Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Alba Regia 39. (2010) Im Jahr 1543 verstarb der Weissenburger Tuchhändler Gáspár.14* In semem Nachlass fand man blaues Wolltuch, schwarzes Wolltuch, Wolltuch, rotes Wolltuch, Wollstoff, schwarten Wollstoff, roten Wollstoff, weissen Wollstoff, Wolltuch und Pel^e. Das Leinentuch wurde aus Leinen-, Hanf- oder dünnen Baumwollgarnen gewebt. Über den Weissenburger Lemenhandel berichten Defter von 1547, 1558, 1560, 1563—66 und 1580-1581.145 146 Rohstoffe handelte man auf dem Weissenburger Markt in relativ geringen Mengen. Der Jude Isaak verzollte 1543— 44 Nadelholp.147 Sal% spielte im Leben des mittelalterlichen Menschen eine äusserst wichtige Rolle. 1233 wurde Salz aus Sgalacs, im Komitat Bihar, nach Weissenburg geliefert, wo es eine Salzverteilerstelle gegeben haben mag, denn auch die Abtei in Tihany bekam von hier 1000 Blöcke Steinsalz.148 Eine aus dem Jahr 1238 datierende Urkunde Bêlas IV. erwähnt die Salffieferung von Sgalacs nach Weissenburg ebenfalls.149 Angaben über Sälffieferungen bzw. Sal^pölle liegen uns vom Mittelalter bis in die Türkenzeit vor (1407, 1548, 1558, 1560, 1574, 1584).150 Einen bedeutenden Anteil hatte die landwirtschaftliche Produktion in den Städten. Und obwohl auch das Ausmass des Verbrauchs nicht unterschätzt werden darf, und im Falle der Getreidearten sogar auf die ausgedehnte Mühlenmdustrie in Weissenburg verwiesen werden muss, kann man selbst bei Berücksichtigung des Durchgangshandels dennoch feststellen, dass in der Stadt relativ wenige Agrarerzeugnisse eintrafen. Zwischen 1546 und 1550 entstand eine Konskription über die Pachteinnahmen der Insel Keve. In dieser Zeit werden die Gerstenwagen erwähnt, die aus dem Hafen von Perkát Lebensmittel nach Weissenburg beförderten.151 Der ehemalige Hafen und das Dorf grenzten an Ráckeve.152 Der oben erwähnte vorstädtische Weizenmarkt beweist, dass in der Stadt auch der Weizenhandel florierte. In einem Defter des Jahres 1547 kann man von Warenlieferung und „Battyáner Weiten“ lesen.153 J. Piroska, Pál András und Péter Bö ff ki belieferten den Weissenburger Markt 1558 mit Kastanien, und auch aus dem Zeitraum 1563-66 gibt es Angaben über die Lieferung von Kastanien.154 Die Defter von 1547 und 1580—81 informieren über den Weissenburger ObsthandeU55 Gewürze wurden 1547 verzollt, doch handelten die Latiner schon im Zeitalter Stephans III. mit fernöstlichen Gewürzen.156 Als ausgedehnt kann man neben dem Weinanbau von der Arpadenzeit bis zum Ende der Türkenzeit auch den Weinhandel der Stadt Weissenburg bezeichnen. Bereits 1221 strengte Uros, der Abt von Pannonhalma, einen Prozess gegen die Weissenburger Latiner an, weil diese nach der Lese (vor Erhebung des Kirchenzehnts) den Wein der Region Somogy aufgekauft und als ihren eigenen ausser Landes gebracht hatten, um damit zu handeln.157 Andere Angaben besagen, dass die Latiner schon 1162 und 1172 Weinhandei betrieben,158 und auch im 16. Jahrhundert wechselten auf den Märkten der Stadt grosse Mengen Weins der Besitzer.159 Weinzoll bzw. Zoll für Weinlieferungen verzeichen die türkischen Defter ebenfalls, und zwar 1546—47 für 30 Fässer Wein, die man aus der Burg Ostora nach Weissenburg bringen liess, weiters in den Jahren 1547, 1558 (als der Richte János für ein Fass Wein und die Weinlieferung Zoll zahlte), 1560, 1570, 1574, zwischen 1580 und 1581 bzw. 1584 und 1585.160 Für Most wurde nach 1560 Zoll erhoben.161 Auch m Steuerkonskriptionen registrierte man den Zollfür Weinfässer (1458, 1547 und 1563—66) bzw. die Namen ihrer Lieferanten (1543—44: Khalil, 1547: M. G., János Sár..., Imre Tomási).162 * Beträchtliche Umsätze tätigten die Händler auf dem Weissenburger Markt mit Schlachtvieh. In den Jahren 1547, 1574, 1582—83 und 1584—85 nahm man Zölle für Schafe bzw. Lieferung von Schafen ein, und 1558 verbuchten die Defterdáré 80 Schafe von István Sós.'64 145 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 16-17; KÁROLY 1898, 267; HEGYI 1989,18. 146 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 72, 223, 265, 556; LAUSCHMANN 1993,134. 147 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 16-17. 148 GYÖRFFY 1987, 379. 149 GYÖRFFY 1987, 384. >5» VELICS-KAMMERER 1890 IL, 74, 223, 265, 486, 632; CSÁNKI 1897, 308. 151 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 57. 152 Für diese Information danke ich Jenő Darkó. 153 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 72. 154 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 223; LAUSCHMANN 1993, 134. 135 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 72, 556. 156 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 74; FITZ-CSÁSZÁR-PAPP 1966, 15-16; FÜG EDI 1967, 36; GYÖRFFY 1972, 41. 137 SZÉKELY 1972, 58. 158 FITZ-CSÁSZÁR-PAPP 1966,15-16; FÜGÉD I 1967, 36; GYÖRFFY 1972, 4L 159 SINKOVICS 1977,15. ■«' VELICS-KAMMERER 1890 IL, 66, 223-224, 264, 486, 556, 632; FARKAS 1989, 210; YASS 1989, 99. 161 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 264. 1132 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 15-16, 71, 72, 224; LAUSCHMANN 1993, 134. im VELICS-KAMMERER 1890 IL, 72, 223, 486, 559, 632. 15

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