Somogyi Múzeumok Közleményei 4. ( 1981)

Laczkó András: Zichy Antal az országgyűléseken.

ZICHY ANTAL AZ ORSZÁGGYŰLÉSEKEN 213 ANDRÁS LACZKÓ: ANTAL ZICHY AN DEN STÄNDEVERSAMMLUNGEN Es war ein gewisser tiefer Pessimismus, eine Ge­ringschätzung ihm selbst und seiner Tätigkeit gegen­über in Antal Zichy. Als man ihm die Dukaten des Teleki-Preises der Akademie für sein vorzügliches Drama mit dem Titel Cromwell überreichte, wies er die Annähme damit ab, dass er dessen verdienstlos sei, und man müsste es dem übergeben, der besse­res, schöneres, würdigeres produziert als er. Diese Selbstunzufriedenheit begleitete sein ganzes Leben. In seinem Testament verfasste er als seinen Wunsch, dass man seinen Körper neben seine früher verstor­benen Lieben ohne jede Pracht begraben soll. „Mein Grabstein soll eine in der Mitte entzwei zerbrochene granitene Säule sein — schrieb er —, als Symbol mei­ner mit der besten Absicht begonnenen, aber vom Ziele abgeschweiften irdischen Laufbahn." Warum diese düstere Resignation? Der heutige Leser weiss vielleicht weniger, dass man den aus Somogy ausgehenden und sich hi eher mit vielen Faden knüpfenden Lebensweg keinesfalls für erfolglos bezeichnen darf. Einige Daten be­leuchten das. In Pest seine juristischen Studien vol­lendet, war er neben Mór Szentkirályi, dann neben Pál Somssich Rechts praktikant, und so bekam er die besten Anregungen um sich in die politischen Kämpfe des Reformzeitalters einzuschalten. Mór Szentkirályi war das Hauptgestalt der Oppo­sition auf dem Landtag von 1843, und neben ihm arbeiten bedeutete, dass der junge Praktikant An­leitungen in solchem Geist erhalten hat. Nach einigen Jahren später schickte man ihn als Abgeordneten aus dem Komitat Mosom, und wir sehen wirklich, dass er in 1848 als Abgeordnete nach Debrecen abgefah­ren ist, aber dort wirkte er schon als Mitglied der Friedenspartei, und Schrieb in Jókai's Esti Lap (Abendblatt). Nach Világos musste er sich in Zala (in seinem Geburtsdorf — L. A.) aufhalten. Auf dem Landtag von 1861 erschien er als Deputierte des Wahlkreises von Tab. Und von nun an trug er mit seinen in dem Pesti Napló (Pester Tagebuch) er­schienenden Leitartikeln und anderen Schriften, Flug­blättern zu der Klärung der staatsrechtlichen Proble­me bei. Mit seinen Artikeln mit dem Titel „Zum Problem", „Liberale konservative Politik", „Ein man­gelhaftes Ministerium als Vermittler" löste er einen Widerhall aus. Von 1865 war er durch mehrere Zyklen ein Mitglied des Abgeordnetenhauses, dann beikam er eine Stelle in dem Oberhaus. Aus seiner Wirks­amkeit im Abgeordnetenhaus ist hier jetzt in erster Reihe seine Tätigkeit um den XXXVIII. Gesetzartikel vom Jahre 1868 interessant. Er nahm ein Referen­tenamt an um ausführen zu können, wie wichtig den nationalen Fortschritt mit diesem liberalen Gesetz zu versichern sei, in dem die Nationalitäten und die Konfessionen entsprechende Rechte erhalten. Er hielt die Geltendmachung der Leitrolle des Staates für nötig, und zwar mit dem Mittel des Sohul­inspektorats. In seiner Rede argumentiert er so: „Un­ser erstes ungarisches Gesetz vom Volksunterricht ist kein Sprössling von abstrakten Theorien, sondern es ist nach den praktischen Wünschen des Lebens und aus der Ausgleichung zweier entgegengesetzten Strömungen auf dem Wege gegenseitiger Zuge­ständnisse gestemmtes Kompromiss, Der eine Teil wünschte die Schule als der Kirche untergeordnetes und gleichsam ergänzendes Mittel, der andere Teil als das unbedingte Mittel der Staatsmacht zu be­trachten, beide heben Anspruch auf sie, und unter­stützen das mit starken Beweisgründen. Die unga­rische gesetzgebende Körperschaft suchte den Mittel­weg zwischen zwei Extremen und zum Nutzen der Sache fand sie ihn. Die Schulen der Konfessionen zu unterdrücken wäre ein ebenso grosser Fehler, wie sie ohne jede Kontrolle in die Hände zu geben. Die wohl organisierte staatliche Aufsicht hält sie in steti­ger Wachsamkeit, und treibt sie zum vorteilhaften Wettbewerb, Fortschritt, andererseits zwingt sie mora­lisch auch den Staat selbst um in den durch sie ge­stützten und aufrechterhaltenen Instituten auf ein immer höheres Niveau gehobene und die Kritik be­stehende, wahre Beispiele aufzuweisen. Die Studie strebt den zu diesem führenden Weg weisen. Aufkartiert, welche Quellen die Anschauun­gen von Antal Zichy hatten, und mit welcher Folge­rechtigkeit strebte er sie verwirklichen. Sie beweist, dass er zwar bis zur Lösung vieler Probleme nicht gelangen konnte, sein Lebenswerk verdient doch die Beachtung. Die Studie erbaute sich an der Materie des bis­her unpublizierten Familienarchiv.

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