A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1963 (Szeged, 1963)

Trogmayer, Ottó: Funde fon Csóka–Koppánypart

FUNDE VON CSÓKA-KOPPÁNYPART Die Fachliteratur, die sich mit der späten Bronzezeit und der frühen Eisenzeit befasste, beschränkte sich bisher im allgemeinen auf die Vorführung der Schatzfunde. Vielleicht gab es in Ermangelung von geschlossenen Fundekollektiven keine Möglich­keit, die historischen Probleme dieses Zeitalters in bestimmterer Form aufzuwerfen oder ihre Lösung zu versuchen. Das Material kleinerer Ausgrabungen und das unter nicht­authentischen Umständen zum Vorschein gekommene Material pflegte man in den Museen mit der Eintragung „Aus der Hallstattzeit" zu inventarisieren, in den Publi­kationen werden sie ohne eingehende Analyse angeführt als Daten zur Geschichte des Fundortes. Die Lückenhaftigkeit der literarischen Daten ist es zuzuschreiben, dass einige Verfasser in grösseren zusammenfassenden Arbeiten von einer gewissen Entvölkerung in der fraglichen Periode sprechen. Den Grund hiervon pflegt man mit Klimaschwan­kungen als Faktoren in Zusammenhang zu bringen. 1 Den Schüssel zur Lösung dieses Problems boten uns die bei der Aufdeckung des Friedhofes Csórva—1009 gewonnen Daten. Durch das Fundekollektiv der hier ans Tageslicht gekommenen 82 Gräber wurden die bisher vereinzelt in Evidenz gehal­tenen Funde und auch diejenigen, bei denen eine genauere Alterseinteilung fehlte, bestimmt. Auf diese Weise können wir heute schon von einem in seiner Substanz ein­heitlichen chronologischen Abschnitt sprechen, der mit dem Fundmaterial von 52 Fundstätten gekennzeichnet ist. Unter diesen Fundstätten nimmt das in der Fachliteratur in Zusammenhang mit Funden aus verschiedenen Zeiten so oft angeführte Csóka einen bedeutungsvollen Platz ein. Die hier anzuführenden vier Gefässe zeigen ein charakteristisches Formen­kollektiv eines Teiles des Südalfölder spätbronzezeitlichen Materials. Über die Umstände, wie sie zum Vorschein gekommen sind, wissen wir ziemlich wenig. Sie wurden 1955 inventarisiert, zusammen mit dem Material, das sich schon seit Jahrzehnten angesammelt hat. Die Fundorte wurden auf Grund der mit ihnen verpackten Aufzeichnungen festgestellt. Aus den auf diesen befindlichen Verweisungen lässt sich darauf schliessen, dass ein Teil der damals aufgedeckten Gegenstände seitdem verloren gegangen ist. Die in dem Szegeder Museum aufbewahrten 2 Gefässe von der Fundstätte Csorva­Koppánypart sind die folgenden: 1. Ein einhenkeliges, rötlich-braunes, schwarz geflecktes, poliertes, im Feuer etwas deformiertes Schüsselchen mit bauchiger Schulter und mit etwas kegelförmigem 1 Mozsolics A.: Archäologische Beiträge zur Geschichte der grossen Wanderung. AAA VIII. 1957. 134. 2 Inventar Nr. 55. 1. 1—4. 4 Múzeumi Ëvk&nyv 49

Next

/
Oldalképek
Tartalom