Somogyi Múzeumok Közleményei 12. (1996)

Horváth János: Balázs János művészete

342 HORVÁTH JÁNOS JÁNOS HORVÁTH: KUNST VON JÁNOS BALÁZS Zusammenfassung Leben von János Balázs (1904-1927) wurde wegen Krankheit des elenden Malers, der Tuberkulose kurz befristet. Er hinterließ uns ein unvollendet gebliebenes, aber kunsthistorisch wertvolles Lebenswerk: ca. 200 Werke, in Mehrheit Zeichnungen, in geringer Zahl Pastelle und Ölgemälde. Der mehrmalige Korrektor seiner Werke, József Rippl-Rónai hielt ihn für einen großen Künst­lertalent. Bei Geburt seiner frühreifenden Kunst waren mehrere Künstler im Komitat Somogy behilflich. Naturalistische Studien der Zeichengrundlagen wurden an der Akademie von Maler und Zeichenlehrer Sán­dor Pazsitzky nach Bertalan Székely-Methode geführt. Seine malerische Konzeption wurde von Lajos Raksányi in Richtung nach dem Impressionismus gelenkt. Gleichzeitig wurde ihm der Ansprusch auf kompositioneile Formbestrebungen von Rippl-Rónai eingepflanzt. Es gelang Aurél Bernáth, den jungen Já­nos Balázs die präkubistische Formengestaltung von Cezanne erlernen zu lassen. Im Alter von 20 Jahren, als er begann, an der Akademie für bildende Kunst zu studieren, hatte er kaum zu lernen. Aber die Tatsache, daß er an der Akademie nur ein Semester verbrachte, folgte nicht aus dieser Sache, sondern aus seinem Elend und Lasten der Entbehrungen. Er hatte kein Geld, sich zu unterhalten, sich Unterkunft zu sichern und für sich Malermittel zu kaufen. Sein Intellekt formte sich nach den höchsten Normen und dem progressiven Ideenkreis seiner Zeit. Er wollte anders nie, nur Kunstmaler zu werden. Er versuchte von Verkauf seiner Gemälde zu leben. Wegen seiner Armut malte er nur Bilder von kleinem Format. Er versuchte neben den zahlreichen Landwirt­schatsbildern, Stilleben, Porträten, die ihn gelegentlich zu Geld zukommen ließen, biblische Szenen, Geidchte von Ady und Babits, Ideen von Shopenhauer bildlich zu bearbeiten. Auf seinen Stilleben erscheinen die aus Gebrauchs­sachenpalette der kleinstädtischen Armen betonten leeren Teller, Gläser, Petroleumlampen, das Besteck und die Bücher in ihrer puritanischen Würde. Die Teller sind als Mond leer, entweder Wein oder Obst färbt sie feurig. Er belebt seine Gegenstände so eindeutig, scharfbetont, aber durch einen glanzeden die dunklen und hellen Farben hauchzart verwendenden Tonwert, daß man meint, die Geistigkeit von Chardins Land­schaften zu Wiederaufleben. Diese puritanische Erscheinung des Würdigkeitsbewußtseines ist zu erfahren, auch auf Gemälden von János Nagy-Balogh senior, der ein gleiches Leben hatte wie Balázs und eine Generation älter war. Weiterhin hat János Balázs zahlreiche solche kompositioneile Skizzen, Bleistift- bzw. Pastellskizzen von Landschaften, Großbränden, Donnern u. s. w., die wegen ihrer machmal sezession­istischen, ein anderes Mal expressionistischen Stimmug mit vor dem ersten Weltkrieg gelebtem József Egresy in Verbindung gebracht werden können. Während es ihm gelang, in dem ersten Themenkreis in geringer Zahl reife und eigenartig ausgarbeitete Werke zu erschaffen, findet man in der letzten Gruppe nur auf Ideenniveau expressive Funken seiner rebellischen Intellekt. Die Existenz der 2 Pole gibt uns ein hochinteressantes Beispiel von einer geistlichen Öffentlichkeit und Anziechungskraft. Der letzte von Mentoren seiner Kunst war der Chefarzt der Lungenkrankenpavilon im Kaposvárer Krankenhaus, Dr. Jenő Csurgó, der ein Jahr lang für den todkranken Malen arztliche Pflegung und Möglichkeit zu malen sicherte. Der Verlust eines großen Talents in jungem Alter wird ein Gewissenfaktor. Im Falle von János Balázs besteht uns die Möglichkeit, diesen Gewissenfaktor zur kunsthistorischen Sache zu machen.

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