A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)

KOMÁROMY József: Herman Ottó levelei a miskolci múzeumban

124 KEMENCZEI TIBOR bereits zwei, nicht an Ort und Stelle herausgebildeten Gruppen unterscheiden. Die eine Gruppe kann den westlich von der Pilinyer Kultur gelegenen Gebieten ange­schlossen werden (Aranyos), während die andere Form das Produkt des Bronzemetall­gewerbes der östlich von der Theiß gelegenen Gegenden ist. Das hochentwickelte Metallgewerbe der Pilinyer Kultur hatte die verschiedenen Beilformen nicht nur über­nommen, sondern stellte sie auch her, wie es durch die in Piliny gefundenen Guß­formen belegt ist. 250 Auch die seit der Spätbronzezeit bis zur frühen Eisenzeit gebräuchlichen mittelständigen Beile vom Typ Terra-mare kamen — wenn auch selten — im Beriech der Pilinyer Kultur zum Vorschein (Osgyán II; Kisterenye; Maskova 251 ). In Mittel­europa waren sie allgemein gebräuchlich, sind aber auch in den spätbronzezeitlichen Hortfundgruppen häufig. 252 Die Analogien der flachköpfigen Nadel mit geripptem Schaft, die im Hort­fund von Pácin-Alsókenderhomok (Taf. XXIV, 7) vorkam, fanden sich gleichfalls in der R BD Periode der westlichen Urnenfelderkultur. 253 Ebendort begegnen auch die Entsprechungen der Kegelkopfnadeln, die der Hortfund von Pétervására II enthielt (Taf. V, 4— 7,10,12,14,16, 24) und die Nadeln mit kegelförmigen Kopf und geglieder­tem Schaft (Taf. V, 2). 254 Im letzten Abschnitt der Bronzezeit hatte sich im Landstrich an der Oberen Theiß und in Siebenbürgen auf spätbronzezeitlichen Grundlagen der Mittelpunkt eines bedeutenden Metallgewerbes entwickelt. Da zwischen diesem Bronzehandwerk und der Pilinyer Kultur enge Beziegungen bestanden, übernahm die Pilinyer Kultur zahl­reiche östliche Bronzeformen. Aus östlich der Theiß gelegenen Gebieten hatte man wohl die Streitaxt mit Nackenscheibe in die Pilinyer Kultur eingeführt. 255 In den Pilinyer Zusammenfunden kommen drei verschiedene Varianten vor u. zw. die Typen B 2 , B 3 und B 4 . Nackenscheibenäxte vom Typ B 2 sind uns nur aus einem Fund Nordungarns und der Südostslowakei bekannt : aus dem Fund von Felsőbalog. Auch M. Novotna erwähnt eine Nackenscheibenaxt vom Typ B 2 aus dem Hortfund von Vysna-Hutka, die aber nicht dieser Gruppe, sondern dem Typ B 4 angehört. Demnach müßte die Aussage Nestors und M. Novotnas überprüft werden, die behaupten, daß die Werk­stätte, in der der Typ B 2 gegossen wurde, in Nordungarn und in der Slowakei lag. 256 Nestor stellte auch fest, daß Nackenscheibenäxte vom Typ B 2 in der oberen Theiß­gegend und im siebenbürgischen Raum nicht gefunden wurden, obwohl die Herstell­lungszentren der anderen Nackenscheibenaxttypen in Siebenbürgen war. Sie kommen aber in Böhmen, in Südostpolen, in Brandenburg und in Pommern vor, 257 wo sie auf die gleiche Zeit mit der R BC Periode gesetzt werden können. Aufgrund der Fund­statistik ist es wahrscheinlich, daß der Typ B 2 der Nackenscheibenäxte nicht auf ein einziges Herstellungszentrum zurückgeführt werden kann, vielmehr in den einzelnen Gebieten örtlich angefertigt wurde. Als Vorbild hatte wohl die Axt vom Typ B x ge­dient, die vom östlich der Theiß gelegenen Ursprungsgebiet mit dem Metallgewerbe der Koszidergruppe bis weit nach dem Westen gelangte. 258 Demnach wurde im Karpatenbecken wahrscheinlich keine Nackenscheibenaxt vom Typ B 2 angefertigt, sondern nur in den angrenzenden nördlichen und nordwestlichen Gebieten. Auch die im Pilinyer Fundort Felsőbalog gehobene Nackenscheibenaxt kann entweder als ein örtlich hergestelltes Einzelstück betrachtet, oder was viel wahrscheinlicher scheint, für einen Import aus nordwestlichen Gebieten gehalten werden.

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