A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 13-14. (1975)

BALASSA Iván: A filoxéra Tokaj-Hegyalján

DIEPHYLLOXERA IN TOKAJ-HEGYALJA (Auszug) Die vernichtende Krankheit der europäischen Weingärten, die Phylloxera Vastatrix wurde in den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts aus Amerika nach Europa eingeschleppt. Nachdem sie in einem grossen Gebiet Europas gewütet hatte, wurde sie 1872 an der Westgrenze Ungarns, 1875 in Pancsova (heute Jugoslawien) schon auf grösseren Gebieten beobachtet. Von dieser heimtückischen Gefahr wurden 1883 124, 1894 2544 ungarische Ortschaften bzw, deren Weinberge heimgesucht. Schon vor dem Auftreten der Phylloxera wurden in jedem Komitat soge­nannte „Phylloxera-Komitees" gegründet, die die Aufgabe hatten, das Auftreten der Gefahr zu verfolgen und der Zentrale zu melden. Die örtliche Kontrolle oblag den Gemeindevorständen und den Distriktskommissaren. Die Beobach­tungen wurden dem Komitat gemeldet, die Gesamtergebnisse wurden an das Ministerium für Landwirtschaft weitergeleitet. Wo die Phylloxera auftauchte, wurde sofortige Quarantäne verhängt, d. h. von hier durften keine Wein­stöcke ausgeführt werden. In Tokaj-Hegyalj a erschien die Phylloxera erst 1885, vorwiegend in den südlichen Teilen des Gebietes. Mancherorts wurden die befallenen Weinsctöcke vernichtet, dann versuchte man die Erde auszubrennen. In zwei Jahren gab es kaum noch Gebiete in Tokaj-Hegyalja, die von der Krankheit verschont geblieben waren. 1889 war das ganze Anbaugebiet von Tokaj-Hegyalja befallen. In diesem und im folgenden Jahr war die Weinernte in den nicht verseuchten Weinbergen gut und reichlich, damit hatten aber auch die alten Weinberge im Grunde genommen ihren letzten Ertrag gebracht. Die vernichteten Flächen wurden mit Mais und Bohnen bebaut. Die Verheerung wurde durch die gleich­zeitig auftretende Peronospora Viticola noch vergrössert. Diesen harten Schlag konnten die Weinbauern nur schwer überstehen, besonders wurden aber die Hauer und Winzer betroffen. Viele von ihnen suchten Arbeit in der Industrie, andere wanderten nach Amerika aus. Beim Erscheinen der Phylloxera wurden hier und im Ausland Versuche unternommen, ein wirksames Gegenmittel zu entwickeln, die Bemühungen waren jedoch ohne Erfolg. Die offiziellen Schutzmassnahmen beruhten auf europäischen, vor allen französischen Verfahren. 1. Ausrottung und Ausbrennen blieben ohne entsprechende Erfolge. 2. Ein Überschwemmen des Landes kam nur auf flachen Gebieten in Frage. 3. Der Sandboden erwies sich als immun

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