Dóka Klára: Szentendre története írásos emlékekben. (Pest Megyei Múzeumi Füzetek XIII. Szentendre, 1981)

werker vereinigten sich schon am Ende des 17. Jahrhunderts in Zünften. Die Lebensweise der Bewohnerschaft wurde von praktischen Ans­prüchen und von den serbischen Traditionen in gleicher Weise be­einflusse Die Wohnungen der reichen Bürger — hauptsächlich die der Handwerker und der Kaufläute — wurden entsprechend den südlichen Bräuchen geschmückt und ihre Tracht wurde auch im selben Sinn gestaltet. Die ärmere Bevölkerung — hauptsächlich die Ackerbauer — kauften nur die nötigsten Einrichtungsgegenstände. Die Stadt überging 1767 in den Besitz der Kammer, aber die Be­wohner wurden auch zu dieser Zeit keine Leibeigenen. 1773 schloss die Kammer einen Kontrakt mit der Bewohnerschaft, die demnach dem Herrschaftsgut jährlich einen Pachtbetrag von 6000 Forints bezahlte. Die städtische Administration wurde reorganisiert, das Einnehmen der städtischen Einkommen wurde festgesetzt. Die ge­sellschaftliche Struktur der Bevölkerung stabilisierte sich bis zu den 1800-er Jahren und — entsprechend den gegebenen Wirtschaftskon­ditionen — konnten die Neuansiedler nur noch als Taglöhner auf­genommen werden. Auch die Revolution von 1848 brachte keine bedeutende Wand­lung im Leben der Stadt. Die Serben stellten sich weder an die Seite des Freiheitskrieges, noch reichten sie Hilfe den Österreichern, wie es ihre südlichen Verwandten taten. Seit 1871 wurde Szentendre zur Stadtgemeinde erhoben, deren Wirtschaft, sanitäre Versorgung, Organe der allgemeinen Sicherheit usw. vom Magistrat geleitet wur­den. 1886 schloss Szentendre mit der Finanzdirektion, Nachfolger der Kammer einen Vertrag, laut dessen die Stadt ihre früheren, dem Gutsherrn gebührenden Verpflichtungen durch Bezahlung einer gewissen Summe ablösen konnte. Der Weinbau blieb auch im 19. Jahrhundert Hauptfaktor des Wirtschaftslebens, die Entwicklung der Industrie hielt inne. Die reichgewordenen Bürger fühlten sich nicht dazu gereizt Fabriken zu gründen, da doch der Weinbau weniger riskiert war. Es bildete sich auch keine Arbeiterschicht, denn die verarmenden Handwer­kermeister und Gesellen lieber in den Weingärten, als in den Werk­stätten ihrer reichgewordenen Genossen Arbeit suchten. Die Verbreitung der Phylloxera, einer gefährlichen Rebenseuche brachte die Stadt in eine tragische Lage. Die auf die Rebenmono­kultur aufgebaute Wirtschaft brach zusammen. 1895 gab es nur noch 80 Morgen Rebenpflanzungen in der Stadtflur. An Stelle der vernichteten Rebenpflanzungen entstanden Weiden, Wiesen und Obstgärten. Zur Bearbeitung des Bodens wurden jedoch weniger 203

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