Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Lukács László: Volkstümliche Faschingsbräuche im Komitat Fejér. p. 83–91. t. I–IV.

Zwei Burschen, der eine als Mädchen, der andere als alter Mann oder alte Frau verkleidet, erkundigten sich bei Bekannten und Verwandten, ob sie das „Mädchen" nicht als Dienstmagd anstellen wollten; sogar der Lohn wurde förmlich vereinbart. Die Hausleute, die die „Bewerber" mit Wein und Faschings­krapfen bewirteten, versuchten zum Schluß herauszufinden, wer die beiden waren. Zwei Burschen oder Mädchen verkleideten sich als Händler, die Setzlinge, kleine Bäumchen, „verkauften". Sie klebten oder zeichneten sich einen Schnurrbart unter die Nase. Unter dem Arm trugen sie ein Heft, den „Preiskatalog". Von den Hausleu­ten nach ihrem Angebot befragt, nannten sie den Holunder­strauch oder sonstiges Unkraut. Zwei andere Burschen verkleideten sich als Barbiergehilfen. Sie gingen zum Barbier, wo sie sich als Barbiergehilfen vorstell­ten, die Arbeit suchten und auch ihre Arbeitsgeräte in der Ta­sche mitbrachten. Sie öffneten die Tasche, darin war ein grober Wandpinsel und ein Küchenmesser - zum großen Gaudium der Gäste, die sich für den am Abend fälligen Faschingsball scheren und rasieren ließen. Am Aschermittwoch steckten die Burschen von Aba ein ver­rußtes Tuch in die Hosentasche und beschmierten damit das Gesicht der nach dem Fasching ledig geblieben Mädchen. In Tác bewarfen die Burschen am Aschermittwoch die Mäd­chen mit Asche, die während der Faschingszeit nicht geheiratet haben. Am Faschingsdienstag zogen auch in Soponya maskierte Faschingsnarren durch das Dorf (Balogh 1969, 147). An einen ähnlichen Faschingsbrauch erinnerte sich in Sárbogárd mein Gewährsmann János Huszár (geb. 1907): „Am Fast­nachtstag verkleideten sich Burschen und junge, verheiratete Männer : Der Hampelmann war in Lumpen gekleidet, der Bär trug einen Pelzmantel, mit dem Futter nach außen, sowie eine Kette um die Hüfte, und wurde von einem Burschen geführt. Er tanzte und brummte, erschreckte die Mädchen, und trug vor dem Gesicht eine Maske aus Hutfilz. Auch Lajos Huszár ver­kleidete sich um 1920 als Bär und hüpfte soviel, daß er vor Müdigkeit eine Woche lang krank war. Sein Führer war eben­falls verkleidet und hatte das Gesicht mit Ruß oder schwarzer Schuhwichse beschmiert. Einer der Burschen trug einen Arm­korb, in dem sie die Krapfen einsammelten. Auch Geld und Plökelfleisch gab man ihnen und bewirtete sie mit Wein. Sie gingen von Haus zu Haus. Den Mädchen beschmierten sie das Gesicht mit schwarzer Schuhwichse. Was sie sammelten, verteil­ten sie untereinander." Auch in Sárbogárd kam der Rollen­tausch Mann-Frau häufig vor: Männer verkleideten sich als Frauen, und Frauen als Männer. Dazu mein Gewährsmann, Gergely Nagy jun. (geb. 1925): „Auch das Mädchen verkleidete sich am Faschingsdienstag als Bursche und trug Männerkleider. An den Hosenschlitz band es eine große gelbe Rübe. Die Mum­menspieler gingen von einem Haus zum anderen, vor dem Ge­sicht hatten sie eine Maske, oder es war mit Ruß beschmiert. Um die Hüfte des Bären war eine Kette gebunden. Manchmal ging er auf allen vieren, streckte die Zunge aus und brummte. Das Gesicht der Mädchen wurde mit Ruß beschmiert. Diese Bräuche existierten ungefähr bis 1948-50." Laut 1963 erteilter Antworten auf den Fragebogen des Ungarischen Ethnographischen Atlas bestand ein ähnliches Mummenspiel auch in Sárszentmik­ló s : „Am Faschingsdienstag verkleidete sich der Mann als Frau, die Frau als Mann. Andere verkleideten sich als Bär oder trugen Soldatenkleider. Manche hatten eine Maske. Sie gingen von Haus zu Haus, um den Fasching zu begrüßen. Es gab auch