A Móra Ferenc Múzum Évkönyve, 1972/73-1. (Szeged, 1974)

Gallé, László: Flechtenvegetation der Sandgebiete in Süd-Ungarn

Syntrichia ruralis Rasen „seiner dunklen Farbe zufolge die Wärmestrahlen noch bes­ser absorbiert und sich deshalb noch stärker erwärmt..." Ich selbst habe in der Nähe von Kecskemét, auf einer Lichtung des „Bibichát­Waldes" bei Szikra, am 6. August 1965, zwischen 11 und 12 h, mit einem mit Sand dünn bedeckten Thermometer 58 °C und auf einem Abhang südlicher Exposition der Hügelchen bei Lakitelek 63 °C gemessen. Z. Hargitai 3 hat am 3. Juli 1937, nach regnerischen Tagen, bei einem kühlen Nordwind, um 13 Uhr, auf dem Gipfel des „Strazsa"-Hügels bei Nagykőrös ein Maximum von 49 °C und gleichzeitig auf dem südlichen Abhang 43 °C aber im Wald nur 23,5 °C gemessen und bemerkt, daß „die Exposition des Hügelabhangs und die Vegetation zusammen einen Unterschied von 26 °C herbeiführen." Es zeigen sich solche Unterschiede auch zwischen den Temperaturen der besonn­ten Sandoberfläche, der Oberfläche der Baumstämme und der verschatteten Kraut­schicht der Pappelauenwälder. Am 20. August 1970, im „Gedenk-Wald" bei Ásott­halom, habe ich auf diesen Beobachtungsstellen 55, 23—24, 19—22 °C Temperatu­ren gemessen. Die Abweichung zwischen der Moosschicht der sandigen Lichtung und der Krautschicht des Pappelauenwaldes war deshalb 33—36 °C und an den süd­lichen und süd-östlichen Oberflächen der Baumstämme war der Unterschied im Vergleich mit der Lichtung 31—32 °C und mit der Krautschicht 2—5 °C. Auf den Lichtungen beginnt die Erwärmung der Luft von unten ab, vom Bo­den her, und die Luftschicht über der Bodenfläche hat die höchtste Temperatur. Die Erwärmung der Wälder beginnt hingegen von oben und außen, von den Lichtun­gen her, die Erwärmung ist gleichmäßiger, langsamer und die unten liegenden Luft­schichten haben die niedrigere Temperatur. 4 Es ist merkenswert, daß sowohl auf den Hügelgipfeln und an den Anhängen als auch an den Baumstämmen selbst die kleinste Luftströmung oder Bewölkung eine mehreren Celsius-Graden entspre­chende Temperaturschwankund herbeiführen kann. Die Feuchtigkeitsverhältnisse sind in einem engem Zusammenhang mit der Temperatur des Mikroklimas und mit der Luftströmung. Nachdem sowohl ich als auch die einzelnen Verfasser Piche'sche Evaporimeter verwendeten um die Ver­dampfung zu messen, war die Vergleichung mit keinen größeren Schwierigkeiten verbunden. P. Magyar hat im Juli und im September 1928 im Wald bei Szeged—Ásotthalom, im Mai und im August 1931 in den Wäldern in der Umgebung von Kecskemét, Z. Hargitai hat im Juli 1937 in den Wäldern bei Nagykőrös und ich selbst habe im Juni 1958, im August 1961 und im Juli 1971 in den Wäldern bei Zsombó und Csengele und im „Gedenk-Wald" zu Ásotthalom auf der Oberfläche des bloßen Sands, in verschiedenen Pflanzengesellschaften und an der Oberfläche von in verschiedenen Expositionen allein stehenden Baumstämmen Verdunstungsmessungen durchge­führt. Nach Vergleich der erhaltenen Ergebnisse scheint es am zweckmäßigsten das Maß der Verdunstung mit den am meisten vaporisierenden Pflanzengesellschaften zu vergleichen. Nehmen wir die in den Brometum tectorum cynodontetosum, bzw. Festucetum vaginatae danubiale Assoziationen gefundenen Verdunstungswerte für 100%, so bekommen wir die folgende Reihenfolge: 3 Hargitai, 1942: 218. 4 Hargitai, 1942: 224. 263

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