A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)

KOMÁROMY József: Herman Ottó levelei a miskolci múzeumban

126 KEMENCZEI TIBOR Entwicklungsstand des Pilinyer Bronzegewerbes unbedeutend. Die nachfolgenden Hortfunde enthielten diese Typen der Nackenscheibenäxte: Felsődobsza (Taf. XIV, 4, 9); Abaújszántó (Taf. XX, 1); Korlát; Gesztete; Vysna Hutka. Die Streitaxt des Hortfundes von Felsőbalog möge gesondert erwähnt wer­den. Der Form und Konstruktion gemäß stimmt sie mit den bisher besprochenen Streitäxten mit Nackenscheibe überein, doch wird hier fehlende Nackenscheibe durch zwei ausladende Fortsätze ersetzt. Die zunächstgelegene Entsprechung stammt aus der Karpatenukraine. 270 In ihrer formalen Gliederung, in der Ausführung erinnert sie stark an die ostrussischen tierköpfigen Streitäxte. Diese sind aber viel jünger, gehöre der Periode von Ananino (500—200 v. u. Z.) an. Tallgren erblickt in den ungarischen Nackenscheibenäxten eine der Prototypen, die auch nach Südrußland gelangten. 271 Wir müssen seiner Ansicht zustimmen, weil doch die Ähnlichkeit, die zwischen den Nackenscheiben- und den tierköpfigen Äxten besteht, kein Zufall sein kann. Das große Metallgewerbezentrum im östlichen Teil des Karpatenraumes stellte im Verlauf der Spätbronzezeit zahlreiche Nackenscheibenbeile her, die dann in Südrußland zu einer der Vorstufen der tierköpfigen Streitäxte wurden. Die tierköpfigen Äxte von Felső­balog und vom Karpatenvorland waren Einzelstücke des siebenbürgischen Metall­gewerbes. Ihre eigenartige Form war wahrsheinlich durch ihre besondere Bestim­mung bedingt. Obwohl es eine ferne Analogie ist, möchten wir hier an den von Tall­gren veröffentlichten Grabstein von Ananino erinnern, auf dem ein Häuptling mit dem Abzeichen seiner Macht — einer tierköpfigen Streitaxt — dargestellt ist. 272 Der geistige Hintergrund mag sowohl bei dem in Felsőbalog und auch bei den in Süd­rußland gefundenen Stücken der gleiche gewesen sein, in beiden Fällen handelte es sich um ein Attribut der Macht von Häuptlingen. Der Hortfund von Felsőbalog mit der doppelarmigen Axt, den Handschutzspiralen und dieser eigenartigen Axt gehörte wahrscheinlich einer führenden Persönlichkeit der Stammesaristokratie. Eine bezeichnende Form des spätbronzezeitlichen Metallgewerbes im öst­lichen Teil des Karpatenraumes war auch die Schaftlochaxt. Es handelt sich um einen weiterentwickelten Typ einer ähnlichen mittelbronzezeitlichen Axt der Metallwerk­stätte von Apa-Gaura. 273 Nestor unterschied zwei Varianten. Zu der ersten älteren Form zählte er die in Domahida, Várfalva (Moldvaest), in Toufalou und in einem ungarischen Fundort geborgenen Schaftlochäxte, denen sich aber auch die Stücke von Nagylucska und von Blatnica anschließen lassen. 274 Der zweiten Spielart gehören die Schaftlochäxte mit verlängertem Schaftrücken an. 275 Diese Abwandlung ist auch im Gebiet der Pilinyer Kultur bekannt (Abaújszántó, Taf. XX, 1; Viss, Taf. XXII, 5; Sajóvámos; Niznie Apsa). 276 Die großen, zusammengesetzten Anhänger gehören im engsten Sinne des Wortes dem spätbronzezeitlichen Metallgewerbe der oberen Theißgegend und Sieben­bürgens an. In der Pilinyer Kultur kamen sie in den Hortfunden von Rimaszombat, Tibolddaróc, Benczurfalva II (in Bruchstücken) vor, denen aber auch die Stücke von Blatnica, Gödöllő und Détér 277 zugezählt werden müssen. Die unmittelbarsten Bezie­hungen zu diesen Funden zeigen die in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens gehobenen Stücke von Kemecse, Guruslau und Micskepuszta. 278 Aber auch in Nord­serbien begegnen ähnliche Typen (Bingula-Divos). 279 Zwischen der Pilinyer Form und den in dem Gebiet jenseits der Theiß und in Siebenbürgen gefundenen Typen bestehen augenfällige Unterschiede, die besonders bei dem abschließenden Gehängeglied der Anhänger deutlich sind. Bei den Stücken der Hortfunde von Détér, Tibolddaróc und Benczurfalva III ist das Gehänge trichterförmig, während es in Gebieten östlich der

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