Sz. Kürti Katalin: Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz I. Régi képtár és Új magyar képtár (Debrecen, 1978)

Frigyes Déri besaß eine reiche Sammlung der österreichischen Maler (Hans Temple, Karl Merode, Hans Makart, Karl Wilda), an der Wand der Gemäldegalerie hängt jedoch nur ein Stilleben (1828) mit Obst und Papagei von Ferdinand Waldmüller (1793-1865). Der berühmte österreichische Maler hatte als Hochschullehrer in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts mehrere ungarische Künstler in der ersten Phase ihrer Karriere gefördert. Miklós Barabás, József Borsos, Mihály Kovács, Bálint Kiss, die berühmten Vertreter der ungarischen Porträtmalerei haben in Wien studiert, von ihnen besitzt das Museum eine ganze Porträtsammlung. Auch Károly Marko der Ältere (1791-1860) hat in Wien studiert, er ließ sich später in Italien nieder und malte dort idyllische Landschaftsbilder. Eines von diesen befindet sich in unserer Sammlung. Auch Landschaftsbilder seiner Schüler (Károly Telepy, Antal Ligeti, József Molnár) sind neben diesem Bild zu sehen. Nach dem Freiheitskampf 1848/49, in der sog. Bach-Zeit entfaltete sich die nationalen Romantik als Kunsttendenz. Zur Niederschlagung der nationalen Unabhängigkeitsbewegungen führte Österreich einen Kampf gegen die nationale Kultur. Unter diesen Umständen konnte die bildende Kunst durch ihre visuelle Sprache der strengen Zensur entgegenwirken und die Trauer der Nation symbolisch ausdrücken. Das in der Reformzeit formulierte Programm, die Ausgestaltung der nationalen Geschichtsbetrach­tung erhielt auf diese Weise nach dem niedergeschlagenen Freiheitskampf einen neuen Sinn. Die besten Maler haben, so wie auch die Schriftsteller Já­nos Arany, Zsigmond Kemény, Mór Jókai, Miklós Jósika ihre Themen aus der alten ungarischen Geschichte geschöpft: aus der Zeit der glorreichen Könige der Árpádén oder aus der Zeit des Matthias Corvinus und der Kämpfe zwischen Ungarn und Türken. Mit der Vergangenheit wollte man auf den verlorenen Ruhm, auf die Niederschlagung des Freiheitskampfes hinweisen. Das Gemälde Die Beweinung des László Hunyadi des Viktor Madarász (1830-1917) ist zu einem Sinnbild geworden. Das Déri Museum hat noch Gemälde ähnlichen Inhalts von ihm, wie z.B. Der tschechische König Podjebrad stellt Matthias die ungarische Delegation vor (1873), Der Reichstag zu Ónod (1879). Den Ideen des Freiheitskampfes 1848 waren auch Bertalan Székely und Soma Orlai Petrich, ein Freund und Verwandter des Dichters Sándor Petőfi verbunden; Orlai Petrich hat auch mehrere Porträts von Petőfi gemalt. Die historischen Bilder erzählen von dem Selbstopfer (Der Ausbruch von Zrínyi, 1885), von der Uneinigkeit, von dem Verrat an die fremde Macht (Der König Salomon wird von seiner Mutter verflucht, 1857). 82

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