A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 41. (2002)

DOBROSSY István: Miskolc 19-20. századi városrendezési tervei és megvalósulásuk

PLÄNE FÜR STÄDTEBAU VON MISKOLC IM 19-20. JAHRHUNDERT UND IHRE VERWIRKLICHUNG Im Jahre 1878 erreignete sich die verheerendste Hochwasserkatastrophe in der früheren Geschichte von Miskolc. Nach dem Wegräumen der Trümmer bot sich die Gelegenheit, eine moderne Großstadt auszubauen. Die Bächer Szinva und Pece, die die Stadt in mehreren Zweigen durchschneiden, haben den Städtebau verzögert. Der erste moderne Plan für Städtebau wurde 1895 angefertigt. Sein Gestalter war der Hauptingenieur der Stadt Miskolc Károly Ádler. Im Jahre 1897 wurde von dem Budapester Universitätslehrer Lajos Lechner ein neuer Plan ausgearbeitet. Die Vereinheitlichung und Verwirklichung dieser zwei Pläne leitet in das 20. Jahrhundert über. Vor dem ersten Weltkrieg hat sich schon die Notwendigkeit eines neuen Plans gestellt. Nach dem Krieg und der Veränderung der Landesgrenzen hat die neue Rolle von Miskolc in dem Handel und der Kultur nicht mehr ermöglicht, die neuen Vorstellungen durchzubringen. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wird der erste Plan für Städtebau des Jahrhunderts doch noch zur Welt gebracht, der mit dem Namen von László Warga verbunden ist. Dieser berücksichtigt - ähnlich wie die vorherigen - die Längsachse von Miskolc in ost-westlichcr Richtung und basiert auf die Gestaltung von nord-südlich senkrecht verlaufenden Wegen, Straßen, Wohn- und Industrieblöcken. Aus dem Plan wurden - durch ausländische Kredite Ende der 20er Jahre ­hauptsächlich infrastrukturelle Investitionen (Wasser, Abwasser, Kanalisation, neue Straßen), sowie Mietshausblöcke und ein Wohnviertel mit Einfamilienhäusern (Hodobay-Viertel) verwirklicht. Nach dem II. Weltkrieg wurde wieder ein neur Plan für Städtebau angefertigt. Dieser hat schon Miskolc's Entwicklung zur Industriestadt und die Notwendigkeit der Unterbringung der sich in großer Anzahl ansiedelnden Bevölkerung in Mietshäusern widergespiegelt. Nicht nur in Miskolc, sondern auch in den an Miskolc angeschlossenen Siedlungen, vor allem in Diósgyőr werden die ersten modernen „sozrealen" Wohnviertel aufgebaut. Die einst selbstständigen Siedlungen von „Győri kapu", „Szentpéteri kapu", „Zsolcai kapu" und „Csabai kapu" werden zusammengebaut. Die Entwicklung zur Großstadt wird Anfang der 80er Jahre langsamer, was auch in der städtischen Architektur zum Ausdruck kommt, es entsteht wieder ein neuer allgemeiner Plan für Städtebau. Dieser Plan konnte aber nicht mehr verwirklicht werden, denn ab 1990 verändert sich ja die Konzeption der Entwicklung der Stadt, was teilweise als Folge der politischen Wende betrachtet werden kann. Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erscheint das Bild des Ausbaus einer bürgerlichen Großstadt auf dem „Plantisch". Im Jahre 2001 wurde der neue allgemeine Plan für Städtebau, den dann Bauregelungen auf verschiedenen Ebenen und ausführliche Städtebaupläne ergänzen. Dieser allgemeine Städtebauplan läßt sich zugleich als die erste große Konzeption für städtischen Bau des dritten Jahrtausends betrachten. Die Studie vermittelt, dass jede Generation ihren eigenen Plan für Städtebau anfertigt. Das heißt, dass es alle drei Jahrzehnte neue Vorstellungen und neue Lösungen entstehen. Diese braucht man aus dem Grund, weil es sich nicht nur die Möglichkeiten ändern, sondern auch die Ansprüche, die an ein Stadtbild gestellt werden, stets im Wandel sind. Dobrossy, István 206

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