A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1986 (Debrecen, 1987)

Történelem - Kahler, Frigyes: Das Pizetum-Recht

Titel Pisetum das Erzbistum in den Kammern (später nur in Kremnitz) nach jeder Mark des zur Münze geschlagenen und nicht zur Münze geschlagenen und aus dem Land ausgeliefer­ten Edelmetalls den V4 48 sten Teil, also ein Pisetum bekommt. 9 Die königliche Finanzverwaltung wollte dagegen das vorliegende Einkommen ein­schränken und später, dann aufheben. Ihre Vertreter suchten also Argumente dafür, dass sich das Pisetum-Einkemmen eng an die Kontrolle des Münzschiagens knüpft und unter diesem Titel andere Einkommen nicht auszuzahlen sind. Als die tatsächliche Kontrollfunk­tion des Pisetaries des Erzbischofs also eingeschränkt wurde (in letzten Viertel des 15. Jahr­hunderts waren Pisetarier nur in Kremnitz und Nagybánya, spater nur in Kremnitz tatig 10 , und im 16. Jahrhundert praktisch aufgehoben wurde, haben die Kammergrafen auch die Auszahlung des Pisetum-Einkommens nicht für begründet gehalten. Luczenbacher fasst im wesentlichen seine Argumentierung in der in der Serie „Abhandlungen der Wissensc­haftssamlung der Akademie" ausgegebenen Arbeit zusammen. Der erste Verfasser, der die Frage des Pisetums nicht von der Seite des Einkommens, sondern vom Gesichtspunkt des ungarischen Münzschiagens und Geldwechsels untersucht hat, war Bálint Hóman. Wie wir erwähnten, nimmt Hóman teilweise die Meinung von Kollänyi an und führt das Pisetum auf Stephan den Heiligen zurück. Hóman versteht aber primäer kein Pisetum­Einkommen, sondern das Recht und die Pflicht des Erzbischofs von Gran-darunter, das­er mit seinen Beauftragten (Pisetariern) die „Prägewerke und die geschittenen Stempel auf­bewahrt hat, und jene nur zur Zeit des Münzschiagens den Gespanen der Kammern für die Arbeit gegeben hat ... „Der Guss des Münzsilbers und das Münzschlagen ist also in ihrer Gegenwart (in der gemeinsamen Gegenwart des Schatzmeisters und des Beauftragten des Erzbischofs !) unter ihrer Kontrolle vonstatten gegeangen. Für die Aufbewahrung der Prag­werke hat der Erzbischof von Gran nach jeder zur Münze geschlagenen Mark ein Pondus (mit dem spateren Namen: Pisetum) das heisst eine Summe von 1/48 Mark aus der geschla­genen Münze bekommen. „Der Schatzmeister ist ebenfalls für die Kontrolle bezahlt wor den." 11 Hóman geht also von dem Kontrollrecht und der Verplichtung des Pisetums aus 12 und in dieser Frage tritt er im wesentlichen in die Fußstappfen Luczenbachers, zugleichtäber bricht er mit der einkommenzentrischen Anschaung der beiden sich feindlich gesinnten Part­ner. Dies erleichterte ihm jene Tatsache, dass zu seiner Zeit das Pisetum-Einkommen bereits überwunden war. Trotzdem hat er — die Argumente der beiden früheren Gegner — der Kammer und des Erzbistums — hinsichtlich des Ursprungs des Pisetum-Rechstes keiner 9 1 Wiener Mark — 280,614625 g 4 ferto 1 ferto 70,153655 g 1/2 ferto 35,076827 g (12,499%) 1 pisetum — 5,8461379 g 1/48 Mark (2,08%) 1 Ofner Mark 245,53779 g 1 pondus (pisetum) 1/48 Mark — 5,1153706 g (2,08%) 10 B. Nyári, Albert: A modenai Hypolit — Codex. = Századok. 1870. p. 275—290. und p. 287. 11 Hóman: MP. p. 469—470. 12 Turóczi, László: Ungaria suis cum Regibus (Nagyszombat, 1768) p. 129. •— Du Fense, Carolas: Hungária diplomatica temporibus Mathiae de Hungaro regis Hungáriáé (Vindebonae, 1767— 1771) p. 263. — Rupp, Jacobus: Numi Hungáriáé hacentus cognati quos delineatos, ace monumen­tus historico — numariis illustratos (Budae, 1841) p. 159. — Schoenwisner, Stephanus: Natitia Hungaricae rei numariae ob origia ad praesens tempus (Budae, 1801) p. 272, — Kazay, Ferenc História Universitatis Tyrnaviensis (Nagyszombat, 1737) pars. I. lib. II. p. 62. — Hammerschmidt, Antal: Appendix ad Catalogum Nummorum Hungáriáé ас Transilvaniae Instituti Széchényiani (Pest, 1810) p. 164. — Engel, Johan Christian von: Geschichte des Ungarischen Reichs. Wien. II. p. 47. Fortsetzung der Allgemeinen Welthistorie (Halle, 1796) II. p. 208. — Schwartner, Márton: Statistik des Königreich Ungarn (Pest, 1798) p. 389. 181

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