Agria 39. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2003)

Lőkös Péter: A Magyar avagy Erdélyi Simplicissimus mint történeti forrás?

TURÓCZI-TROSTLER József 1915 A „Magyar Simplicissimus" s a „Török kalandor" forrásai. Egyetemes Philológiai Köz­löny. 104-112; 181-193; 291-300. 1956 Magyar Simplicissimus. Bp. WEYDT, Günther 1968 Nachahmung und Schöpfung im Barock. Studien um Grimmeishausen. Bern-München. 1979 Hans Jakob Christoffel von Grimmeishausen. Stuttgart. WILPERT, Gero von 1989 Sachwörterbuch der Literatur. Stuttgart. ZEILER, Martinus 1664 Neue Beschreibung Des Königreichs Ungarn / und darzu gehöriger Landen / Städte / und vornehmster Oerter; Weiland von dem berühmten sei. Herrn Martino Zeilero beschrie­ben. Anietzo aber / nach der neuesten und vermehrtesten Edition, sampt der vornehmsten Städte Abrisse / und was sonsten biß in dieses 1 664ste Jahr passieret / heraußgegeben und verleget von Johann Beza, Leipzig, 1664. Péter Lokös Der 'Ungarische oder Dacianische Simplicissimus' als eine historische Quelle? Über das alltägliche Leben in Eger während der 91jährigen türkischen Herrschaft wis­sen wir relativ wenig. Die Historiker, die über diese Periode der Stadt schreiben, berufen sich oft auf den 'Ungarischen oder Dacianischen Simplicissimus', weil eine Episode des 1683 erschienenen Romans von Daniel Speer in Eger spielt. Im 22 und 23. Kapitel wird erzählt, wie Simplicissimus gefangengenommen und den Türken verkauft wurde bzw. wie er später seine Freiheit wiedererlangte. In der Studie wird der Frage nachgegangen, ob das Werk von Speer wirklich als eine historische Quelle betrachtet werden darf, die ein reales Bild über das alltägliche Leben in Eger in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gibt. Zunächst wird ein Überblick über die geschichtswissenschaftlichen Studien des 19. und 20. Jahrhunderts gegeben, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Aus dieser Untersuchung geht eindeutig hervor, daß die Historiker das Werk als ein Tagebuch, Reisebericht betrachten. Sie gehen davon aus, daß die Erlebnisse von Simplicissimus auf persönliche Erlebnisse von Speer zurückzuführen sind, weil der Verfasser tatsächlich einige Jahre in Ungarn verbrachte. Die heutige germanistische Literaturwissenschaft betrachtet jedoch das Werk als einen Picaroroman, ein belletristisches Werk. Die Picaroromane sind immer fiktive Autobiographien, d.h. die im Roman dargestellten Erlebnisse sind nicht immer die per­sönlichen Erlebnisse des Schriftstellers. Die Autoren der Simpliziaden übernehmen gerne Episoden, Motive aus anderen Büchern. Der ungarische Germanist József Turóczi-Trostler zählte in einer 1915 erschienenen umfangreichen Studie die Quellen des 'Ungasichen oder 375

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