A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 35-36. (1997)

BENCSIK János: Tokaj, a kiváltságolt kamarai mezőváros és Hegyalja avagy Tokaj-Hegyalja

TOKAJ, DIE BEVORRECHTIGTE LANDSTADT, UND HEGYALJA ODER TOKAJ-HEGYALJA Tokaj ist die namensgebende Stadt der berühmten Weinbaugegend von Hegyalja. Die Ortschaft hat wahrscheinlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Vorrechte einer Stadt (Oppidum) erhalten. In den späteren Jahrhunderten wurden der Stadt von den über landesweite Ehren verfügenden Grundherren und den ungarischen Königen immer neue und neue Freiheitsrechte (Libertás) verliehen. Im Falle der Rechte einer Landstadt wurde Tokaj auch folgendes zugesichert: das Recht der Abhaltung von Jahrmärkten sechsmal jährlich, die Ablösung der Dienste am Grundherrn in einem Betrag und in Geld (als solche galt die Fron und der Zehnt). Schließlich regierte die Kommunalverwaltung der Ortschaft die Gemeinschaft selbständig, leitete die Verwaltung, als sie war Gerichtsbarkeit der ersten Instanz. Hier kann auch das Recht des Siegelgebrauchs eingereiht werden. Das erste bekannte Siegel Tokaj's wurde 1549 angefertigt. Danach verkörperte es bis zum Inkrafttreten des im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts erschienen neuen Verwaltungsgesetzes die Rechte der Stadt. Warum wurde Tokaj zur namensgebenden Ortschaft von Hegyalja, genauer gesagt, wann und warum wurde der einen Wein ausgezeichneter Qualität produzierenden Region der Name Tokaj-Hegyalja gegeben? Die Bezeichnung der Gegend als „Hegyalja" erscheint bereits im 16. Jahrhundert. Die Bezeichnung „Tokaj" wird zuerst am Anfang des 17. Jahrhunderts (1638) gebräuchlich, und zwar in Analogie zur „Tokajer Burgherrschaft" nach der Formel des „bei der Tokajer Burg liegenden Hegyalja" (Hegyalja = Bergfuß, Bergvorland) Ein Jahrhundert später ist die Tatsache schon unbestreitbar, daß „für dieses Hegyalja Tokaj das Wappen ist", wie der zeitgenössische Chronist formuliert. János Bencsik 162

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