Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 3. Török kor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 15. (Székesfehérvár, 1977)

Sinkovics István: Székesfehérvár a török támadás előestéjén

István Sinkovics STUHLWEISSENBURG (SZÉKESFEHÉRVÁR) AM VORABEND DES TÜRKISCHEN ANGRIFFS (A uszug) Székesfehérvár (Alba Regia) gehörte zu den ungarischen königlichen Freistädten, war die Krönungsstadt und der Bestattungsort der ungarischen Könige. Gleichzeitig war sie eines der Wirtschaftszentren von Ost-Transdanubien. Die Hauptverkehrs­strasse von Buda zur Meeresküste kreuzte sich hier mit einer anderen wichtigen, vom ungarischen Tiefland kommenden Strasse. Diese Strasse mündete bei Győr in die von Buda nach Wien führende internationale Strasse. Den Markt von Székesfe­hérvár machten hauptsächlich der Vieh- und Weinhandel berühmt. Die Stadt befand sich auf einem von Sümpfen geschützten Gebiet. Sie bestand aus vier Teilen, die eine gemeinsame Verwaltung zusammenhielt. An der Spitze der Verwaltung standen der Richter und zwölf Geschworene. Sie war nur durch den Sumpf von dem benachbarten Sziget getrennt, wo sich der Konvent des Johanniter Ritterordens befand, und wo die unter seiner Grundherrschaft lebenden Völker wohnten. Das Bürgertum beschäftigte sich, ausser mit Gewerbe und Handel, auch mit Wein- und Ackerbau. Der Gewohnheit der Epoche nach, pachteten die Bürger auch ausserhalb der Stadt liegende Weingärten und Aecker. Hierfür hatten sie einen Pachtzins zu zahlen. Von Ende des XV. Jahrhunderts an waren auch die Bürger von Székesfehérvár von der Massnahme bedroht, nach diesen gepachteten Grundstücken, gleich den Leibeigenen, ein Neuntel des Ertrages abliefern zu müssen. Dies schrieb der Gesetzesartikel XLI des Jahres 1498 vor. In der Stadt gab es mehrere kirch­liche Körperschaften, von welchen das Kapitel neben der nach der Muttergottes benannten Krönungskirche und das Kapitel der ausserhalb der Burgmauern ste­hende» St. Nikolauskirche, die berühmtesten waren. In der Stadt hatten auch meh­rere Mönchsorden ihren Sitz. Der erwähnte Konvent der Johanniter und das Kapitel neben der Krönungskirche waren glaubwürdige Orte, die auf das Ansuchen von Privaten, Rechtsangelegenheiten schriftlich abfassten und zugleich, im Aufträge des Königs oder von Landeswürdenträgern (Palatin, Landesrichter usw.), die mit der Arbeit der Gerichte verbundenen verschiedenen Aufgaben (Prozessvorladungen, Untersuchungen usw.) zu versehen hatten. Die kirchlichen Körperschaften hatten Besitzungen und Leibeigene. Auch Adelige lebten in der Stadt, die Töchter wohl­habender Bürger heirateten und an der Verwaltung der Stadt teilnahmen. ln 1526 drangen, nach der Niederlage der königlichen Armee bei Mohács, die Türken ins Landesinnere ein. Székesfehérvár beschützten die umliegenden Sümpfe. Nachdem auch der Jagiellone Ludwig II. ums Leben gekommen war, musste ein neuer König gewählt werden. Der Gegensatz innerhalb der herrschenden Klasse führte so weit, dass zwei Könige gewählt wurden, und zwar in 1526 János Szapolyai, ■der reichste Gutsbesitzer des Landes, und in 1527 wurde Ferdinand von Habsburg zum König gekrönt. Die letzte Königskrönung fand in Székesfehérvár in 1527 statt. Zwi­schen den zwei Königen währte der Kampf um die Macht nahezu eineinhalb Jahr­zehnte ln Lande wütete die Anarchie. Dies verhinderte das Zusammenfassen der 29

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