Agria 23. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1987)

Korompai János: Egy év Gárdonyi életéből (1907 – az Isten rabjai éve)

János Korompai Ein Jahr aus Gárdonyis Leben (1907 - Jahr des Romans „Sklaven Gottes") Der Forscher, der sich mit dem Leben Géza Gárdonyis beschäftigt, hat Glück, denn in seinem Nachlaß sind eine Menge von Daten uns überblieben. Im Rahmen der Bearbeitung des im Egerer Gedenkmuseum aufbewahrten Mate­rials kamen bisher mehr als zweitausend Datumsangaben zum Vorschein. Berechtigt ist die Erwartung, daß noch ein Mehrfaches der bis jetzt gefundenen Angaben bekannt werden wird und nach Bearbeitung aller Daten ein Kalender des Lebens von Gárdonyi zusammengestellt werden kann. Diese Studie ist ein datenaufarbeitendes Experiment. Sie untersucht die Frage: Was machte Géza Gárdonyi in einem Jahr seines Lebens, im Jahre 1907? Wo war der Schriftsteller zu dieser Zeit, wer besuchte ihn, mit wem führte er Briefwechsel, wie lenkte er das Leben seiner Familie, wie nahm er am kulturellen und öffentlichen Leben teil, wie war sein Gesundheitszustand, wie war seine unmittelbare und weitere Umgebung usw.? Die 91 datierbaren Ereignisse des untersuchten Jahres analysierend, finden wir 43 Lebensdaten. Die wichtigsten davon sind der Beginn des Ehescheidungsprozesses, eine Italienreise, die detaillierte Beschreibung des Ankaufs des Ostoroser Weingartens, der Tod des Freundes Béla Tóth, die Korrespondenz mit bedeutenden Persönlichkeiten und die eigenartige Gewohnheit des Aufzeichnens der Träume. All diese Daten bieten eine gute Möglichkeit zur Analyse des Lebens und der Weltanschauung von Gárdonyi. Das größte schriftstellerische Resultat des Jahres 1907 bedeutete für Gárdonyi die Abfassung des Romans „Sklaven Gottes". Die Bewertung der daraufbezüglichen 19 auf­gefundenen Daten bieten eine hervorragende Gelegenheit, die Arbeitsmethode Gárdo­nyis, seine verantwortungsvolle Materialsammlungs-, Konzipier- und „Polier"-Tätig­keit eingehend kennenzulernen. Man spürt seinen unermüdlichen Fleiß, mit dem er den großen und schönen geschichtlichen Roman vor unseren Augen formuliert. Die Ereignisse des Jahres 1907 ermöglichen auch die Bewertung anderer Werke, Romane und Novellen. Es kommen folgende Gárdonyi-Schriften vor: Abel und Esther, Der mächtige Dritte, Der alte gnädige Herr, Der Wein, Anna Fehér, Die Vergangenheit lebt mit uns, Der tausendjährige Mensch, Der Papa freut sich nicht. Verdammte Nüch­ternheit, Der Uhrmacher und sein Hund, Das Weihnachtsfest der Glöcknerfamilie. Sie machen einen bedeutenden Teil des Lebenswerks des Schriftstellers aus. Nach der allgemein informierenden Einführung umreißen die Januar-Daten die Gestalt Gárdonyis als Novellist. Dann gewinnen wir ein Bild von Gárdonyi als Sprach­pfleger und Sprachreiniger sowie als Lexikograph. Im Monat Januar kommen schon die ersten Traumaufzeichnungen vor. Der Februar bringt eine merkwürdige Beleuchtung des Romans „Der mächtige Dritte", enthält eine Traumbeschreibung und eine interessante Kritik des Werkes „Abel und Esther". Der März umfaßt familiäre Ereignisse und meldet den Beginn des Schreibens des Romans „Sklaven Gottes". Eine Tabelle hilft dem besseren Verständnis der 19 Daten. Der April zeigt die große Wirkung des Todes von Béla Tóth und gibt eine Möglichkeit der eingehenderen Schilderung der Verbindung der beiden Schriftsteller. Wir lernen eine weitere Gewohnheit Gárdonyis kennen: er machte Bemerkungen zu den Zeitungsartikeln. Wir lesen von seinem Besuch bei den Budapester Dominikanern und vom Bühnenschicksal seines Dramas „Anna Fehér". In Mai sind die Beschaffung der Quellenwerke zum Roman „Sklaven Gottes" , des weiteren der Briefwechsel mit Fa­milienmitgliedern und Freunden Themen der Aufzeichnungen. Ein merkwürdiges 575

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