Arrabona - Múzeumi közlemények 9. (Győr, 1967)

Cserey É.: Die Kachelöfen des Győrer Xántus János Museums

idealisztikus tájkép van. Vegyes tüzelésre berendezett. Készítette: Magyari József győri kályhásmester. Használati helye: Győr, Belváros. Cserey Éva DIE KACHELÖFEN DES GYÖRER XÁNTUS JÁNOS MUSEUMS In dem aus dem 18. Jahrhundert stammenden gewölbten Kellergeschoß des Xántus János Museums wurde 1966 eine Kachel of en-Schau eröffnet. Den Stock der Sammlung bildeten die 1952 aus dem Schloß Dénesfa in das Museum eingelieferten Kaűhelöfen. Um die Sammlung zu bereichern wurde dann unter der Leitung des Museumdirektors András Uzsoki und der Mitwirkung des Historikers Béla Czigány die Stadt Győr und Umgebung nach weiteren alten Kachel­öfen durchforscht. Ziel und Zweck der Schau war es, die Entwicklung des Győrer Hafner- und Ofensetzer-Gewerbes vom 18. Jahrhundert bis auf unsere Tage zu veranschaulichen. Nebenbei sollten aber auch anderwärts angefertigte Kachelöfen der gleichen Zeit gezeigt werden. Technologische Fotos, Zeichnungen und schriftliche Dokumente sollten die Schau noch aufschlußreicher gestalten. Im Vorraum bezeugen Urkunden und einige, bei Freilegungen zutagegekornmene Ofenkachel-Scherben die Vergangenheit des Handwerks. Das grünglasierte, relief­verzierte Ofenkachel-Bruchstück aus der Zeit des Königs Matthias Corvinus stimmt im Dekor mit anderen gleichzeitigen europäischen Ofenkacheln überein. In Urkunden aus den Jahren 1522—24 — also noch vor der Sohlacht bei Mohács (und der Erobe­rung großer Landteile durch die Türken) — werden Ofensetzermeister namentlich genannt. Der Zunftbrief, der ihre Rechte und Pflichten regelt, datiert das Jahr 1569, doch werden die Hafner und die Ofner sowohl in dieser als auch in späteren Schriftquellen immer zusammen erwähnt. Nur bei Preisbestimmungen werden sie gesondert genannt. Das blühende Gewerbe der mittelalterlichen Stadt Győr erlebte nach der Vertreibung der Türken einen noch bedeutsameren Auftrieb. Die Meister übersiedelten aus der innerhalb der Stadtmauern zu eng gewordenen Stadt in die Neustadt (Újváros), wo einige Straßennamen bis auf den heutigen Tag die Erinne­rung an alte, blühende Gewerbszweige wachhalten. Um diese Zeit sind die Hafner­Ofner schon längst über ihre Stadt hinausgewachsen: Wir begegnen den Győrer Kachelöfen auch anderwärts im Lande. Im Lyzeum von Eger gibt es sorgsam behü­tete Öfen, die der Győrer Meister, Károly Magner, noch im 18. Jahrhundert gesetzt hatte. Die Werkstatt vererbte sich lange Zeit hindurch von Vater auf Sohn. In unserer Sammlung steht ein Ofen seines Sohnes József, der gleichzeitig auch das älteste Exponat der Ausstellung ist. In Form und Dekor entspricht der im Stil Louis XVI. gehaltene Ofen dem damaligen Zeitgeschmack. Der klassizistische Stil ist in unserer Schau mit drei Öfen vertreten. Ihre Formgebung ist maßhaltend, ihre Ausschmückung zeigt .mythologische Elemente. Die Öfen von der Mitte des 19. Jahrhunderts gehören bereits dem Biedermeier-Stil an. Besonders beachtenswert ist das Werk des Ofnermei­sters János Dachauer, der die graugespritzten Ofenkacheln mit Malhonnmalerei verzierte. Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an bestimmt die technisch voll­kommener gewordene Iinnenkonstruktion gewissermaßen die äußere Formgestaltung der Öfen. Es kommen sogenannte „wespentaillenförmige" Öfen in Mode, die vor­nehmlich für Győr und Umgebung bezeichnend sind, Werke von József Magyary und Ferenc Dachauer. Eine andere Art der durch die innere Konstruktion bedingten äußeren Form waren die sog. „schwedischen" Öfen, unter diesen ist die Ornamentik des Ofens von József Magyary erwähnenswert. Der Kamin-Ofen des Cziráky Schlosses aus gebranntem Ton mit der im eklektischen Stil gehaltenen Wappenverzierung ist ein schönes Beispiel des maßhaltenden Geschmacks des ungarischen Hochadels jiener Zeit. Um die Jahrhundertwende erscheinen auch in den Werkstätten der Ofner­meister die fabriksmäßig hergestellten Ofenformen. Sie unterscheiden sich aber von der Fabriksware durch ihre individuelle Ausschmükkung. Ein schönes Beispiel dafür ist der Ofen József Magyarys mit dem betont ungarischen, bunten Blume­nornament im Malhornmalerei auf dem dunikelglasierten Grund. Ein überaus wertvolles Exponat der Schau ist der alte Volkstraditionen weiter­führende Ofen aus dunkelgrünglasierten Schüsselkacheln. Es ist dies der für Westun­garn <Transdanulbien) kennzeichnende Typ, der seine mittelalterliche Form bewahrt hat. 192

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