Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Siklósi Gyula: Berufe und ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár Fischlieferungen wurden 1558 und 1580—81 verzollt.164 Ein sehr gefragter Handelsartikel war das Pferd. Aus dem Zeitraum zwischen 1570 und 1585 weiss man von Pferdezoll, Pferde lieferungen bzw. Ueferund von Zugpferden (Alasa).165 Am bedeutendsten dürfte in dieser Zeit jedoch der Export von Schlachtrindem gewesen sein, dessen zweite Station auf der Route Agram-Zengg nach Szeged im 16. Jahrhundert Weissenburg war.166 Schon Angaben von 1431 und 1433 deuten auf den grossen Viehumsatz bzw. Rinderhandel in Weissenburg hin.167 Ein Defter von 1558 vermerkt, dass J. Demeter 86 Binder verzollte. Darüber hinaus wurde Vieh in den Jahren 1547, 1558—59, 1562, 1570, 1574, 1580—81 und 1582—83 unter dem Stichwort Rinderiiberfahrt bzw. -lieferung Binder bzw. Ochsen verzollt.168 Zwischen 1570 und 1580 hatte man in Weissenburg sogar für Sklaven bzw. Gefangene Zoll zu zahlen.169 Wir befinden uns in der glücklichen Lage, dass es über die mittelalterlichen und türkenzeitlichen Märkte und Messen von Weissenburg, den Handel und die Kaufleute der Stadt noch relativ viele Schriftquellen gibt. Dementgegen sind unsere Angaben leider unvollständig, und die fehlenden Angaben erschweren es, die Proportionen des Handelsverkehrs bzw. die Menge der Warentypen exakt zu bestimmen. Auch kennen wir nicht das gesamte Warensortiment. Dennoch kann man Aufgrund der Angaben eindeutig feststellen, dass Weissenburg Teilnehmer, ja sogar Zentrum des Binnen- und Fernhandels in dieser Region war, was ein Blick auf die Karte ebenfalls bestätigt. Die Stadt lag am Treffpunkt mehreren Handelsrouten. Sie war Zentrum des Vieh-, Weizen-, Wein-, Rohstoff- und Salzhandels, in den sich auch die hiesige verarbeitende Industrie eingeschaltet haben dürfte, denn hierher strömten viele Rohstoffe. Ein beträchtlicher Teil der Bewohner von Alba Regia lebte auch im ausgehenden Mittelalter noch von den Schätzen der Wälder und Felder. Der Wald spielte in ihrem Leben eine sehr wichtige Rolle, weil er ihnen Heiz- und Baumaterial gab. Am 2. Januar 1530 lieferte der Leibeigene Gáspár Kereszthes aus Barch eine Fuhre Holz nach Weissenburg, am 22. September 1542 schlugen die Bürger der Stadt den Forst der Johanniter aus.170 Nach Ewlia Tschelebi war die Stadt von „Wald und Gehölz“ umgeben, „aussen und innen mit Loh- und Steineichen“, aus denen „sie jährlich die vermoderten Balken der Burg erneuern“.171 Um 1570 wurden für die Forstnutzung Gebühren erhoben.172 Offenbar sammelten die Stadtbewohner im Wald Beeren und Pilze, wie Ewlia Tschelebi ebenfalls erwähnt,173 und gingen natürlich auf die Jagd. Doch auf diese Tätigkeit deutet nur ein einziger Familienname, der von György Vadász Jäger), aus dem Jahr 1560 hin.174 Mit dem Fangen und Abrichten von Vögeln beschäftigte sich der Vogelfänger. 1416 erwähnt eine Urkunde den Namen János Madaraz (Vogler), der im Domherrenviertel des Stadtteils Ingoväny wohnte.175 Ewlia Tschelebi beschreibt auch das „schilfbewachsene sumpfige Gelände“ um die Stadt, das man „an einem Tag kaum umrunden kann“.176 Die Leibeigenen des Dorfes Ingovány ernteten 1416 als Schilfschnitter im Tagelohn das Schilf auf dem Grundbesitz der Johanniter ab.177 Eine Angabe von 1372 erwähnt im Weissenburger Sumpfgebiet 18 Fischteiche. Ihre Reste hat Ewlia Tschelebi wohl noch gesehen, die darin lebende Fische hielt er jedoch nicht für schmackhaft.178 Von einem Froschteich bzw. Fischteich ist 1426 die Rede, und auch 1543—45 bzw. 1544-M7 sowie vor 1587 findet man in den Deftern häufig Hinweise auf einen Fischteich, Fischteiche, mehrere Fischteiche, ihre Pacht, ihre Einnahmen, den Fischzehnt des schatzamtlichen Teiches oder einfach nur den Fischzehnt.179 1416 wohnte im Domherrenviertel von Ingovány der Fischer Tamás Nagy (Magnus).180 Viele Bewohner Weissenburgs lebten von Ackerbau, und viele Bürger hatten in der Umgebung der Stadt oder in entfernteren Landstrichen eigenen Grundbesitz bzw. Pachtboden. Aus dem Jahr 1221 weiss man von den Gütern der Weissenburger Latiner im Komitat Somogy. Später (1259) besassen die Bürger der Stadt in Csege Grand und Boden 164 VELICS-KAMMERER 1890 II., 223, 556. «5 VELICS-KAMMERER 1890 II., 559-560, 632-633; VASS 1989, 99,175. 166 SINKOVICS 1977,15; SZ. HORVÁTH 1977, 80. 167 SZÉKELY 1961, 321. 168 VELICS-KAMMERER 1890 II., 72, 224, 294, 486, 556, 559-560, 632; SZ. HORVÁTH 1977, 80; FARKAS 1989, 210; VASS 1989, 99,175. 165 VASS 1989, 99,175. TM ÉRSZEGI 1971, 256, 263. 171 KARÁCSON 1908, 44. 172 VASS 1989,137. 173 KARÁCSON 1908, 50-51. 174 VELICS-KAMMERER 1890 II., 254. 178 ÉRSZEGI 1971, 208. m KARÁCSON 1908, 44. 177 ÉRSZEGI 1971, 208. 178 CSÁNKI 1897, 308; KARÁCSON 1908, 44; FÜGEDI 1967, 31. 179 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 24-28, 36-37, 46-47, 72; ÉRSZEGI 1971, 210; VASS 1989,176. 180 ÉRSZEGI 1971, 208. 16

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