Madaras László – Tálas László – Szabó László szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 9. (1996)

Attila Kiss: Eine Gepidische Goldperle aus dem Drittel Viertel des 5. Jahrhunderts von Tiszaföldvár (Egy, az V. sz. II. negyedére keltezhető gepida aranygyöngy Tiszaföldvárról)

ATTILA KISS EINE GEPIDISCHE GOLDPERLE AUS DEM DRITTEL VIERTEL DES 5. JAHRHUNDERTS VON TISZAFÖLDVÁR Als nach dem im Jahre 453 erfolgten Tode Attila gegen seine um die Macht ringenden Söhne die Völker, um deren Verteilung es ging, auflehnten, stellten sich die Gépiden an die Spitze des Aufruhrs. 1 Die Gépiden eigneten mit dem Recht der Waffen das Siedlungsgebiet der Hunnen an, 2 und vermutlich auch die Schatzkammer, 3 die gefüllt war mit dem byzantinischen Tribut, 4 der an die Hunnen entrichtet worden war. Dafür liefern die allerhandgreiflichsten archäologischen Beweise drei auf das dritte Viertel des 5. Jhs. datierte siebenbürgische Grabfunde bzw. ein Schatzfund (Apahida I.; 5 Apahida II.; 6 Apahida III.; 7 Someseni/­Szamosfalva 8 sowie die siebenbürgischen, im dritten Viertel des 5. Jhs. noch weiter vermehrenden Solidusfunde (Firtosváralja/Fir­tosch/Firtosu [1831] 9 und Kisselyk/Seica Mica [1856] 10 ). Von diesem Goldreichtum sind aber auf dem Gebiete des gepidischen Königsreiches an der Theiß 11 (zwischen der Theiß und dem sarmatischen Wall/Csörszgraben) bis heute nur wenig Spuren oder Manifestationen zu Vorschein gekommen. (Z.B. die "Goldschnallen" 12 in Wirklichkeit sind es keine Goldschnallen von Szen­tes — Berekhát Grab 37, 181. Grab 37: Bronze­schnalle mit Scharnier", 13 Grab 181: "Eisenschnalle mit Goldzelle". 14 ) In dieser auf dem Gebiete des gepidischen Königsreiches an der Theiß beo­bachteten goldarmen Lage bedeuteten die Gold­funde von Mezőberény (1884) bzw. die Datierung eines Teiles von ihnen auf die zweite Hälfte des 5. Jhs. 15 eine Änderung, ebenso wie die Bestim­mung der Goldschnalle 16 aus dem Grab von Gyulavári (Gyulavári — Tisch-Sandgrube [1939]) als Apahida — Blucina Typ. 17 Das heißt, es ist auch im gepidischen Königreich an der Theiß die Goldbeute der Gépiden oder deren indirekte Spuren aufgetaucht, mit dem Goldgewicht der siebenbürgischen Funde zwar nicht vergleichbar, aber der gleichen Periode angehörend. Im Katalog der 1994 in Frankfurt am Main veranstalteten Ausstellung "Goldhelm, Schwert und Silberschätze. Reichtümer aus 6000 Jahren rumä­nischer Vergangenheit" fielen unter den Funden des Grabes II von Apahida zwei 'stumpfkegelige almandinverzierte Knöpfe' 18 auf, die ich in der Grundpublikation 19 — vielleicht bedingt durch die frontalen Fotos — nicht bemerkt hatte. Die beiden 1 JordGet 260, POHL I980 254—258 2 JordGet 264 3 KISS 1986 108 4 KISS 1992b 11 5 HAMPEL 1905 II. 42^13, II: 36; 11.53—54, 111.45:1; FETTICH 1953 145—147, Taf. XXI—XXV 6 HOREDT — PROTASE I972 7 MATEI 1982 8 HOREDT — PROTASE 1970 9 FERENCZI 1939; KISS 1992a 60—63 10 Literatur: CSEH 1984—88 72, Nr. 61 A; HOREDT 1964 195; BONA 1981 384—; KISS 1992a 60—63 11 BONA 1974/76 Abb. 3 12 vgl. BONA 1974/76 Abb. 29a—b 13 CSALLÁNY 1961 74 14 CSALLÁNY 1961 87 15 KISS 1991; BÖHME 1994 100—101, Fundliste 1:53 16 CSALLÁNY 1961 111, Nr. 31, Taf. CXCI:1—2 17 KISS 1991 137; BÖHME 1994 100—101, Fundliste 1:54 18 GOLDHELM 1994 248, Kat. Nr. 101.32 19 HOREDT — PROTASE 1972 187, Nr. 37, 47: 10—11 117

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