Beke László (szerk.): Instruktiv + Inter + Konkret. Művészet Malom Szentendre, 21. November - 26. Januar 2015 (Sankt Augustin, 2014)

16. Janos Szasz Saxon

16. Janos Szász Saxon 16.1 Symposium Das polydimensionale Feld Wie allgemein bekannt ist, arbeiten konstruktivistisch-geometrische Künstler, zu denen ich zähle, mit geometrischen Formen. Bei der Arbeit passiert es häufig, dass unsere Augen bei der Positionie­rung geometrischer Elemente unterschiedlicher Größe oder Proportion, aber mit ähnlichen Formen auf einem Blatt Papier die Verbindungen zwischen großen, kleinen und kleinsten Elementen aus ei­ner neuen Perspektive wahrnehmen. Wir erkennen den Sternenhimmel, die zweidimensionale Pro­jektion des Kosmos, die unserer Wahrnehmung zugänglich ist, auf ganz ähnliche Weise. Denn wir sehen die näherliegenden Flimmelskörper größer, die weiter entfernt liegenden kleiner. Tatsächlich sind die Gestirne, die uns größer erscheinen, aber nicht unbedingt größer als die anderen. In unse­rem aktuellen Experiment besitzen die flächigen Formen, die also in zwei Dimensionen gefangen sind, Parameter, die mit ihrer tatsächlichen Größe in Einklang stehen. Was am größten erscheint, ist auch am größten; was am kleinsten erscheint, ist am kleinsten. Es stellt sich die Frage, was geschieht, wenn wir dieselben Formen verbinden und kombinieren? Nehmen wir das Quadrat - die abstrakteste geometrische Form - als Ausgangspunkt. Entscheiden wir uns für den Außenaufbau als Fortschrittsrichtung (außen = Vergrößerung der Fläche). Die Ecken legen wir als Verbindungspunkte fest. Wir fügen kleinere Quadrate, die wir aus der Ausgangsform im Maßstab 1:3 ableiten, an jede der vier Ecken an. Diesen Vorgang wiederholen wir mehrere Male. Wir sehen, dass an das erste Quadrat vier kleinere Quadrate angefügt werden können, sowie je drei Quadrate an die freien Pole der vier Quadrate. Und so geht es unendlich weiter.... Somit wurde die Fläche des Ausgangsquadrats (T0=1) vergrößert: T3= 1 + [4/9] + [4/9 x 3/9] + [4/9 x 3/9 x 3/9] = 1,64197. ..Mal in drei Schritten, während die Anzahl der Quadrate auf D3 = 76 angewachsen ist. Wir können die weitere Anzahl der Teile mit der einfachen Formel Dn+2 = 5 + 4 x [3 + 32 + 33 +... 3n-1 + 3n] errechnen. Wenn a für die Segmentierung der Seiten steht, also 2, 3, 4, 5 etc., und n die Anzahl der Verbindungsringe anzeigt, so gilt die Formel Tn = TO + [4/a2] x [1 + 1/a + 1/a2 + 1/a3 + ... 1/an-1 + 1 /ап]. Dabei gilt, dass wenn (n = °°), Tn < 2; so sehr unsere neue Form also auch dazu tendiert, sich selbst bis in die Unendlichkeit zu vervielfachen, so kann sie sich doch niemals verdop­peln. Wir erkennen jedoch auch, dass es sich um ein System handelt, das sich selbst auf Grundlage seiner eigenen Gesetzmäßigkeiten erschafft. Die Perspektive gilt nicht mehr, und wir gelangen zu neuen Strukturen, die sich aus den verschiedenen, sich aneinanderfügenden Formen ergeben. In den vergangenen 30 Jahren habe ich diesen Bildstrukturen im Zuge der Erforschung einfacher geometrischer Formen (Quadrat, Kreis, Dreieck) den Namen „mehrdimensionale Felder“ verliehen. Ich hatte nun eine Analogie zu den Naturbeobachtungen aus meiner Kindheit, da die „mehrdimen­sionalen Felder“ zur Modellierung der natürlichen Vielfalt (Bäume, Blut, Wassersysteme, Kristalle, Zellteilung, etc.) und des Infrastrukturwachstums der menschlichen Zivilisation (Straßennetze, Leitungssysteme, Kommunikationsnetze etc.) genutzt werden können. Andererseits können sie die Dimensionsstrukturen atomarer und stellarer Systeme darstellen, die eine vergleichbare Struktur, aber extreme Maßstäbe aufweisen. 191

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