Gunda Béla et al. (szerk.): Ideen, Objekte und Lebensformen. Gedenkschrift für Zsigmond Bátky - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 29. (Székesfehérvár, 1989)

László Novák: Haufendörfern im Nordwesten der Grossen Ungrischen Tiefebene

von der Insel Csepel bis Kalocsa ab. Die reformierte Kir­chengemeinde von Kisoroszi auf der Insel von Szentendre besuchte der Bischof am 15. September 1815; unter den Gütern des Prädikanten wurden zwei Gärten registriert. Der eine lag „neben dem parochialen Haus, an der Stelle des alten Turmes neben der Kirche, ein kleiner Platz für Kartoffel“, der andere ist „ein Schoberhof, dessen Nachbar János Nagy ist“.(34) Auf der Insel Csepel, in Makád, fand die bischöfliche Visitation am 19. Juni 1819 statt, hier wurden unter den Pfründen des Pastors drei Gärten er­wähnt, und zwar eine „Herberge“ (ung. szálláskert), ein Maisgarten und ein Garten beim Haus.(35) In Dömsöd am rechten Donauufer traf der Bischof am 26. Juni ein. Hier befand sich unter den Feldern des Prädikanten u. a. ein Garten (szálláskert) in der Nachbarschaft des Mihály Kudar und Péter Gallai. Auch wurde vermerkt, daß „der Wart sowohl auf der Heuwiese wie auch im genannten Garten anwesend sein soll, wenn das Heu zur Heimfuhr aufgeladen wird“. Einige Tage später wurde der Besitz der Kirchengemeinde zusammengeschrieben, die im Dreijahr­system bewirtschafteten Äcker und die an zwei Stellen sowie auf drei Inseln befindlichen Heuwiesen angeführt. „Außer­dem — liest sich das Protokoll weiter — besitzt die Kir­chengemeinde in der Nachbarschaft der Gärten von Mihály Gyöngyössi und Mihály Gulyás ein Stück Feld, wo jetzt eine Hürde für das Gestüt der Ortschaft steht.“(36) Noch zu Beginn dieses Jahrhunderts erstreckten sich diese Gär­ten im südwestlichen Teil des Dorfzentrums von Dömsöd, nebenan befanden sich die Korngruben.(37) In der unmit­telbaren Nachbarschaft, in Dab (gehört heute schon zu Dömsöd), lagen die Gärten (ung. szállás, szálláskert) eben­falls im östlichen Teil der Orstchaft (ebenso wie anderswo, wurden hier Kühe, Ochsen und Pferde gehalten, Heu und Stroh gelagert und auch das Getreide gedroschen). Im Jahre 1819 besaß der Pastor drei Gärten: den „Garten der Herberge“ (szállás kertje) auf 504, den „langen Garten“ auf 261 und den „Garten beim Haus“ (einschließlich Hausgrund) auf 1221 Quadratklafter.(38) Anläßlich der Visitation in Tass am 2. Juli 1819 wurde unter den Pfründen des Pastors ein „Schoberhof, darin ein Maisfeld“ ange­führt^39) In Szalkszentmárton wurden die Güter der Kir­chengemeinde ausführlich zusammengeschrieben. Es wurde festgestellt, daß der Pastor „den Schoberhof ohne Zehent“ benützt, darin stehen folgende Gebäude: ein verschließ­barer Stall, unter dem gleichen Dach ein kleines Haus, fer­ner ein Spreuschuppen mit Doppeltür, den „der hochwür­dige Herr Prädikant selber bauen ließ“. Auch urbaren Boden gab es im Schoberhof: die Kapazität (sic!) des ur­baren Bodens... beträgt 3382 Quadratklafter.(40) In Duna­­pataj wurden anläßlich der Visitation am 24. Juni 1819 unter den Pfründen des Prädikanten zwei Gemüsegärten (unter den Namen „Béni und Kopolyán“) sowie ein Heu­garten neben dem Friedhof zusammengeschrieben.(41) Die „auswärtigen Erbschaften der Kirchengemeinde“ wurden am 7. Juni 1819 mit einem vier Ellen langen Holz vermessen; laut Protokoll gehörten der „Beni Garten und der Kopos­­tyán-Garten dem Hoch. Herrn Prädikanten“, der „Hom­­rod-Garten dem Herrn Kaplan“, „der Hattyasi-Garten zur Hälfte dem Herrn Kaplan und zur Hälfte dem Herrn Rector“, „der Kopostyán-Garten dem Herrn Kantor“, „der Waldgarten der Kirchengemeinde“, während der „Garten von Szitóhát“ vom Glöckner benutzt wird.