A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 30-31/1. (1993)

CSAPLÁROS István: A magyar szabadságharc bukása és a januári lengyel felkelés kitörése között

den Satz: „Dort, seine Rechte verteidigend, kämpfte und starb ein Volk". - In dem nach 1849 wiederhergestellten literarischen Leben, in der Prosa und Poesie von Mór Jókai, János Arany und János Vajda stoßen wir oft auf Gedichte und Novellen, die an den gemeinsamen polnisch-ungarischen Kampf anknüpfen. Der Ballettmeister Sándor Lakatos komponierte einen neuen Salontanz u. d. T. Brüderlicher Tanz (1850), in dem er bewußt Elemente des polnischen und des ungarischen Gesellschaftstanzes verband. Das Nationaltheater in Pest führte im Jahre 1850 eine neue Oper mit polnisch-österre­ichisch-türkischer Thematik auf, mit einer Anspielung auf die Hilfe des Königs Jan III. Sobieski bei dem Entsatz von Wien. In dem gleichen Theater treten zwei polnische Opersängerinnen auf: Leonora Szymanska und Ludwika Lešniewska, und im Orchester zwei Musiker: Franciszek Doppler und sein jüngerer Bruder Karol. Im Prinzip sind sie Flötenspieler, die aber auch die Rolle von Dirigenten übernahmen und später auch die Musik zu Librettos ungarischer Opern schrieben. In der Zeit des Krimkrieges veröffent­licht Mór Jókai eine interessante Erzählung über die Organisation der Polnischen Legion in der Türkei. János Arany wiederum erinnert in drei Balladen an verschiedene Szenen aus der gemeinsamen Geschichte Polens und Ungarns. Im Jahre 1855 sterben fast gleichzeitig zwei führende Dichter unserer Völker: Mihály Vörösmarty und Adam Mickiewicz. In dieser Zeit rückt anläßlich des 200. Jahrestags des Überfalls auf Polen von György IL Rákóczi (1655) die unrühmliche Gestalt dieses siebenbürgischen Fürs­ten in den Vordergrund, der sich im Bündnis mit den Schweden um den polnischen Thron bemühte. Es erscheinen auch in der Literatur der fünfziger Jahre des 19. Jh. zahlreiche Übersetzungen aus der polnischen Folklore. In anderen Bereichen der Kul­tur, z. B. in der historischen Malerei, treten die Gestalten von Ludwig IL (Jagielloň­czyk) auf, der bei Mohács gefallen war (1526) sowie der Königin Izabella (Jagiellonka), die in Siebenbürgen herrschte (1841-1859). Schließlich befaßte man sich mit einem Jugendstreich des Königssohns Kazimierz (später des Großen), der Klara verführte, eine Tochter des ungarischen Magnaten Felicjan Zách, der mit dem Schwert in der Hand an der königlichen Familie Rache nahm. In den fünfziger Jahren wurden erneut im hauptstädtischen Nationaltheater (und in der Provinz) Bühnenwerke aufgeführt, die in der vorigen Zeit in Mode waren: eine Oper über Beniowski von F. Doppler, „Zolky, der alte Student" von Maltitz sowie „Mazepa" von Slowacki. Für die beiden unterdrückten Völker waren von großer Bedeutung: der von Ruß­land verlorene Krimkrieg (1856) und die Niederlage Österreichs in dem französisch-ita­lienisch-österreichischen Krieg (1859). Unter dem Einfluß dieser Ereignisse kam es sowohl in Warschau als auch in Pest zu patriotischen Demonstrationen, die zugleich die Unabhängigkeitsbestrebungen der beiden brüderlichen Völker ausdrückten. Jede der Seiten war gut orientiert darüber, was beim Nachbarn vor sich geht. In Warschau kommentierte die ungarischen Ereignisse J. I. Kraszewski in seiner Tageszeitung „Gaz­eta Godzienna" (die spätere „Gazeta Polska"), gleichzeitig bespricht die ungarische Presse mit Empörung die brutale Durchführung der Befehle der zaristischen Gouverne­ure in bezug auf die Warschauer Bevölkerung, die massenweise mit dem patriotisch-re­ligiösen Lied „Bože coš Polskş" („Gebet für's Vaterland") auf den Lippen Demonstra­tionen veranstalteten. Die österreichischen, mehr zivilisierten Truppen bedienten sich der Feuerwaffen mit Maß und nur eine Person, ein Jurastudent, wurde getötet. Die zaristischen Soldaten dagegen töteten zuerst fünf Personen und dann sogar etwa zwei­hundert. In Zusammenhang mit den Warschauer Demonstrationen reichten sich zum ersten Mal die Hände die polnischen Patrioten und die Warschauer Juden, die sich schon Polen fühlten. Auf dem Hintergrund der Warschauer Ereignisse schuf die ungarische literarische Presse einen bestimmten Mythos, so z. B. Károly Szatmáry in der Erzählung „Der Pole". In der Entstehung solcher Mythen spielte eine beachtliche Rolle die literarisch­290

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