyírség-Kultur in Tiszalúc–Sarkad (Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén)

Beiträge zur frühbronzezeitlichen Geschichte von Nordostungarn nahmen, z.B. wenn der Rand nach außen (Taf. 11,9, Taf. 111,2) oder innen (Taf. XV,3) verdickt wurde. Bei den innen verzierten Schüsseln läßt sich auch eine gewölbt ausladende Randformung beobachten (Taf. VII, 13). Hinsichtlich der Füße verfügen wir über wenige Daten: bei einem Streufund läßt sich der Ansatz der eckigen Sockel gut erkennen (Taf. XV, 5), in einem anderen Falle kam nur das niedrige zylindrische Fußbruchstück zum Vorschein. (Taf. VII,2). Bei den innen verzierten Schüsseln haben wir uns an einen reichen Schatz von Mustern gewöhnt. Wir kennen keine gleichförmigen Bruchstücke, deren Musterschatz miteinander übereinstimmen würde, wenn sich auch gewisse Verzierungselemente wiederholen. Bei den Mustern, die durch Wechsel von glatter und verzierter Oberfläche ausgeführt wurden, ist das schraffierte Dreieck oder die ebenso ausgefüllte Raute am häufigsten, mehrmals schach­brettförmig geordnet (Taf. 111,1-2, Taf. VII, 11). Den unteren Teil und den Rand begleitende, aus konzentri­schen Kreisen geformte Muster (Taf. 11,9) oder kreuzförmig geordnete, eingestochene Punktver­zierungen kommen bei weitem seltener vor (Taf. IV, 1). Das Stück aus Grube 17/A kennzeichnet eine aus konzentrischen Kreisen zusammengestellte Ver­zierung (Taf. 11,9, KALICZ 1981. Abb. 2, 4). Das auf der inneren Oberfläche befindliche und mit Kalkin­krustation ausgefüllte Muster wurde in Furchen­stichtechnik hergestellt. Eine ähnliche Verzierungs­technik kann man auf einem kleinen Gefäß der Nagy­rév-Kultur am Fundort von Hódmezővásárhely­Barci-rét beobachten, dessen Verzierungsmuster gleichfalls aus konzentrischen Kreisen besteht (KUL­CSÁR 1997. Taf. 111,3). Aus dem der Makó-Kultur zum Teil vorausgehenden Zeitalter lassen sich die mit leicht abweichender Technik hergestellte analoge Verzierung aus den spätvucedolzeitlichen (ECSEDY 1985, Taf. 11) und frühen Vinkovci-Komplexen (DIMITRIJEVIC 1982. Taf. 2, 5, 7) erwähnen. Die Verzierungstechnik der Fußschüsseln von Tiszaluc wurde auf zweierlei Art ausgeführt. Häufiger findet sich die „Furchenstichtechnik", und nur zweimal wurde die Verzierung durch einfachen Ritz ausgeführt (Taf. IV, 1, Taf. XV,5). Die Verbreitung der letzteren wird von der Forschung im allgemeinen in die jüngere Phase der Makó-Kultur datiert (KALICZ­SCHREIBER 1994. Abb. 2a-b, Abb. 4, la-b). Obwohl die Makó-Kultur nicht durch das Vor­handensein von Henkelkrüge und Henkeltassen charakterisiert ist, kamen mehrere Bruchstücke dieser Gattung auch in Tiszalúc zum Vorschein. Darunter sind einige Exemplare, deren Form und Verzierung es im ganzen Fundmaterial der Makó-Kultur nur vereinzelt gibt. Das ganze Stück aus Grube 7/G hat eine weitverbreitete frühbronzezeitliche Form (Taf. XVII,3); ähnlich ist ein Fragment aus Grube 231/A (Taf. V,8). Der Bandhenkel der Krüge oder Tassen aus randständig und führt bis zur Schulter oder wenig mehr abwärts. Als nächste Analogie lassen sich die kleine Tasse aus der Umgebung von Szeghalom (Komitat Békés) (SZÉNÁSZKY 1987/88, Abb. 8, 2), ferner die Stücke von Tiszakürt und Kömlo (Komitate Szolnok und Heves) erwähnen (CSÁNYI 1996. Taf. 111,2, KALICZ 1968. Taf. 111,1). Die kleine unverzierte Tasse mit niedrigem Hals und stark kugeligem Kör­per aus Grube 276/A ist anscheinend weder in der Makó-Kultur, noch in den Nachbarkulturen häufig (Taf. VIII, 1). Ein ihr einigermaßen ähnliches Stück erwähnt E. Ruttkay von dem Fundort der Kosihy­Caka-Gruppe (Sommerein, Niederösterreich) (RUTTKAY 1982. Abb. 69, B). Ähnliche wurden aus der Siedlung der Somogyvár-Vinkovci-Kultur (Börzönce, Kom. Zala) erwähnt (BONDÁR 1995, Taf. 173, 345). Leider sind die dünnwandigen Fragmente mit konischem Hals aus Grube 231 /A und Grube 411 ziemlich klein, so daß eine Parallelisierung schwer­fällt (Taf. V,6, Taf. XII, 11). Das kleine Henkelgefäß aus der Grube 201 /B (Taf. XVII, 2) ist ein gutes Beispiel für die südlichen Beziehungen der Makó-Kultur. Außer dem Ge­faßchen, das in der Grube 5 der Siedlung von Tiszakürt (Komitat Szolnok) zum Vorschein kam (CSÁNYI 1996. Taf. XIV,3), finden wir seine genaue Analogie in der Siedlung von Vinkovci (DIMITRIJEVIC 1982. Taf. 5, 4). Das Interessante an dem oben erwähnten Gefäß ist, daß sich unter dem unteren Henkelansatz eine schräge, kurze, glatte Leiste befindet. Die Verwendung der Leisten, hauptsächlich an der Wandung der Gefäße, ist der Töpferei der Makó-Kultur nicht fremd. Die Tassen sind in mehreren Fällen mit einer ein wenig breiten, rustikalen Leiste verziert (VLADÁR 1966. Abb. 18, 10, SCHREIBER 1984.Abb. 1,2,FIGLER 1994. Abb. 9, l). Dieses Verzierungselement findet sich auch in der spätvucedoler Epoche, wenngleich in einer anderen Formung (MARKOVIC 1981. Taf. 8, 2), sind ebenso unter den Funden der Somogyvár­Vinkovci-Kultur (BONA 1972. Taf. 1,4, DIMITRIJEVIC 1982. Taf. 1,4). Der Wandteil unter dem Henkel ist in dieser Phase nur sehr selten verziert, deshalb sei an Analogien aus der Töpferei anderer frühbronze­zeitlicher Kulturen erinnert (KALICZ 1968. Taf. XXIV, 18, Taf. XXVL9, BONDÁR 1995.Taf. 158,247). Die häufigere Anwendung der glatten Leisten auf der 73

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