Hornisten, Krämer und Drahtzieher. Eine Gruppe bestand aus 7-8 Personen. Sie sagten auch Verse auf. Von den Hausleuten bekamen sie einige Heller und Faschingskrapfen. Die Spenden wurden verzecht. Der Brauch ist zwischen den beiden Weltkrie­gen ausgestorben." Ähnliche Erinnerungen hat in Sárszentmiklós auch Frau Já­nos Vincze Julianna Gráczer (geb. 1893) : „In meiner Kindheit gab es sie noch, die Bärenführer. Die zogen sich allerlei Masken an, und gingen so durch das Dorf. .. Einer war mit einem Pelz als Bär verkleidet, ein Mann trug Frauenkleider, ein anderer Soldatenkleider. Es gab auch einen Krämer, der Papierbänder verkaufte. Das war das Erlebnis am Faschingsdienstag." (Ba­logh 1969, 154). Am Aschermittwoch bestreuten die Burschen auch in dieser Ortschaft die Mädchen mit Asche. Auch beim „Affenspiel" (ung. : majmozás) in Alap war ein Teilnehmer als Bär verkleidet. Am Faschingsdienstag gingen die kostümierten Burschen von Haus zu Haus und, begleitet von Harmonika-, Zither- und Stabreibtrommelmusik, trieben aller­hand Unfug. Als allgemein beliebte Szene galt der Bärentanz: Ein Bursch trug einen Pelz mit dem Futter nach außen, und um die Hüfte eine Kette, an der ihn ein anderer führte. Auch die Drehorgel-Szene wurde oft aufgeführt: Eine Kiste wurde auf einem Karren befestigt und ein Harmonikaspieler hineingesetzt. Mit dieser „Drehorgel" zog man von Haus zu Haus drehte zur Schau an einer Kurbel an der Seite der Kiste, worauf aus dem Inneren Musik ertönte. Die Spieler bekamen Geld und Krapfen, die ein als Zigeunerkind verkleideter Bursche einsammelte. In Alap starb der Brauch um 1940 aus. Am Faschingsdienstag trafen die Burschen in Vaj ta bei einem Haus zusammen, wo sie sich insgeheim umkleideten : als Bräutigam, Braut, Brautführer, Kranzljungfrau, Hampelmann und Bär. Die komische Schar der „Hochzeitsgäste" zog zu den Klängen einer Ziehharmonika durch das Dorf, unterwegs küß­ten sich die Braut und der Bräutigam recht oft. Von Zeit zu Zeit hockte sich die Braut vor den Misthaufen, um - schallenden Gelächter der anderen - unter dem zum Schein ihre Notdurft zu verrichten. Dem in der Bärenrolle agierenden Burschen wurde ein Strohseil um die Hüfte gebunden, daran war eine Kette befestigt, an der er geführt wurde. Oft ging er auf allen vieren. Die Hampelmänner trugen zerfetzte Kleider, hatten ihre Gesicht mit roter Farbe beschmiert und sprachen auch mit veränderter Stimme. Zwei Hampelmänner trugen am Arm einen Korb, in ihn wanderten die Eier, die sie bei Häusern mit heiratsfähigen Mädchen erhielten. Sie bekamen auch Würste, Krapfen und Wein, den sie in Korbflaschen einsammelten. Im Hof wurde mit der Haustochter getanzt. In Előszállás verkleideten sich bis zum IL Weltkrieg am Faschingsdienstag selbst verheiratete Männer als Faschingsnar­ren. In den 50er Jahren waren nur mehr kleinere Kinder an diesem Tag am Maskenspiel beteiligt. Um 1920 erschien ein Mann in einem Strohkleid Sogar die Wagenräder waren mit Stroh umflochten. Man spannte einen Gaul vor einen Handkar­ren in dem zwei maskierte Figuren saßen. Wenn der Strick riß, blieb der Wagen mit den beiden Narren zur lebhaften Erheite­rung der übrigen zurück. Die „musikalische" Begleitung liefer­ten ein Stabreibtrommel-, ein Zither- und ein Harmonikaspieler sowie zwei weitere „Musikanten", einer, der mit dem Ketten­stock schepperte und ein anderer, der alte Blechtöpfe aneinan­der schlug. Sie trugen einen umgekehrten Hirtenmantel und hatten Bart und Schnurrbart angeklebt. Der Bär trug einen schlechten Pelzmantel, mit dem Futter nach außen, sowie eine bemalte Maske aus Leinenstoff. Um die Hüfte hatte er zwei 88

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