Madaras László – Szabó László – Tálas László szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 8. (1993)

Szentpéteri József: Az avar kori hadsereg legfelsőbb vezető rétege a régészeti források tükrében

Balaton, in der Nähe des Fundortes Zamárdi (785) zu suchen ist. 7 Dieses Zentrum konnte nicht identisch sein mit dem zum Kreise der Gold Pseudoschnallen gehörenden, auf das Gebiet zwischen Donau und Theiss festgelegten Khagansitz. Letzterer Ordu, der fast bis zum Ende des Bestehens des awarischen Reiches erhalten blieb, hat aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwo am linken Donau-Ufer 8 - vermutlich in der Umgebung der heutigen Stadt Kecskemét ­gelegen. In die Jahre 630-670/680 ist jener Zeitraum zu verlegen, aus dem wir in Bezug auf die gesamte awarische Epoche über das bedeutendste Fundmaterial verfügen (2. Karte). Aufgrund seiner aus reinem Gold gefertigten Würdezeichen mit Recht als Khagan bezeichnen können wir den Vornehmen von Kunbábony (400). Als die Begräbnisstätte seiner Gefolgschaft oder Begleitung identifizierte die Archäologin den in der »Nähe liegenden Fundort Kunpeszér­Felsőpeszóri út (396). Auf Personen fürstlicher Herkunft mit Goldschwertern stieß man an mehreren Orten am Rande des Khagansitzes: Kecskemét-Sallai út (337), Kecel (330), Tiszaalpár várdomb (685), Nagykőrös­Szurdok (465). Weitere Gräber der Führer dieser Generation kamen zum Vorschein im Donau-Theiss-Zwlschenland (Dány: 155, Kiskőrös-Pohibuj-Mackó dűlő Grab 56: 355), in Transdanublen (Solymár-Dinnyehegy Grab: 577) und Jenseits der Theiss (Hajdúdorog­Városkert Grab 1 und A: 260). Unbedingt zu ihnen gezählt haben müssen auch jene Vornehmen, die mit der vergoldeten, gepreßten Variante der fürstlichen Pseudoschnallen­Abzeichen begürtet waren: Bágyog-Gyűrhegy Grab 2 (32), Pápa-Úrdomb Grab 1 (513), Kiskunfélegyháza-Pákapuszta (361). In der spätawarenzeitlichen Epoche (3. Karte) gelangte die oberste Macht schrittweise in immer mehr Hände. Neben dem des Khagans treffen wir auf die Namen neuer Würdenträger - den des lugurrus, des Tudun und der Tarkhane - in den Schriftquellen. Die zeit-genössischen Waffenfundorte skizzeren das Bild eines in die Tiefe gegliederten Verteidigungssystems. 10 Der Jüngsten chronologischen Einordnung 11 zufolge - die auf der Datierung eines typisch "mittelawarenzeitlichen" Silberohrringpaares basiert - aus der Übergangszeit zwischen früher und später awarischer Epoche stammt das Fürstengrab von Bocsa (73). Sein Fundkomplex ist eng verbunden mit dem in der nächsten Nachbarschaft zu findenden, durch seinen Reichtum weit unter allen zeitgenössischen Gemeinschaften herausragenden Gräberfeld von Kiskőrös-Vágóhídi dűlő" (358). Die Mehrzahl der in der Umgebung des spätawarenzeitlichen Khagansitzes zu findenden vornehmen Waffenträger ist wohl für den Schutz des Ordu verantwortlich gewesen: Kecskemét­Miklóstelep (336), Tiszakócske Óbög Grab 1 (695), Kunszállás-Fülöpjakab (397), Kecel­Határdűlő Grab 32 (329), Csengele-Fekete­halom Grab 10 (136), Kecskemót-Ballószög Grab (333) - ihre Ausrüstung enthält bereits die moderne Waffe dieser Epoche, den Säbel. In den Randgebieten des fürstlichen Machtzentrums stieß man auf eine grosse Zahl von Waffenfundorten: Szeged-Átokháza (618), Szeged-Fehértó-B mit 14 ranghohen Kriegern (620), Budapest-Tihany tér Grab 3 (107), Nagykőrös-Szárazdűlő Grab 8 (464), Tatár­szentgyörgy Grab 30 (681), Jászapáti­Nagyállás út (310) und Kisköre-Halastó (350) mit mehreren vornehmen Waffenträgern, Szirák Grab 16 (659), Zemun/Zimony Grab 2 (791). Im einstigen Siedlungsgebiet der Bajan Dynastie, Im mittleren Pannonlen, bildete sich in den 570/680er Jahren ein neues Zentrum 13 heraus: der Hofstaat des dem Khagan untergeorgneten Vizefürsten In dem mit Leitfunden von Ozora (503), Igar (282) und Dunapentele (191) bestimmten Bereich. 14 Der im Südwesten des Balaton bestattete Reiter von Gyenesdíás (242) ist ein herausragender, über einen goldbeschlagenen Säbel verfügender Vertreter der ersten Generation der Spätawarenzeit. 15 Ebenfalls mit seinem Reittier mit goldbeschlagenem Pferdegeschirr und einem gesonderten Packtier verabschiedete man zu dieser Zeit wohl im südlichen Grenzgebiet jenen Heerführer, dem als Zeichen seiner Würde ein Goldhorn beigegeben war (Zmajevác/Vörösmart: 793). "Zum Kampf auffordernde Signalhörner" - die auch als Musikinstrumente zum Signalgeben dienenden Würdezeichen, sind als eines der Symbole der höchsten Würdenträger des awarischen Reiches zu werten. 16 In der Endphase des spätawarischen Khaganats (4. Karte) gerieten in der Zusammensetzung der Bewaffnung die Lanzen in den Vordergrund, was mit einer grundlegenden Veränderung des Kampfstiles in Verbindung stehen dürfte. Ein gutes Beispiel dafür ist der Fundkomplex der Reiter von Kaposvár­Toponár (326). 17 Abgesehen einmal von den Diskussionen und der Interpretation des Schatzes 178

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