A KŐKORTÓL A KÖZÉPKORIG. Tanulmányok Trogmayer Ottó 60. születésnapjára (Szeged, 1994)

Korek József-B. Nagy Katalin: A „kőbéka”

Irodalom SZREJOVIC 1969 SZREJOVIC, D.: Lepenski Vir. Belgrád 1969. TROGMAYER 1971 TROGMAYER O.: Körös-Gruppe-Linienbandkeramik. Alba Regia 12 (1971) 71-75. DER „STEINFROSCH" Katalin B. Nagy Der vorgeführte Fund kam 1987 in Mindszent in der Bene-Straße bei den Erdarbeiten einer Gasleitung vor. Der Fund ist 4,5 cm hoch und er hat einen 8,5x5,5 cm großen Grund. Oben ist eine 1,5 cm tiefe Bohrung mit einem Durchmesser von 2 cm zu finden. Aufgrund einer RTG-diffraktometrischen Untersuchung kann das Material als Sandstein bestimmt werden, dessen Zusammensetzung der der ausgebrannten Keramik sehr ähnlich ist. Keine Angaben weisen auf das Vorkommen anderer Gegenstände in der unmittelbaren Nähe dieses Fundes hin und weder die nahe Wohnenden noch die Bauarbeiter konnten archäologisch nützliche Informationen erteilen. Am Deich, aber noch auf dem Überschwemmungsgebiet konnten atypische neolithische Scherben auf einem ziemlich kleinen Gebiet in einer Entfernung von ca. 3-350 m von dem „Steinfrosch" gesammelt werden. Die Zeitbestimmung des als Streufund zu haltenden Steinfrosches wurde mit Suche nach technischen und formellen Ähnlichkeiten versucht. Der durch eingeritzte Linien (Mund, Zähne, Füße), Bohrungen (vier kleine trichterförmige Bohrungen in der Linie des Mundes und zwei an den Nasenlöchern, ferner kreisrunde Bohrungen an den Augäpfeln und oben) und plastisch (Keulen, Kinn, Augengegend, Schwanzwirbel) geformte Stein erinnert anatomisch an einen Frosch am besten. Unter den mesolithischen und neolithischen figuralen Darstellungen konnte keine einzige, einmal entfernte Analogie dieses Fundes entdeckt werden. Von den von D.Srejovic und O.Trogmayer publizierten Steinfiguren von Lepenski Vir und Szalkszentmárton weicht der Mindszenter Stein insofern ab, daß die erste Phase seiner Bearbeitung die Ausbildung der Hauptform war (Grundfläche, Seiten, Vorder- und Hinteransicht). Das blieb bei den oben erwähnten Beispielen weg (die Zeichen wurden in die Oberfläche der eiförmigen Steine von natürlicher Form gebaut, woraus sich die hervort­retenden Augen und Münde ergaben), ebenso die kreisrunden Bohrungen. Meines Erachtens widerspiegelt die Formgebung des Mindszenter Fundes eventuell die technischen Kenntnisse des Menschen, der zur Formung und Verzierung der Keramik fähig war. Bei der Gestaltung der Steinfigur galten die Stabilisierung, Formgebung bzw. die bogenförmig und dünn eingekratzten Linien als ver­wendbare Kenntnisse. Der in der Donau bei Szalkszentmárton gefundene Menschenkopf wurde aus einem Flintklumpen gehaut. Der Bruch unter dem Kinn weist nicht auf die Gestaltung einer kompletten Menschenfigur hin, weil das hier nur die Beschädigung der Oberfläche (ein Ausbruch und kein Abbruch) ist. Der Ausbmch befindet sich ansonsten nicht unter dem Kinn, sondern unter dem rechten Gesicht, was auch anatomisch nicht auf den Körper verweist. Übersetzt von Katalin H. Simon Katalin B. Nagy Tornyai János Múzeum Hódmezővásárhely Szántó Kovács János u. 16-18. 6800

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