A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 12. (1973)

SELMECZI KOVÁCS Attila: Gerendavázas épületek felállítása Észak-Borsodban

498 SELMECZI KOVÁCS ATTILA Bau von Fachwerkhäusern in Nord-Borsod (Ausz u g) Der Bau von Fachwerkhäusern in Nord-Borsod hört in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts auf. Wirtschaftsgebäude dagegen, in erster Linie Scheunen, wurden bis zur Mitte unseres Jahrhunderts zum grössten Teil aus Holz mit Fachwerk gebaut. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die traditionellen Bautechniken durch Untersuchung der Bauweise der Scheunen zu rekonstruieren. Aus dem beträchtlichen Material untersuche ich jetzt nur die AuiStellungsarten und -techniken des Fachwerks. Die Bemessung und Zimmerung der einzelnen Elemente und Teile ist die Aufgabe des Zimmermanns. Der Bau wurde immer vom Zimmer­mann geleitet, bei den Bauarbeiten halfen die Verwandten und Nach­baren des Bauherren. Die Bauarbeiten verlangten 12—20 Mann, die vom Zimmermann geleitet wurden. Nachdem der Zimmermann die Teile ge­zimmert hat, wurden der Grundrahmen und die Längswände auf dem Boden zusammengestellt (Bild 1.). Das Gerüst der Seitenwände wurde zum Grundbalken gelegt. Zum Aufstellen des Gebäuderahmens wurde ein spezielles Gerät verwendet: Eine 4—4.5 Meter lange Stange, mit einer Schlinge am oberen Ende (Bild 2.). Eine Doppelausführung dessen ist auch bekannt (Bild 3.). Das Gerüst der Längswand wurde erst manuell angehoben, dann die Hebestange angebunden und mit deren Hilfe stell­ten acht Mann auf. Bei jedem Balkenende stand ein Mann, der mit einer Axt das Balkenende in das Zapfioch richtete (Bild 4.). Nach Aufstellung des Gerüstes wurde es unten mit Querstangen befestigt. Es folgten die Zwischenbalken, und die beiden kürzeren Seiten. Die Sparren wurden mit Hilfe von Seilen auf die stehenden Gerüste gehoben und dort be­festigt. Die Zimmerleute unternahmen die Arbeit nur bis zum Aufstellen des Fachwerkes, die bei Scheunen durchschnittlicher Aussmasse zwei Wochen lang dauerte. Die Dachdeckung übernahm ein Bauer-Spezialist, die Wände wurden vom Bauherren selbst aus Brettern oder Ruten ge­fertigt (Bild 5—8.). Atiila Selmeczi Kovács

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