Ikvainé Sándor Ildikó - Sz. Tóth Judit: Évszámos tárgyak Pest megye népművészetében (PMMI kiadványai – Kiállítási katalógusok 6. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága, Szentendre, 2003)
Angol és német nyelvű összefoglaló
Datierte Gegenstände in der Volkskultur des Komitats Pest Die Volkskunst des Komitats Pest ist - mit der Ausnahme der vom Verlauf des Baches Galga und der Marktflecken der Tiefebene - kaum bekannt. Die ethnographische Forschung hat in diesem Themenbereich noch große Rückstände, aber auch große Möglichkeiten. Die Ausstellung der datierten Gegenstände und der damit verbundene Katalog ist eine Vorstudie der Monographie „Die Volkskunst des Komitats Pest". Das Komitat Pest liegt zwischen der Ungarischen Tiefebene und dem Bergland. Seine geologischen Gegebenheiten werden von abwechselungsreichen kleinen Landschaften aufgeteilt: die Landschaft des Börzsöny-Berglandes, die Umgebung von Vác, der Verlauf des Galga, der Verlauf des Baches Tápió, die Umgegbung von Pest, die Insel Csepel, das Bergland von Buda, das Donauknie und die Insel von Szentendre. Diese Landschaft war auch der Treffpunkt der im Flußtal und auf der Donau ankommenden unterschiedlichen Völker und Kulturen. Hier lebten seit Jahrhunderten mehrere Nationalitäten gemeinsam, Südslawen, Deutsche und Slowaken. Ein großer Teil der Bevölkerung lebte in Dörfern, doch bedeutend waren die Marktflecken der Tiefebene, wie Nagykőrös, Cegléd, Abony, bzw. Vác. Die Volkskultur und Volkskunst des vielfaltigen Komitats war auch abwechselungsreich, in dem der Einfluß der hier lebenden Nationalitäten, der begrenzenden ethnischen Gruppen (Paloczen und Jasygen) und großen Landschaftseinheiten (die Große Tiefebene, die Kleine Tiefebene und Transdanubien) nachweisbar ist. Die Praxis der Beschriftung in der Volkskultur stammt aus der herrschaftlichen-bürgerlichen Mode, doch wurde sie nur durch das Lehren in den Volksschulen (1777) und nach der Verbreitung von Lesen und Schreiben zur Gewohnheit. Die ersten bekannten datierten Gegenstände aus dem Komitat Pest, Hobel und Aussteuertruhen, stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Name auf ihnen bezeichnet nur seinen Besitzer, die Jahreszahl hatte nur Erinnerungsfunktion. Die Aufschrift auf festlichen Gegenständen wurde im 19. Jahrhundert alltäglich, auf denen neben dem Namen des Herstellers und des Beschenkten irgendeine Widmung und auch das Aufschreiben der Jahreszahl, des Monats und des Tages häufig angewendet wurde. Längere Texte erscheinen nur selten auf einzelnen Gegenstandstypen. In katholischen Gebieten stickte man auf Tischdecken und Laken religiöse und um Hilfe bittende Sätze. Einzigartig ist das Leichentuch der Deutschen aus Nagybörzsöny mit einem Text in mehreren Strophen und gotischen Buchstaben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erscheint die Aufschrift auf Möbeln und Holzschnitzereien selbst als Verzierungselement. Zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Buchstaben der Textilien einzelner Landschaften schon bis zur Unkenntlichkeit stilisiert und wurden zu selbständigen Motiven. Die meisten der von den Bauern benutzten Werkzeuge waren unverziert. Ihre Form wurde durch Generationen so geschliffen, daß die vollkommendste Durchführung der Arbeit ermöglicht wurde und sogar auch mehreren Generationen diente. Der Hersteller des zielgerechten Werkzeuges und Gebrauchsgegenstandes verschönerte sie zu seiner eigenen Freude: den Griff der Säge zu einer Fohlenform und den Kohlhobel in Form eines Herzens. Die Form beinhaltet die Ästhetik. Auf die mit besonderer Sorgfalt geformten Gegenstände gelangten auch schon die Jahreszahl und eventuell auch das Monogramm. Die meisten Gegenstände mit Jahreszahl/Aufschrift wurden zu irgendeinem festlichen Anlaß hergestellt (Verlobung, Eheschließung), und auf ihnen erscheinen auch andere Verzierungen. Das sind jene Werkzeuge oder Gebrauchsgegens tände, die von der klassischen Verzierungskunst in den Kreis der „gegenstandskreierenden Volkskunst" eingegliedert wird. In der Gegenstandskultur des in den Dörfern des Komitats Pest lebenden Bauerntums und des in den Marktflecken lebenden bäuerlichen Bürgertums sind bezeichnete Gegenstände unterschiedlichen Ursprungs zu finden: es sind solche Stücke, die von Meistern, Tausendmeistern der Dörfer und von Handwerkern hergestellt, oder durch den Handel erworben wurden. Die Tischler-, Zimmermann-, Feldflaschenhersteller-, Schmiede-, Webemeister usw. stellten die bezeichneten Gegenstände meistens auf Bestellung her („Meisterkunst"). Die frühesten Jahreszahlen finden wir in dieser Gruppe. Der herstellende Meister schnitzte nur sein Monogramm in die Werkzeuge. In den Aussteuertruhen des 18. Jahrhunderts erscheint auch nur im inneren Teil der Name des Besitzers. Bestimmte Gegenstandstypen erwarb das Bauerntum von den Spezialisten der Umgebung auf dem Tauschweg (Wirtschaftsgeräte: Joch, Holzgabeln, Mangeln usw.), in die eventuell anschließend das Namenszeichen oder Datum cingeschnitzt wurden. Töpferprodukte und Truhen kamen in unser Komitat durch weiter entfernten Handel. Gelegentlich arbeitende Spezialisten, Handwerker, Dorfbewohner und Hirten mit geschickten Händen waren die Hersteller von Geschenken oder von