(42) In Ordas wurden zwei Gemüsegärten und ein „Herbergé- Garten” (szálláskert) zusammengeschrieben,(43) in Úszód ebenfalls zwei Gärten (die jeweiligen Nachbarn werden ausführlich aufgezählt), der eine 899, der andere 1188 Quadratklafter groß.(44) In Foktő (wo die Visitation am 23. Juni 1819 stattfand) setzte sich der Besitz des Pastors — neben Ackerfeldern und Heuwiesen — aus mehreren Gär­ten zusammen: da gab es einen „Maisgarten“, einen „Hanfgarten“, einen „Obstgarten“ sowie ein „Gehöft mit einem Garten nebenan“, umgrenzt im Osten und Süden durch den Garten des József Morvái, im Westen durch die Straße und im Norden durch den Garten des Adám Bellovits.(45) Wie auch von János Bárth angedeutet, wurden in den Dörfern in der Gegend von Kalocsa verschiedene sog. Gärten benutzt. In bezug auf die Betriebsorganisation sind die Intravillangärten von Bedeutung, die die funktionelle Aufgliederung der inneren Liegenschaften andeuten. Auch ihre Benennung (ung. tanya ,Gehöft1) unterstreicht ihre wirtschaftliche Funktion. Die Herbergen in den entlege­nen Flurteilen (ung. puszta) zeigen die zunehmende Diffe­renzierung des Siedlungssystems.(48) Bezeichnend für die Siedlungsstruktur in der Mitte des Gebietes zwischen Donau und Theiß ist das Gartensystem. Auch in Kunszentmiklós wurden anläßlich der bischöflichen Visitation am 30. Juni 1819 die Pfründen des Pastors ver­zeichnet, u.a. ein Schoberhof mit Stall und Gemüsegar­­ten.(47) In Alsónémedi, anläßlich der Visitation am 3. De­zember 1817, wurden außer den Hanf- und Krautfeldern auch zwei Gärten („der eine neben dem Haus..., der an­dere zwischen dem Haus des Rektors und dem Garten des Péter Rózái“) zu den Pfründen des Pastors gezählt.(48) Vermutlich war der zweite Garten der eigentliche Schober­hof für die Viehhaltung sowie für Futterproduktion und -Speicherung. Auch in Ócsa wurde am 5. September 1819 neben dem Hanf- und dem Krautfeld ein Schoberhof gefunden.!49) Im nordöstlichen Teil dieser Ortschaft (neben dem Friedhof) befanden sich noch im ersten Drittel dieses Jahrhunderts in den Gärten die Ställe — ein wichtiges Requisit der Viehhaltung.!50) In Bugyi setzten sich Pfrün­den des Pastors — laut Visitationsprotokoll vom 5. Sep­tember 1819 — aus Ackerfeldern sowie je einem Hanf-, Mais- und Krautfeld, ferner aus Heuwiesen und einem eigenen Schoberhof („mit Stall und Tenne, etwa 1/2 Joch“) zusammen. Auch gebührte ihm eine Heuwiese von etwa 3 Joch Größe, benachbart mit den Gehöften (Gärten) der (34) Ráday Levéltár (RL) Can. Gen. Vis. Pesti Tract. G. 205. (35) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 190. (36) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 180. (37) Eigene Sammlung, 1976. (38) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 179. (39) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 196. (40) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 194. (41) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 181 (42) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 181. (43) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 191. (44) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 197. (45) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 184. (46) Bárth, János 1974; Bárth, János 1975b. (47) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 190. (48) RL Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 199. (49) RI Can. Gen. Vis. Solti Tract. G. 209. (50) Eigene Sammlung, 1976. 173

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